Polizei vor der Unterkunft der Geflüchteten in Connewitz. Eine Räumung ist heute möglich. Unterstützung wird gebraucht. Aktuelle Informationen: #cwtz_heidenau
Gestern hieß es bei "Refugees Welcome"- Leipzig:
Aktuelles aus der HTWK-Halle (#cwtz_heidenau):
* Räumung für morgen angesetzt / Uhrzeit unklar
* Einige Refugees sind heute nach Dölitz-Dösen gegangen
* Die übrigen wollen nicht in die Ernst-Grube Halle
* Forderungskatalog der Geflüchteten wird demnächst veröffentlicht
* Support morgen wird benötigt
Am Freitag den 28.08. läuft die Duldung der Landesdirektion für die Notunterkunft der Geflüchteten in Connewitz aus. Im Laufe des Tages sollen die verblieben 30 Geflüchteten die Turnhalle der HTWK verlassen und nach Willen der Landesdirektion in die Ernst-Gruber-Halle umziehen, die seit ca. 2 Woche als Notunterkunft für bis zu 400 Menschen dient.
Was ist im Laufe der Woche geschehen? Nach den rassistischen Straßenschlachten vor der Notunterkunft in Heidenau am vergangenen Wochenende, haben Unterstützer_innen der Geflüchteten in der HTWK am Montag beschlossen, deren zwangverlegung nach Heidenau zu unterbinden, um mit ihnen eine menschenwürdige und sichere Perspektive in Leipzig zu erstreiten. Nach dem die Verlegung am Monatg erfolgreich verhindert werden konnte, wurde am Dienstag der Kompromiss erkämpft, dass die Geflüchteten bis Freitag in der Halle verbleiben können, insofern das ihrem Wunsch entspricht. Auf einer antirassistischen Solidaritätsdemonstration am Abend des Dienstag wurde der Erfolg gefeiert und gegen die rassistische und vollkommen verfehlte Asylpolitik der sächsischen Landespolitik und -verwaltung demonstriert. Mit über 1300 Teilnehmenden war dies ein starkes Signal an die Verantwortlichen in Dresden (Innenministerium) und Chemnitz (Landesdirektion).
Im Laufe des heutigen Tages nahmen einige Geflüchtete das Angebot der Landesdirektion wahr, in die Erstaufnahmeeinrichtung nach Dölitz zu ziehen. Leider waren keine Kapazitäten für alle 51 Geflüchteten vorhanden, sodass mehrere Gruppen getrennt wurden. Ein Teil der restlichen Geflüchteten nutzt die Atempause, um sich die Situation in der EGH anzuschauen. Daraufhin beschlossen die verschiedenen Gruppen der Geflüchteten, dass sie nicht in die EGH verlegt werden möchten und lieber in der HTWK-Turnhalle leben, so lange keine menschwürdige Alternative besteht. Sie haben daher einen Forderungskatalog erarbeitet.
Da derzeit von der Landesdirektion keine menschenwürdigen Alternativen zur Unterbringung in Leipzig angeboten werden, fordern wir, dass diese Orte geschaffen werden. Bei so viel Leerstand sollte es kein Problem sein, etwas Besseres als eine Sporthalle bereitzustellen. Wir werden es nicht einfach hinnehmen, dass die Forderungen der Geflüchteten ignoriert und sie in die völlig überfüllte Halle gebracht werden.
Aktuell kursiert das Gerücht, dass die Geflüchteten um 6 Uhr morgens geräumt werden sollen. Allerdings hat die Landesdirektion der Landtagsabgeordneten Juliane Nagel zugesichert, dass von einer frühen Räumung nicht auszugehen ist. Nichtsdestotrotz können wir nicht darauf vertrauen und wollen auf eine mögliche Räumung vorbereitet sein. Wir unterstützen die Geflüchteten in ihrer Forderung nach menschenwürdigen Alternativen. Falls es zu einer Räumung kommen sollte, wollen wir uns dieser in den Weg stellen. Eine Eskalation vor der Halle ist jedoch im Interesse der Geflüchteten nicht sinnvoll. Daher bitten wir euch:
Haltet euch bereit und checkt regelmäßig Twitter (#cwtz_heidenau) sowie den SMS-Verteiler, ab welcher Uhrzeit Unterstützer*innen gebraucht werden. Erscheint morgen zahlreich vor Ort um die Geflüchteten und die Forderungen nach menschenwürdiger Unterbringung zu unterstützen. Verhaltet euch bitte aber besonnen.
Say it loud, say it clear: Refugees are welcome here!