Beratungsstelle für Opfer von rechtsextremer und rassistischer Gewalt hat eine neue Leiterin

Die Opferberatungsstelle Back Up hat eine neue Leiterin. Fotos. Alex Völkel
Erstveröffentlicht: 
07.10.2014

BackUp: Beratungsstelle für Opfer von rechtsextremer und rassistischer Gewalt hat eine neue Leiterin

 

Die Beratungsstelle für Opfer von rechtsextremer und rassistischer Gewalt „Back Up“ hat eine neue Leiterin.  Zum 1. Oktober 2014 übernimmt Katharina Kostusiak die Aufgabe.

 

32-jährige Jugendbildungsreferentin übernimmt die Aufgabe


„Eigentlich ist es ein Skandal, dass es überhaupt eine Opferberatung geben muss“, betonte Hartmut Anders-Hoepgen, ehrenamtlicher Vorsitzender Vorsitzender des Trägervereins „BackUp – ComeBack: Westfälischer Verein für die offensive Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus”,  bei der Vorstellung der neuen Mitarbeiterin.

Mit Projekten im friedenspädagogischen Kontext hat sich die 32-Jährige in den vergangenen Jahren als Jugendbildungsreferentin gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. positioniert.

 

17 Bewerberinnen und Bewerber für den Posten


Durch ihren persönlichen Hintergrund weiß die  Diplom-Pädagogin um die spezielle Brisanz sowie die Herausforderung, die das Thema Rechtsextremismus mit sich bringt.

„Wir hatten 17 Bewerbungen aus ganz Nordrhein-Westfalen“, berichtet Regina Schumacher-Goldner, Vorstandsmitglied des Trägervereins.

Gemeinsam mit ihrer Stellvertreterin Franca Ziborowius und dem Team wird Kostusiak die Arbeit vorantreiben.

 

Betreuung von 226 Opfern rechtsextremer und rassistischer Gewalt


Die Opferberatung Back Up unterstützt seit November 2011 Opfer von rechtsextremer und rassistischer Gewalt in den Regierungsbezirken Arnsberg, Detmold und Münster. Sie ist neben der Opferberatung Rheinland eins von zwei Angeboten in NRW, durch welches Betroffene Unterstützung und Beratung erfahren.

 

226 Opfern hat die Beratungsstelle seitdem geholfen. 46 neue Fälle sind in diesem Jahr hinzugekommen. Einen Schwerpunkt der aufsuchenden Arbeit bildet dabei das Ruhrgebiet.  Aber auch Siegen und Bielefeld steuern die Beraterinnen und Berater regelmäßig an.

 

Aufsuchende Arbeit der Dortmunder Berater bindet viel Zeit und Ressourcen


Nach einem Erstgespräch an einem Ort ihrer Wahl begleiten sie die Opfer – teils auch durch die Prozesse. Je nach Situation werden auch juristische und psychologische Hilfen hinzugenommen. Die Betreuung braucht Zeit: So hat das Ermittlungs- und Gerichtsverfahren zum Überfall auf die Hirsch-Q zwei Jahre gedauert, erinnerte Franca Ziborowius. Entsprechend lang sind die Beraterinnen und Berater gebunden.

 

Rechte Gewalt ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Back Up greift diese Herausforderung auf und tritt der rechten Gewalt und Bedrohung entgegen: durch Beratung, Unterstützung und Information. Konkrete Unterstützung erfahren die Betroffenen unter anderem auch durch die Begleitung zu Gerichtsprozessen oder zur Polizei.

 

Opferberatung wird von Land und Stadt mit 300.000 Euro gefördert


Gefördert wird die Opferberatung durch das Land NRW mit 250.000 Euro und durch die Stadt Dortmund mit 50.000 Euro. Die Trägerschaft hat der zivilgesellschaftliche Verein BackUp – ComeBack: Westfälischer Verein für die offensive Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus.