Rechte Vergangenheit: Naziaffäre bei der Polizeigewerkschaft?

Erstveröffentlicht: 
31.03.2015

Berlin –  Ein brauner Genosse im Vorstand der Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP)? Die rechte Vergangenheit von Kriminalkommissar Steve Feldmann kam jetzt in einem Gerichts-Prozess an den Tag. Der „Bund freier Bürger“ war seine politische Heimat. Er war Kreisvorsitzender Marzahn-Hellersdorf der Partei, die bis zu ihrer Auflösung im Jahr 2000 unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stand.

 

Im Anschluss versuchte Steve Feldmann, der bis zu seiner Heirat Schwittek hieß, eine Polit-Karriere als Bundesvorsitzender der rechtsorientierten Freiheitlichen Jugend (FJ) – bis 2009. In der Funktion nahm er an einer Demo gegen das Holocaust-Denkmal teil, das belegen Fotos.

 

"Alternative Spargelstecher"


Die gefeuerte GdP-Sprecherin Silvia Brinkhus, ließ die Nazi-Bombe in ihrem Arbeitsgerichtsprozess platzen. Sie klagt auf Weiterbeschäftigung. Hintergrund: In einem RBB-Gespräch am 17. April 2014 hatte Feldmann polnische Bürger als „alternative Spargelstecher“ bezeichnet. Es hagelte Beschwerden. Brinkhus riet dem Vorstand sich zu entschuldigen.

 

Nach ihrem Urlaub wurde sie kalt gestellt. Feldmann verschickt jetzt GdP-Pressemitteilungen. „Die GdP hat die Offenheit unseres Kollegen über seine Aktivitäten in seiner Jugend positiv zur Kenntnis genommen und schätzt seine persönliche Entwicklung“, teilt der stellvertretende GdP-Vorsitzende Detlev Herrmann mit. Die Frage, wann Feldmann so offen war, beantwortet er trotz Nachfrage nicht.