Eine Frau und ihre zwei Kinder sind in einer Berliner S-Bahn Opfer von Fremdenfeindlichkeit geworden: Zwei Männer beleidigten sie, einer urinierte sogar auf die Kinder. Nun sucht die Polizei die Familie.
Zwei 32 und 37 Jahre alte Männer haben in einer Berliner S-Bahn eine ausländische Familie, vermutlich mit osteuropäischem Hintergrund, beleidigt und anschließend auf die Kinder uriniert. Wie die Bundespolizei mitteilte, ereignete sich die Tat bereits am Samstagabend. Am S-Bahnhof Landsberger Allee stiegen die Männer demnach in die Linie S41. Als sie die Frau und ihre zwei etwa fünf und fünfzehn Jahre alten Kinder sahen, begannen sie, ausländerfeindliche Parolen zu brüllen.
Der 32-Jährige entblößte sich schließlich und urinierte auf die Kinder. Zeugen riefen die Polizei. An einem nahegelegenen S-Bahnhof konnten die Beamten die Männer festnehmen. Die mutmaßlichen Täter seien bereits in der Vergangenheit durch rechtsextreme Straftaten aufgefallen, teilte die Bundespolizei am Montag mit. Bei einer Blutentnahme wurde ein stark erhöhter Atemalkoholwert festgestellt.
"Abstoßender und widerlicher Vorfall"
Die S-Bahn sprach ein Beförderungsverbot aus: Beide Männer dürfen ein Jahr lang nicht mehr mitfahren. Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) zeigte sich entsetzt. "In meinem Amt glaubt man, schon vieles gehört zu haben. Aber das ist ein besonders abstoßender und widerlicher Vorfall", erklärte er.
Die Bundespolizei ermittelt nun wegen fremdenfeindlicher Beleidigung und Körperverletzung. Sie sucht jedoch nach der Mutter und ihren beiden Kinder, die in der Bahn weiterfuhren. Die Familie wird gebeten, sich bei der Polizei zu melden.