Düsseldorf – Nachdem die Dügida-Organisatorin Melanie Dittmer bereits vor vier Wochen aus dem Vorstand von „pro NRW“ ausgeschieden war, hat sie nun auch ihren Austritt aus der rechtspopulistischen Kleinpartei erklärt.
Verärgert hat sie offenbar der Versuch der selbst ernannten „Bürgerbewegung“, zumindest optisch auf Abstand zu anderen rechtsextremen Organisationen zu achten. „Ich distanziere mich ganz deutlich von einem spießbürgerlichem Parlamentarismus der Mitte, bei dem man sich von allem und jedem distanziert“, schrieb Dittmer am Montagabend auf ihrer Facebook-Seite. „Spalterei“ sei „volksentzweiend“. Die von ihr initiierten Dügida-Aufläufe in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt hätten „immer für eine freie, patriotische Einheitsfront aus allen Lagern“ gestanden, erklärte die 36-Jährige: „Von Die Rechte, über NPD, bis zu PRO NRW oder AFD ist bei uns jeder willkommen.“
Dittmer – in jüngeren Jahren in Neonazi-Gruppen und bei den Jungen Nationaldemokraten aktiv – war im September vorigen Jahres Mitglied bei „pro NRW“ geworden. Schon im Dezember wurde sie in den Vorstand gewählt. Statt für frischen Wind in der Partei zu sorgen, verursachte sie vor allem Ärger in den eigenen Reihen und negative Schlagzeilen. So etwa, als sie im Dezember in einem Interview erklärte, für sie sei es „völlig unerheblich, ob es den Holocaust gegeben hat“. Die von ihr organisierten Dügida-Aktionen wirkten häufig wie eine Ansammlung von NPD- und „Die Rechte“-Mitgliedern, parteilosen Neonazis und rechten Hooligans.