Jeder Vierte hat Problem mit Ausländern

Erstveröffentlicht: 
13.07.2015

Immer mehr Leipziger sehen das Zusammenleben mit Ausländern als Problem an. Bei der jüngsten kommunalen Bürgerumfrage, deren Daten vor einem halben Jahr erhoben wurden, äußerten sich 24 Prozent in diesem Sinne. Zwei Jahre zuvor waren es erst zwölf Prozent.


Auf der Liste der "größten Probleme in Leipzig" rückte das Zusammenleben mit Ausländern damit auf Platz neun vor - gleich hinter der Verschuldung der Stadt. Insbesondere Rentner legten viel Wert auf dieses Thema, obwohl sie vergleichsweise am wenigsten Kontakt zu Ausländern unterhalten, erläuterte Verwaltungsbürgermeister Andreas Müller (SPD). Eventuell sei der starke Anstieg so zu erklären, dass im Befragungszeitraum Pegida und Legida viel Zulauf und entsprechend großen Widerhall in den Medien fanden. Insgesamt habe sich die Einstellung gegenüber den knapp 60000 hier lebenden Migranten (10,8 Prozent der Leipziger) nicht verändert. Junge Leute seien ihnen nun etwas positiver, Rentner etwas negativer gesonnen.


Von 2011 bis 2014 sank der Anteil der Befragten, die meinten, Ausländer würden "in Leipzig die Arbeitsplätze wegnehmen" - und zwar von neun auf sechs Prozent. Jedoch stieg im gleichen Zeitraum der Anteil jener, die folgender Aussage zustimmten: "Durch die vielen Ausländer fühlt man sich zunehmend als Fremder in seiner Stadt" - und zwar von 20 auf 23 Prozent. 17 Prozent würden Ausländern am liebsten "jede politische Betätigung in Deutschland untersagen" (2011 waren das noch 14 Prozent).


Erhöht hat sich der Anteil derer, die Ausländer als kulturelle Bereicherung sehen (von 33 auf 36 Prozent) sowie jener, die regelmäßig Kontakt zu Ausländern haben - nämlich um fünf auf 62 Prozent. Von Letzteren wiederum sammelten 95 Prozent positive Erfahrungen.