Anschlag auf Asylbewerber: Motiv Fremdenhass?

Erstveröffentlicht: 
28.08.2015

Nach mehreren Anschlägen auf meist noch unbewohnte Flüchtlingsunterkünfte in den vergangenen Wochen ist am frühen Morgen auf eine Asylbewerber-Wohnung in Salzhemmendorf (Landkreis Hameln-Pyrmont) ein Brandanschlag verübt worden. Wie die Polizei gegenüber NDR.de bestätigte, warfen Unbekannte um kurz nach zwei Uhr einen Molotow-Cocktail durch das geschlossene Fenster einer Wohnung und setzten damit eine Matratze und einen Teppich in Brand. In einem Nebenraum habe sich eine 34-jährige Mutter mit drei Kindern im Alter von vier, zehn und elf Jahren aufgehalten. Die Polizei vermutet einen fremdenfeindlichen Hintergrund.

 

Bürgermeister reagiert entsetzt

Der Bürgermeister der knapp 10.000 Einwohner zählenden Gemeinde im Weserbergland, Clemens Pommerening, reagierte in einer ersten Stellungnahme schockiert. Er könne sich den Vorfall überhaupt nicht erklären. In Salzhemmendorf habe es bisher eine Welle der Hilfsbereitschaft gegeben und ihm sei auch nichts über Rechtsradikale im Ort bekannt. Es müsse sich um die Tat eines Einzelnen handeln. Man werde sich die in Salzhemmendorf gepflegte Willkommenskultur davon nicht kaputtmachen lassen.

Bewohner bleiben unverletzt

Die Familie wurde wie auch die 30 bis 40 anderen Bewohner der früheren Schule nicht verletzt. Die vierköpfige Familie wurde aber nach dem Anschlag psychologisch betreut. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) will am späten Vormittag in Salzhemmendorf mit dem Landrat des Kreises Hameln-Pyrmont, Tjark Bartels (SPD), und dem Salzhemmendorfer Bürgermeister Clemens Pommerening (parteilos) zusammentreffen. Unterdessen hat Landrat Bartels zu einer Demonstration um 17 Uhr gegen Fremdenfeindlichkeit aufgerufen.

Fremdenfeindlicher Hintergrund wahrscheinlich

Laut Polizei stammt die Familie aus dem südostafrikanischen Simbabwe. Weil ihre Wohnung nach dem Brand unbewohnbar sei, wurden die Frau und ihre Kinder in einer Ersatzunterkunft untergebracht. Derzeit sei die Unterkunft durch das hohe Polizeiaufkommen geschützt. Wegen des Anschlags habe die Polizei eine Ermittlungsgruppe eingerichtet.

Polizei vernimmt Zeugen

Die alarmierte Feuerwehr habe den Brand schnell löschen können. Die Bewohner können laut Polizei im Gebäude bleiben. Nähere Angaben zu den Bewohnern des zweistöckigen Hauses konnte die Polizei am Freitagmorgen nicht machen. Nun fahnden die Beamten nach den Tätern und einem Fahrzeug, das am Tatort gesehen wurde. Aktuell werden Zeugen vernommen.

Bürgermeister reagiert entsetzt

Der Bürgermeister der knapp 10.000 Einwohner zählenden Gemeinde im Weserbergland, Clemens Pommerening, reagierte in einer ersten Stellungnahme schockiert. Er könne sich den Vorfall überhaupt nicht erklären. In Salzhemmendorf habe es bisher eine Welle der Hilfsbereitschaft gegeben und ihm sei auch nichts über Rechtsradikale im Ort bekannt. Es müsse sich um die Tat eines Einzelnen handeln. Man werde sich die in Salzhemmendorf gepflegte Willkommenskultur davon nicht kaputtmachen lassen.