Rostock. Bei einem Schulbesuch in Rostock brach ein Flüchtlingskind in Tränen aus, als sie mit Kanzlerin Merkel über ihre mögliche Abschiebung sprach.
In einer integrativen Schule in Rostock sprach Bundeskanzlerin Angela Merkel mit 33 Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 17 Jahren. Die Jugendlichen der Scheel-Schule hatten die Möglichkeit, ihre Erfahrungen, Meinungen und Ideen rund um das Thema Lebensqualität einzubringen. Wie der NDR berichtet, wurde die Kanzlerin zugleich mit den Ängsten einer jungen Libanesin konfrontiert.
"Wir hatten gerade eine schwere Zeit gehabt, weil wir kurz davor waren abgeschoben zu werden", sagt das Flüchtlingskind. Offensichtlich geht ihr dieses Thema sehr nahe, denn es fällt ihr schwer, die Tränen zu unterdrücken. "Mir ging es hier in der Schule auch richtig schlecht. Das haben die Schüler und die Lehrer mitgekriegt."
"Wir werden nicht alle aufnehmen können"
Und dann kullern die Tränen, denn Angela Merkel erklärt dem Mädchen sehr direkt, dass nicht jeder Flüchtling in Deutschland bleiben kann: "Wir werden nicht alle Flüchtlinge, die seit 25 Jahren im Libanon im Flüchtlingslager leben, in Deutschland aufnehmen können, weil wir noch sehr, sehr viele haben, die direkt aus dem Kriegsgebiet kommen. Das Einzige, was wir machen können, ist zu sagen, dass das alles bloß nicht so lange dauert."
Das junge Mädchen versucht Verständnis dafür zu haben, trotzdem trifft sie die Antwort der Kanzlerin hart. Auch Angela Merkel scheint dies zu merken. Sie geht auf das Mädchen zu, streichelt ihr über den Kopf und versucht sie aufzumuntern: "Du hast das doch ganz gut gemacht."