Rund 25 Antirassist_innen haben am Donnerstag, 23.04.2015, gegen den Auftritt der beiden rechtspopulistischen Parteien „Alternative für Deutschland“ (AfD) und „Bürger in Wut“ (BiW) protestiert.
Video zu der Protestaktion: https://www.youtube.com/watch?v=7nvUchAWNYs
Es gelang Antirassist_innen die Veranstaltung zu unterbrechen, indem die Bühne geentert wurde, um ein deutliches Statement gegen diese Veranstaltung zu verlesen und ein Banner mit der Aufschrift “Gegen die AfD und ihre Hetze - Parteien sind keine Alternative” zu entrollen.
Ausgerechnet die Verantwortlichen des Kulturbetriebs Bremer "Schwankhalle" ließen noch während eine solidarische Menge “Kein Mensch ist Illegal, Bleiberecht überall” skandierte, sofort das Hausrecht von Bremer BFE durchsetzen. Allerdings konnte der Polizeieinsatz nicht verhindern, dass die Veranstaltung durch weitere akustische Signale gestört wurde.
Die Betreiber_innen der Bremer Schwankhalle müssen sich fragen lassen, ob ein Publikum mehrheitlich bestehend aus Mitgliedern und Sympathisanten von „Bürger in Wut“ und „AfD“ sowie einigen Burschenschaftlern, ihr gewünschtes Klientel für einen Veranstaltungsort wie der Schwankhalle sein kann. Die in der Vergangenheit doch eher durch ihr linksliberales und kritisches Programm von sich reden machte. Sollte dies ihr Verständnis sein von kritischem Kulturprogramm, so lade sich die Schwankhalle doch auch die REP und NPD ein. Wo ziehen die Verantwortlichen noch die Grenze. Antirassist_innen rauswerfen zu lassen und gleichzeitig Rassist_innen Honig ums Maul zu schmieren, offenbart schon wie weit die Grenze des erträglichen in diesem Haus verrutscht sein muss. Ein ernstzunehmender Ort für u. a. kritische Kulturveranstaltungen kann die Schwankhalle mit dieser Hauspolitik so nicht sein.
Die verteilten Informationsblätter sowie die Verlesung des Inhalts das den Grund für diese Störaktion und eine klare Argumentation gegen die Einladung von Rassist_innen zu einer Podiumsdiskussion beinhaltete, stießen wie erwartet bei dem mit diesen Parteien sympathisierenden Publikum auf grobe Ablehnung. Der Kommentar des Moderatoren Axel Brüggemann, das „Personen die auf die Bühne stürmen keine Argumente” hätten, entpuppt sich somit als falsche Behauptung. Darüber hinaus ist Rassismus kein Argument! Daher muss es auch nicht Gehör finden. Sowohl die Schwankhalle, als auch der Moderator offenbaren hier mangelndes Bewusstsein über die Folgen von rassistischer Agitation sowie einfach nichts aus der deutschen Geschichte gelernt zu haben. Wie erwartet wiederholte nach der Störaktion der Vertreter von BiW in dieser Veranstaltung seine rassistischen Forderungen wie sie auf seinen Wahlplakaten in Bremen bereits zu lesen sind.
Störaktionen bleiben also legitim und notwendig, gerade dort wo alle schweigen und Rassismus eine Bühne geboten wird.