Leipzig - Am Wochenende haben unbekannte Täter gleich zwei Mal die Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Böhlen bei Leipzig angegriffen.
Wie erst jetzt bekannt wurde, ereigneten sich nach Polizeiangaben in der Nacht von Freitag auf Sonnabend gegen 0.10 Uhr und in der darauffolgenden Nacht gegen 0.40 Uhr "zwei tatähnliche Übergriffe".
Personen wurden dabei nicht verletzt, jedoch gingen eine Fensterscheibe sowie Teile der Fassadenverglasung zu Bruch. Das Operative Abwehr Zentrum (OAZ) zur Extremismusbekämpfung hat die Ermittlungen in diesem Fall aufgenommen.
"Es wurde mit keiner scharfen Waffe agiert, die genauen Ergebnisse der Polizei sollen am Freitag vorliegen", sagte Bürgermeisterin Maria Ganglow (Die Linke, 64) gegenüber MOPO24.
Aus ermittlungstaktischen Gründen machte die Polizei keine genauen Angaben zum Tathergang. Die Erstaufnahmeeinrichtung in Böhlen ist ein ehemaliges Hotel, das von einem Ex-Funktionär der Republikaner, Wolfgang Seifert (74), betrieben wird.
Pikant ist das vor allem, weil Seifert nie ein Geheimnis aus seiner rechten Gesinnung und seiner Ablehnnung gegenüber Ausländern und Asylbewerbern machte.
Aktuell sind dort 158 Asylsuchende untergebracht. Ursprünglich sollte die Unterkunft bis Ende Mai zur Verfügung stehen, anschließend wurde jedoch bis zum Jahresende verlängert.