Demonstration für angeschossenen Syrer – Redner vermuten rassistischen Hintergrund

Erstveröffentlicht: 
14.04.2015

Leipzig. Zu einer Demonstration für einen in der Samstagnacht im Leipziger Osten angegriffenen kurdischen Sprachschüler aus Syrien haben sich am Dienstagabend knapp 200 Menschen auf dem Augustusplatz versammelt. Dazu aufgerufen hatte der Verein kurdischer Studierender in Syrien und Deutschland (UkSSD). Die Mehrzahl der Teilnehmer stammte aus dem links-alternativen Spektrum der Stadt.

 

Gleich mehrere Redner äußerten in ihren Beiträgen die Vermutung, es könne sich bei dem Überfall um einen rassistisch motivierten Angriff gehandelt haben. So sei es in der Gegend in der Vergangenheit wiederholt zu solchen Attacken gekommen. Auch lägen in Nähe des Tatorts mehrere Treffpunkte der rechten Szene. Zwischen den einzelnen Wortmeldungen spielten die Veranstalter Musik; unter anderem das Lieblingslied des 20-jährigen Opfers. Gegen 19.30 Uhr zerstreute sich die knapp einstündige Veranstaltung. Nach Angaben der Polizei blieb alles friedlich.

 

Der angehende Student wurde in der Nacht zum Sonntag von drei bis vier Männern attackiert. Nach ersten Erkenntnissen soll einer der Täter mit einer Waffe auf den jungen Kurden geschossen haben. Er sei von dem Projektil am Hals getroffen worden und ging bewusstlos zu Boden. Gegen 23 Uhr wurde er von zwei unbekannten Ersthelfern an der Ecke Koehler- und Dresdner Straße (Neustadt-Neuschönefeld) gefunden worden.

Wer Hinweise zur Tat machen kann, wird gebeten sich bei der Kriminalpolizei in der Dimitroffstraße 1 oder telefonisch unter (0341) 96 64 66 66 melden.