Lutz Bachmann: Der März wird unser Monat
Von Christoph Springer
Dresden. Pegida in Dresden wächst weiter. Nach 4800 in der vergangenen
Woche von der Polizei gemeldeten Kundgebungsteilnehmern, waren es
gestern 6200, so die Beamten. Beobachter schätzen beide Zahlen sogar
noch höher. Die Meinungsäußerungen der Pegida-Anhänger auf Plakaten
werden unterdessen deutlicher. "Deutsche wehrt Euch" stand gestern auf
einem Plakat, das ein Demonstrant hielt. "Deutschland ertrinkt in der
Asylantenschwemme" tat ein anderer Pegida-Anhänger seine Meinung per
Plakat kund.
Das Medieninteresse an Lutz Bachmanns Veranstaltung war indes geringer
als in den vergangenen Wochen: Nur noch wenige Fernsehkameras, kein
Journalisten-Gedränge mehr vor der Bühne, selbst die
Video-Nachrichtenagentur Ruptly, ein Tochterunternehmen der Kreml-nahen
russischen Agentur "Russland heute", hatte ihr Engagement nach unten
gefahren.
Pegida-Chef Lutz Bachmann sieht seine Organisation dennoch wachsen. "Es
wird versucht, uns einzulullen", kommentierte er den aktuellen Umgang
mit Pegida, durch "totschweigen, kleinschreiben, verheimlichen". Dabei
sei man "auf dem besten Wege, etwas Großes zu bewegen". Bachmann sprach
vom "europäischen Frühling". "Der März wird unser Monat", rief er seinen
Anhängern zu.
Im Anschluss an die Kundgebung auf dem Neumarkt zogen die
Pegida-Anhänger wieder durch die Stadt. Lutz Bachmann folgte den
"Spaziergängern" erst lange, nachdem der Neumarkt bereits leer war.
Zuvor sagte er auf Anfrage dieser Zeitung: "Zur Benennung eines
Kandidaten für die Oberbürgermeister-Wahl in Dresden gibt es noch nichts
Neues." Der Name des Pegida-Kandidaten solle voraussichtlich auf einer
"Großveranstaltung am 23. März" bekannt gegeben werden, so der
Pegida-Anführer.