Ungefähr 80 Neonazis nahmen gestern an einer so genannten „antikapitalistischen Demonstration“ im mecklenburgischen Urlaubsort Waren (Müritz) teil. Der Großteil der Teilnehmer_innen stammte aus Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen und Sachsen-Anhalt.
Die Versammlung wurde vor allem von „Autonomen Nationalisten“ und „Freien Kräften“ frequentiert. Angemeldet hatte den Aufzug allerdings die lokale NPD.
Als Redner traten Norman Runge und Doris Zutt (beide NPD) sowie Chris Knaak und Michael Zeise aus dem sachsen-anhaltinischen Weißenfels für das „freie“ und autonom-nationalistisches Spektrum auf.
Zivilgesellschaftliche Initiativen protestierten am Rande des Aufmarsches, zeigten Transparenten und pfiffen die Redner_innen der Neonazis aus. Des Weiteren beteiligten sich einige wenige Einwohner_innen an einer Aktion des kirchlichen Initiativkreises „Willkommen Flüchtlinge“. Bei diesem „stillen Protest“ sollten bunte Handtüchern entlang der Marschroute der Neonazis Fenstern und Balkonen angebracht werden. Die Polizei war mit einem größeren Aufgebot vor Ort. Zu nennenswerten Zwischenfällen ist bisher nichts bekannt.
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