Unter einer Protest-Kundgebung gegen eine geplante Abschiebung mit dem Motto „Gegen Dublin-Regulierung und für einen Abschiebestopp“ versammelten sich am Freitag den 14. August 2015 rund 60 Menschen auf dem Eisenacher Marktplatz. Mit der Kundgebung wollten die örtlichen Flüchtlinge auf die drohende Abschiebung des syrischen Flüchtlings Mohammed Al Zoubi aufmerksam machen.
Der syrische
Flüchtling lebt seit einiger Zeit in dem Isolationslager in
Gerstungen, einem Dorf im Wartburgkreis, welches in der Vergangenheit
vor allem durch Stimmungsmache gegenüber Geflüchteten
Aufmerksamkeit erregte. Erst im vergangen Jahr gab es Berichte über
Angriffe auf die Unterkunft,
sowie über eine rassistische Bürgerwehr aus Nazis und anderen
Rassisten die nach einer Einbruchserie regelrecht Jagd auf
Nicht-Deutsche gemacht haben. Besonders kritisierten die Organisatoren der Kundgebung von The Voice
die Verbrechen des Abschiebesystems in Thüringen, welchem nun auch
der betroffene Flüchtling zum Opfer fallen soll. Ein Großteil der
Teilnehmer an der Kundgebung sind selbst Flüchtlinge die sich mit
Mohammed Al Zoubi solidarisierten, wobei sie selbst von drohenden
Abschiebungen betroffen sind und teilweise aus den umliegenden
Gemeinden nach Eisenach angereist waren. Knapp zwei Stunden wurde auf
dem Eisenacher Marktplatz die Kundgebung abgehalten und Bürger die
sich für die Versammlung interessierten über die rassistischen
Abschiebpraxen in Deutschland aufgeklärt. Auf ein Transparent
„Rassismus tötet! Durch: Pogrome – Asylgesetz – Abschiebung –
Geistige Brandstiftung“ ließ sich eine Eisenacher Kartoffel zu der
hämischen Äußerung hinreißen, dass das doch gar nichts mit
Rassismus zu tun hätte. Mehr als diese Äußerung brachte die
besagte Person jedoch nicht zu Stande. Ebenfalls ließen sich die
lokalen Neonazis um Mutterschläger Patrick Wieschke von der NPD
nicht blicken. Ob er gerade wieder seine Mutter totschlagen wollte
oder jugendlichen Mädchen nachstellte ist unklar, vermisst hat ihn
jedenfalls niemand. Sein Anhang, sowie die neue nationale
Krabbelgruppe aus Eisenach ließen sich nicht blicken und die
Kundgebung verlief ohne Zwischenfälle.
Für die Zukunft
bleibt abzuwarten inwiefern es mit dem Aufenthalt des syrischen
Flüchtlings weiter geht. Seine Aufenthaltsduldung, welche er vom
Kreis bekommen hatte, ist auf zwei Wochen befristet. Ob er nach
dieser Zeit eine Verlängerung bekommt oder nach Spanien, über
welches er in die EU einreiste, abgeschoben wird bleibt unklar. Um so
wichtiger ist es an den behördlichen Stellen Druck aufzubauen und
sich mit Mohammed Al Zoubi und allen anderen Flüchtlingen die von
der rassistischen Abschiebepraxis bedroht sind zu solidarisieren.
Konkret kann man sich an folgende Stellen wenden um der eigenen Wut
über die drohende Abschiebung von Mohammed Al Zoubi Ausdruck zu
verleihen
Innenminister
Thüringens in Erfurt, Dr. Holger Poppenhäger, Thüringer
Ministerium für Inneres und Kommunales, Postfach 90 01 31, 99104,
Steigerstraße 24, 99096 Erfurt, Tel.: 0361/37 900
(Behördenzentrale), Fax: 0361/37 93 111
Email:
poststelle@tmik.thueringen.de,
-Und die Ausländerbehörde des Wartburgkreises ( Landratsamt
Wartburgkreis Erzberger Allee 14 36433 Bad Salzungen, Telefon: 03695
615934, Fax. 03695 615997, Email:
ordnung@wartburgkreis.de)
Weiterhin
heißt es sich mit den Flüchtlingen zu solidarisieren, ihre Aktionen
zu unterstützen und ihrem Anliegen Gehör zu verschaffen.
Weitere
Aktionen und Proteste, sowie aktuelle Infos zu dem weiteren Kampf der
Flüchtlinge gibt es hier: http://www.thevoiceforum.org
Ebenfalls vormerken: Am 29. August (Samstag) wollen die Nazis
um Patrick Wieschke von der NPD Eisenach und Kindergartenanhang durch
Eisenach marschieren um gegen Flüchtlinge zu hetzen und die
rassistische Stimmungsmache anzuheizen! Achtet auf weitere
Ankündigungen zum Gegenprotest, damit den Nazis am 29. August das
Spiel vermiest wird und ihre Hetze kein Gehör findet! Nazis vertreiben - Flüchtlinge bleiben!