Die Überflutung im Neubau des Thüringer Landeskriminalamtes (LKA) vor knapp einem Jahr hat die Kosten für das 100-Millionen Euro-Projekt noch einmal nach oben getrieben. Der Haushaltsnachtrag beträgt nach MDR THÜRINGEN-Informationen rund 800.000 Euro. Bei dem Vorfall im September vor einem Jahr stand in den Kellerräumen auf 3.000 Quadratmetern zehn Zentimeter hoch das Wasser. Wände des Neubaus wurden durchnässt, geplante Archivräume mussten aufwendig getrocknet werden. Die Räume sollten wenige Wochen später bezogen werden.
Die Staatsanwaltschaft Erfurt ermittelte deshalb wegen Sabotageverdachts. Wie ein Sprecher MDR THÜRINGEN sagte, ist der Fall jetzt zu den Akten gelegt. Die Ermittlungen seien eingestellt worden, es habe sich kein Hinweis auf vorsätzliche Flutung gefunden. Markus Brämer vom Landesamt für Bau und Verkehr sagte MDR THÜRINGEN, auch die vom Land beauftragten Gutachter hätten nicht klären können, ob der Wasserschaden durch menschliches oder technisches Versagen ausgelöst wurde.
Die Schadenssumme von rund 800.000 Euro wird nach Angaben des Ministeriums für Infrastruktur aus dem Landeshaushalt gedeckt, weil das Land sogenannter Selbstversicherer ist. Um sparsam und wirtschaftlich zu haushalten, schließt das Land grundsätzlich keine Versicherungen ab, mit denen eigene Risiken abgemildert werden.