Rigaer Straße - Polizeifahrzeug mit Steinen beworfen

Polizeibeamte im Einsatz an der Rigaer Straße in Friedrichshain. Ihre Kollegen waren dort von einem Wohnhaus mit Steinen beworfen worden  Foto: ABIX
Erstveröffentlicht: 
03.09.2015

Unbekannte haben an der Rigaer Straße in Friedrichshain einen Polizeiwagen mit Steinen beworfen. Die Täter flüchteten.

 

In der Rigaer Straße Ecke Samariterstraße in Friedrichshain haben Unbekannte vom Dach eines Wohnhauses auf einen Funkwagen der Polizei rund 30 Steine geworfen. Motorhaube, Kühlergrill und das Blaulicht wurden in der Nacht zu Donnerstag gegen 1.50 Uhr beschädigt, wie ein Polizeisprecher am Morgen sagte, die Polizisten blieben unverletzt.

Während sich die Funkwagenbesatzung in Sicherheit brachte, f konnten die Täter unerkannt lüchteten. Anschließend sicherten behelmte Beamte einer Einsatzhundertschaft den Tatort. Kriminalpolizisten sammelten die Steine als Spurenträger ein.

Die Kreuzung Rigaer Straße/Samariter Straße blieb wegen der polizeilichen Maßnahmen bis 2.45 Uhr komplett gesperrt.

Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes hat die Ermittlungen übernommen, da die Beamten von einer linksextremen Tatmotivation ausgehen. In der Gegend rund um ein besetztes Haus in der Rigaer Straße kommt es immer wieder zu Angriffen auf Polizeistreifen. Erst Mitte August wurden hier ebenfalls Polizeifahrzeuge mit Steinen beworfen.

 

Einsatzleitzentrale unterbesetzt

Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Arne Wabnitz, verwies im Zusammenhang mit der jüngsten Attacke auf die dramatischen Folgen der nur noch rudimentär arbeitsfähigen Einsatzleitzentrale (ELZ). Seinen Angaben zufolge hatte ein Zeuge kurz vor den nächtlichen Angriffen über den Notruf 110 verdächtige Personen auf dem Dach des Hauses Rigaer Straße 76 gemeldet.

Die GdP macht die aktuellen Bedingungen in der Leitzentrale dafür verantwortlich, dass dieser wichtige Warnhinweis die angegriffenen Polizeibeamten nicht im Vorfeld erreicht habe. "Die ruinösen Zustände in der Polizei Berlin hätten heute Nacht schlimmstenfalls zwei Polizeibeamte das Leben kosten können", sagte Wabnitz. "Kein Polizist dieser Stadt hat noch Verständnis für die Haltung von Innensenator und Polizeipräsident."  ag