Die Bands WHAT WE FEEL und MOSCOW DEATH BRIGADE als Beispiel eines zu kritisierenden >>Antifaschismus'<<

#1a - Gemeinsame Auftritte der Bands - WWF und 210 beim 0161-Festival in Manchester Anfang Mai 2014

„Ich bin Russe und du eine Nazi-Schlampe“

Antifaschistische Ansagen auf den Bühnen, eine Soli-Kampagne für ihren ermordeten Freund Ivan Khutorskoy und das Bild von kampferprobten Männern, die gegen Nazis auf der Straße einstehen. Für viele Menschen in Westeuropa sind Bands wie WHAT WE FEEL (WWF) oder MOSCOW DEATH BRIGADE (MDB) und die Menschen dahinter der Inbegriff eines antifaschistischen Kampfes in Russland. Ihnen wird aufgrund ihres öffentlichen Auftretens gegen Nazis, das in Russland mit vielen Risiken verbunden ist, in der BRD und anderen Ländern entsprechend Respekt entgegengebracht.

 

Bei genauerem Hinsehen bekommt das Bild der antifaschisten Vorkämpfer jedoch Risse. Auch wenn sich diese Bands im „Antifa“1-Spektrum verorten: manche Bandmitglieder und deren unmittelbares Umfeld äußern sich zuweilen rassistisch, russisch-nationalistisch, sexistisch, homophob etc. Zwar haben die Diskussionen um anti-emanzipatorische Denkmuster innerhalb von Subkulturen inzwischen auch vielerorts die linken Szenen erreicht, wie beispielsweise die Debatten um die sogenannte „Grauzone“ zeigen; dennoch scheint die Kritik dahinter nicht für alle Bands gleichermaßen zu gelten. Gerade Personen oder Bands, die als Teil der „antifaschistischen Szene“ akzeptiert sind, werden seltener kritisiert. Dabei wäre es wünschenswert, wenn sich auch innerhalb der „Szene“ mit den eigenen Widersprüchen offensiv auseinander gesetzt werden würde. „Antifa“ ist nicht nur ein Label im Kampf gegen Nazis, sondern muss sich gegen jede Formen von Ungleichheitsideologien (z.B. Chauvinismus, Rassismus, Heterosexismus etc.) richten. WWF und MDB sind in diesem Zusammenhang sicherlich nur Beispiele für eine viel weitreichendere Debatte. Gerade bei diesen beiden Bands und ihrem Umfeld scheint der Riss zwischen dem vermittelten Außenbild und den vertretenen Meinungen jedoch besonders weit auseinander zu gehen, sodass eine kritische Betrachtung, wie es sie in den letzten Monaten auch schon in Russland und Frankreich gab, notwendig erscheint. Hierzu haben wir in Zusammenarbeit mit Genoss*innen aus Russland erste Rechercheergebnisse als Denk- und Diskussionsanstoß zusammengetragen, die gleichzeitig einen Einblick in die Entwicklungen der „antifaschistischen Szene“ in Russland in den letzten Jahren geben soll.

Wichtig ist hierbei hervorzuheben, dass WWF und MDB nur die bekanntesten Aushängeschilder eines ganzen Zusammenhangs aus Bands, Labels, Fanzines und Einzelpersonen sind. Größere Bekanntheit haben neben ihnen in Europa vor allem noch SIBERIAN MEAT GRINDER (SMG), aber auch die selbsternannte Hatecore-Band 210 und die RAZOR BOIS. Neben der subkulturellen Zusammenarbeit fallen jedoch viele Personen aus diesem Kreis von Freunden und Geschäftspartnern immer wieder durch reichlich problematische Äußerungen auf, vor allem in Bezug auf Rassismus, russischen Nationalismus oder Sexismus. Hier wird deutlich, dass Bands nicht nur in einem abgeschlossenen subkulturellen Raum bewegen, sondern gesellschaftlichen Widersprüchen ausgesetzt sind – in Russland, in der BRD und überall. Wichtig dabei ist, wie sich die entsprechenden Acts und Einzelpersonen zu solchen Widersprüchen verhalten. Wenn sich Bands als explizit „antifaschistisch“ verstehen oder sich in den entsprechenden politischen Szenen und Räumen aufhalten, erscheint es inkonsequent, wenn sie in ihrem persönlichen und musikalischen Handeln Ungleichheitsvorstellungen reproduzieren oder solche in ihrem unmittelbaren Umfeld dulden. Dementsprechend ist die Frage, wie mit der Differenz zwischen einem „antifaschistischen“ Anspruch auf der einen und anti-emanzipatorischen Aussagen auf der anderen Seite umgegangen werden kann?

 

 

Unpolitische Antifa“ – Wie geht das?

 

Hierfür ist es wichtig, sich die jüngere Geschichte von Teilen der linken Szene in Russland, vor allem in Moskau, genauer anzusehen. Schon in den 90ern gab es zahlreiche Auseinandersetzungen mit Nazi-Skinheads (Boneheads), auch in Subkulturen wie Punk und Hardcore. Aber erst Anfang des Jahrtausends begannen sich Personen aus dem subkulturellen Spektrum - spätestens ab 2007 auch WWF und ihr Umfeld - gegen Nazi-Übergriffe zu schützen und zur Wehr zu setzen, sich zu organisieren und so zumindest temporär nazifreie Räume zu schaffen. Hierbei handelte es sich nicht nur um „klassische Linke“, sondern um einen Zusammenschluss von Personen unterschiedlicher (un-)politischer Auffassungen. Zusammengehalten wurden sie durch den gemeinsamen Kampf gegen Nazis unter dem Label „Antifa“, hinter dem andere politische Differenzen zurücktraten. Die so entstehende „Antifa-Identität“ wurde seit dem Mord am Antifaschisten Timur Katschara in Sankt-Petersburg 2005 schrittweise von Gewalt und einem durchdringenden Männlichkeits-Kult dominiert – vor allem als Reaktion auf die deutliche Zunahme politisch motivierter Nazi-Morde an Menschen mit antifaschistischer Orientierung. Auf diese Weise entwickelte sich ein erheblicher Teil der „Antifa“-Bewegung in Russland zu einem Sammelbecken für gewaltorientierte junge Männer, die sich vor allem mit Nazis prügeln wollten. Eine nachhaltige Auseinandersetzung mit der faschistischen Ideologie und den damit verbundenen Ungleichheitsvorstellungen fand kaum statt. Zumeist wurden Nazis dabei als Problem einer „kranken Gesellschaft“ verstanden, die es zu heilen gilt, ohne die gesellschaftliche Ordnung an sich in Frage zu stellen. Durch das Fehlen einer grundsätzlichen Kapitalismus- und Patriarchats-Kritik wurden Begriffe wie „Antifaschismus“ oder „Antirassismus“ innerhalb dieses subkulturellen „Antifa“-Spektrums zunehmend auf die Gewaltfrage reduziert. Nicht wenige dieser „Antifas“, die sich auch heute noch auf „unpolitische“ Weise als „antirassistisch“ definieren, vertreten gleichzeitig menschenverachtende Einstellungen, wie z.B. gegen „Kaukasier“ oder „illegale (nicht qualifizierte) Migranten“ (konkrete Beispiele folgen im Text). Personen, die an weitergehenden politischen Veränderungen interessiert waren, haben zum Teil entweder die Augen vor diesen Entwicklungen verschlossen oder sogar unterstützend gewirkt, da eine schlagkräftige „Antifa“-Szene zur Verteidigung gegen Nazis notwendig war und für viele oberste Priorität hatte. Daneben gab es aber auch Menschen, die nicht ausschließlich auf Straßenmilitanz setzen wollten und für die die Zunahme von diskriminierenden Positionen innerhalb der Bewegung immer weniger tragbar wurde.

Zwischen diesen unterschiedlichen Lagern gab es, zumeist aus taktischen Gründen, keine klare Trennlinie. Kritische und kontroverse Debatten wurden in diesem Spektrum oftmals von Szene-Autoritäten 2 ausgebremst, blockiert und ausgesessen. Zum Einen, weil viele keine große Lust verspürten, sich mit inhaltlichen Widersprüchen innerhalb der Bewegung (wie Homophobie, Sexismus, Hierarchien, „positivem Patriotismus“, (antikaukasischem) Rassismus, Mackertum und Gewaltfetisch) auseinanderzusetzen. Zum Anderen ließ die allgegenwärtige rechte Gewalt, in Form von Angriffen und Morden, diese Debatten als zweitrangig erscheinen. Langfristig erlangte jedoch die „unpolitisch“-gewaltorientierte Fraktion eine Deutungshoheit innerhalb der „antifaschistischen Szene“. Gesellschaftskritische und explizit emanzipatorische Positionen verloren immer mehr an Bedeutung bzw. wurden sogar offen aufgrund ihres „linken Charakters“ abgelehnt. Zeitgleich rückte in den vergangenen 15 Jahren die gesamte russische Gesellschaft immer weiter nach rechts und die staatliche Repression nahm zu. Es wurde immer gefährlicher, politische Einstellungen zu äußern, wodurch Diskussionen und Aktionen in der Öffentlichkeit abnahmen. Dieser Rechtsruck in der Gesellschaft hatte auch Folgen für eine „antifaschistische Szene“, die sich zunehmend entpolitisierte bzw. rechtsoffener wurde. Dies schlägt sich vor allem in einem positiven Bezug zu Russland sowie in der Ablehnung alles „Nichtrussischen“ nieder, wozu auch „westliche Dekadenz“ wie Feminismus und Homosexualität gehören. In diesem Zusammenhang wird das sogenannte „tolerante Europa“ als abschreckendes Beispiel einer allzu großen gesellschaftlichen Offenheit gewertet. Wenn sich auf „antifaschistische“ Inhalte bezogen wird, dann nicht selten mit einer nationalen Vorprägung. Daneben gibt es aber auch Menschen in der linken Szene in Russland, die gegen solche rechten Tendenzen eintreten, wobei es sich u.a. um anarchistische bzw. anarcha-feministische Gruppen und Einzelpersonen handelt. Dementsprechend ist „die Antifa“ in Russland sehr gespalten und nicht als homogen zu betrachten. Doch wie spiegeln sich diese Entwicklungen in der „antifaschistischen Bewegung“ bei Bands wie WWF oder MDB und in deren Umfeld wider?

 

 

Soundtrack der „unpolitischen“ Szene

 

Über das Organisieren und Spielen von (Soli-)Konzerten hinaus treten die genannten Bands kaum politisch in Erscheinung. Sie und ihr Umfeld weisen jedoch starke inhaltliche Schnittmengen mit dem beschriebenen „unpolitischen“ Teil der „Antifa“-Bewegung auf und haben diesen maßgeblich mit geprägt und beeinflusst. Gruppen wie WWF und MDB sind Teil eines Netzwerkes von Bands, zu dem u.a. auch 210, SIBERIAN MEAT GRINDER (SMG), RAZOR BOIS oder ZORAKI gehören. Unter ihnen bestehen nicht nur lose Verbindungen, sondern sie sind durch viele gemeinsame Auftritte (siehe Bilder unter #1 im Anhang), Freundschaften, personelle Überschneidungen und Geschäftsbeziehungen seit Jahren eng miteinander verflochten. Oftmals ist dabei unklar, welcher Musiker gerade in welcher dieser Bands spielt oder welche Band überhaupt gerade existiert. Doch es gibt einige Einzelpersonen, die konstant aktiv sind. Eine dieser zentralen Personen ist Gryundik (Грюндик), der momentan bei 210 und den RAZOR BOIS spielt, aber auch schon bei WWF aushalf. Wie eng seine Verbindungen zu WWF sind, zeigt auch seine Einbindung als Interviewpartner in den Film „Sad but True“, der 2013 von WWF produziert wurde und von der Band auf ihrer Tour im Frühjahr 2014 verkauft wurde (siehe Bild #2 im Anhang). Eine weitere wichtige Figur, die auch in Europa das Bild der „Szene“ in Russland prägt, ist Wowa (Вова), der ebenfalls bei WWF aktiv war. Momentan spielt er bei MDB, SMG und den RAZOR BOIS. Über Letztere sagte er 2010 in einem Interview mit dem „Made in Moscow“-Fanzine: „Wir haben uns nie Anarchisten genannt und betrachten uns nicht als links“3. Das scheint für viele Bands in diesem Umfeld zu gelten und spiegelt sich auch in den Erwartungen an die Fans und den transportierten Einstellungen wider, wie der folgende Interviewausschnitt mit seinem Bandkollegen Gryundik zeigt.

 

Die Band wurde als Alternative für Leute gegründet, die nicht viel mit nationalistischen oder antifaschistischen Ideen anfangen konnten. Nimm zum Beispiel einen Fußballfan; er geht zum Fußball und mag den ganzen Rassismus nicht, den er auf den Rängen sieht. Aber er ist mit der russischen Tradition aufgewachsen. Es gibt hier keine Toleranz im europäischen Sinne. Er wurde nicht in dem Glauben aufgezogen, jemanden etwas zu schulden, jemanden respektieren zu müssen. Deswegen bezeichnet er sich nicht als Antifaschist. RAZOR BOIS, MDB und 210 wurden für solche Leute gegründet.“4 (Gryundik von 210, RAZOR BOIS, ex-WWF im Interview 2014)

 

Die Prämisse ist: Hauptsache man ist gegen Nazis – alles andere ist zweitrangig. Obwohl Nationalismus und Rassismus auf der einen Seite verbal abgelehnt werden, möchte man auf der anderen Seite mit antifaschistischer Politik auch nichts zu tun haben. Stattdessen wird sich auf eine „russische Tradition“ bezogen und Toleranz, im Sinne des gesellschaftlichen Mainstreams in Russland, als „europäisch“ diskreditiert. Damit stehen solche Interview-Botschaften in einem Gegensatz zu den oftmals gesellschaftskritischen und politischen Textpassagen von Bands wie WWF oder MDB.

Gleichzeitig scheint auch das Verhältnis zu Orten, an denen versucht wird, eine alternative Politik zu verwirklichen, zumindest im Umfeld der Bands ein eher taktisches zu sein. So äußerte Gryundik sich 2014 folgendermaßen zu linken Zentren in Europa, in denen zumeist die Auftritte der genannten Bands außerhalb Russlands stattfinden:

 

Wenn man Geld braucht, muss man arbeiten. Als ich das erste mal nach Europa kam, sah ich überall Hunde in den Squats. Ich dachte ‘Was für Menschen sind das, die Tiere aus Tierheimen holen?’. Und dann wurde mir gesagt, dass man Geld für die Versorgung von Tieren bekommt und sie von diesem Geld dann leben, ohne arbeiten zu gehen oder irgendetwas tun zu müssen. Geldgeile Arschlöcher. Irgendwie trifft man in Europa selten nette Menschen. So ist es.” 5 (Gryundik von 210, RAZOR BOIS, ex WWF im Interview 2014)

 

 

Russen gegen Faschismus“?

 

Was durch diese „unpolitische Antifa“-Musikszene im Wesentlichen propagiert wird, ist ein vermeintlich eigener „Way of life“, angeblich abseits politischer Überzeugungen, der dabei helfen soll, mit den gesellschaftlichen Widersprüchen fertig zu werden. Einige Interviewaussagen und Songtexte verdeutlichen dies.

 

Kommunismus und Anarchie sind alles gefährliche Utopien, welche die Köpfe der Menschen, vor allem der jungen Leute, verstopfen. Es sind Märchen, die sie von der Lösung spezifischer Probleme vor Ort abhalten. (...) Unsere Ansichten haben sich seit unserer ersten Probe nie geändert. Wir haben immer über Rassisten und Faschisten jeglicher Couleur6 gelacht sowie über Tolerasten7 und politische Korrektheit. (...) Wir haben eine positive Einstellung zur Idee des gesunden Patriotismus, das bedeutet natürlich nicht den Staat geil zu finden und die Außenwelt zu hassen, sondern Bezug auf Heimat, Traditionen und Kultur zu nehmen und den Wunsch zu haben, es besser zu machen.“8 (Wowa von MDB, SMG, RAZOR BOIS, ex-WWF im Interview der RAZOR BOIS für das „Made in Moscow“-Fanzine 2010)

 

Toleranz und „politische Korrektheit“ werden auf eine Ebene mit Rassismus und Faschismus gestellt und ein „gesunder Patriotismus“ wird als einzige Alternative propagiert. Solche Einstellungen schlagen sich auch in Slogans wie „Russen gegen Faschismus“ nieder. Entsprechende Banner wurden u.a. 2009 während eines Auftritts von MDB 9 in Moskau gezeigt (siehe Bild #3 im Anhang), der auch ausschnittsweise im Film „Noise and Resistance“ zu sehen war – wenn auch ohne die fragwürdigen Banner.

 

Was Patriotismus angeht, so wird, meiner Meinung nach, dieses Wort heute von vielen falsch verstanden, im Sinne einer totalen Zustimmung zum bestehenden System, der Anbetung von Macht und der Ablehnung alles Ausländischem. Für uns bedeutet ein Patriot zu sein, zu versuchen einen besseren Ort zu schaffen, wo man lebt – in unserer Szene, unseren Straßen, unserer Stadt und letztendlich auch in unserem Land“ 10 (MDB im Interview 2010)

 

Wir sind nicht zusammen mit solchen, die sich vor dem Feind hinlegen, mit russophoben Verrätern, deren Hirn von Angst kaputt gemacht wird. Wir halten nichts von Nazi-Blödsinn und ultra-linken Dogmen. Politik ist für Schwache, eigene Meinungen für Tapfere. (…) Typen bauen die Bewegung auf, Schlampen 11 streiten sich wie Kinder. Wir handeln so, dass sich unsere Opas und Väter nicht für uns schämen. Mein Moskau, mein Russland - wir sind mit dir bis zum Ende.“ 12 (Textausschnitt aus dem Song „Твои Карты Биты“ von MDB)

 

Diese pseudo-rebellische und patriotische Haltung ist im bundesdeutschen Kontext vor allem bei zahlreichen „Grauzone-“ oder „Deutschrock“-Bands zu finden. Ähnlich wie bei diesen Bands, ist es auch hier nicht mehr weit bis zu offen diskriminierenden Äußerungen.

 

Wenn wir über Migranten sprechen, bin ich gegen illegale Einwanderer. Es sei denn, sie sind Experten und können oder wollen Geld verdienen oder lernen. Dann habe ich keine Probleme mit ihnen hier, solange sie sich an die Gesetze halten. (...) Feminismus in Russland und Europa wird sich aus dem Finger gesaugt. Wir haben hier keine Probleme mit so etwas. Mit genügend Verstand kann eine Frau in jedem Bereich erfolgreich sein.“13 (Gryundik von 210, RAZOR BOIS, ex-WWF im Interview 2014)

 

Kritiker, Politiker, abstoßende Fressen aus dem Fernseher. Nazis, Pädophile - alle sind sie da. (…) Du hast Geld erbettelt und wir die Touren organisiert. Wir sind gereist, haben zugeschlagen und Zeit auf dem Bullenrevier verbracht. (…) Wir bauen die Bewegung zusammen mit Freunden und denjenigen auf, die uns seelisch nahe stehen. Ich bin Russe 14 - und du eine Nazi-Schlampe 15. Gegen Politik und Rassismus jeglicher Couleur. Wenn das Chaos angreift, wissen wir die Antwort." 16 (Zitat aus dem Song „Till the End“ von WWF und MDB vom WWF-Album „Our 14 Words“ aus dem Jahr 2009)

 

Auf dem Album von WWF erscheint die entsprechende Textpassage des Songs in der abgedruckten englischen Übersetzung, die relativ stark vom Originaltext abweicht, noch fragwürdiger: „Nazi whores moan about patriotism. While they are nothing but a shame for our people and country. Stand against political bullshit and racism of any color“ 17 (siehe Bild #5 im Anhang). Anhand dieses Songtextes werden nationalistisch-frauenfeindliche Ansichten transportiert, die keine Zweifel am propagierten Frauen*bild und an der eigenen nationalen Identität aufkommen lassen: Auf der einen Seite der (männliche) Russe als Idealbild, auf der anderen Seite der „unrussische Nazi“, der mittels Frauen*feindlichkeit als „Hure“ und somit unmännlich abqualifiziert und als „Schande“ aus der imaginierten „russischen Volksgemeinschaft“ („our people and country“) ausgeschlossen wird. Anhand dieser Konstruktion könnte man fast meinen, dass der Neonazismus in Russland ein ausschließlich „unrussischer“ Fremdimport sei. Diese falsche und verkürzte Sichtweise blendet vollkommen aus, dass Antisemitismus, Rassismus, Homophobie und Nationalismus auch aus der Mitte der Gesellschaft in Russland kommen.

Dass WWF und MDB nach wie vor hinter diesen Inhalten stehen, zeigt der offizielle Teaser der zurückliegenden Europa-Tour 2014, in dem der Song mit der entsprechenden Textpassage verwendet wird. (siehe Bild #6 im Anhang – oder youtu.be/VSEF6Aa8_mY ).

 

 

Gesunder Patriotismus“ als Nährboden für Rassismus

 

Dieser vermeintlich „gesunde Patriotismus“ (siehe Interview-Ausschnitt oben) schließt auch offen rassistische Abgrenzungen, beispielsweise gegenüber „Kaukasiern“, nicht aus, wie sie von einigen (ex-)Bandmitgliedern von RAZOR BOIS, MDB, SMG, WWF, 210 und deren Umfeld vertreten werden. Eine solche Ablehnungshaltung fußt dabei auf einer gesellschaftlichen Grundstimmung, die seit dem Tschetschenien-Krieg Mitte der 90er Jahre von „dem Kaukasier“ als Hauptfeindbild der russischen Rassisten bestimmt wird.

 

Für uns gibt es keinen Unterschied zwischen einem Clown, der "Sieg Heil" schreit und einem Vieh aus den Bergen, das "Kaukasus über alles, Russland unter uns" kreischt - weder das Eine noch das Andere hat Platz auf unseren Straßen.“18 (Wowa von MDB, SMG, RAZOR BOIS, ex-WWF im Interview der RAZOR BOIS für das „Made in Moscow“-Fanzine 2010)

 

Wie weit der für sich proklamierte „Anti-Rassismus“ tatsächlich geht, wird an dieser Stelle sehr deutlich, wenn Menschen aus dem Kaukasus als „Vieh aus den Bergen“ bezeichnet und mit „Nazi-Clowns“ in einen Topf geworfen werden.

Ein weiteres Beispiel für den vertretenen antikaukasischen Rassismus ist die Band 210, welche eng mit WWF und MDB befreundet (siehe Bild #7 Im Anhang) und verwoben ist. Sie verwendet in ihren Darstellungen immer wieder rassistische Bilder, welche darauf anspielen, dass „die Kaukasier“ teure Markenkleidung tragen würden, schwarze Haare und stark behaarte Arme hätten. So zeigt ein Flyer vom Frühling 2013 (siehe Bild #8 Im Anhang) einen patriotischer Skinhead im Kampf gegen Bullen und Menschen mit den genannten rassistischen Zuschreibungen19. Zum antikaukasischen Bild der Band erklärt ihr Mitglied Gryundik:

 

Auf unserem Banner ist ein Kaukasier als negativer Mensch dargestellt. Es handelt sich um eine verallgemeinerte Darstellung, was anhand seiner Kleidung und Accesoires erkennbar wird. Er mag keine Russen, er hält ein blutiges Messer. Er stellt eine soziale Gefährdung dar und wir sind grundsätzlich gegen sozial gefährliche Leute.“20 (Gryundik von 210, RAZOR BOIS, ex WWF im Interview 2014)

 

Bands wie WWF oder MDB, die sich als „antifaschistisch“ und „antirassistisch“ verstehen, lassen diese klar rassistischen Positionen in ihrem unmittelbaren Umfeld (Freundeskreis und Geschäftspartner) zu, ohne aktiv dagegen Stellung zu beziehen. Stattdessen treten sie weiter mit den entsprechenden Gruppen auf, wie beispielsweise am 13.09.2014 in Minsk (siehe Bild #10 im Anhang). Außerdem werden Mitglieder dieser Bands vorübergehend als Session-Musiker bei WWF integriert, man bietet diesen Rassisten noch eine öffentliche Plattform bspw. im Film „Sad but true“ oder arbeitet geschäftlich mit ihnen zusammen.

 

 

Freundschaften und Geschäftsbeziehungen von WWF: Das Label STREET INFLUENCE RECORDS

 

Ein wichtiger Geschäftspartner von WWF ist das Moskauer Musiklabel STREET INFLUENCE RECORDS 21 (SIR). Dieses fungiert als exklusiver „Großhändler“ für den Verkauf und Vertrieb sämtlicher WWF-Produkte, wie CDs und LPs, aber auch Merchandise-Artikel wie T-Shirts, in Russland. Zudem wurde das letzte WWF-Album „Our 14 Words“ im Jahr 2013 als Vinyl-Reissue auf SIR veröffentlicht. Die neue CD-Splitsingle „One World – One Crew – To Continue Or To Give Up“ von WWF und der Frankfurter Band STAGE BOTTLES wurde von SIR in Kooperation mit MAD BUTCHER RECORDS aus der BRD herausgebracht. Gleichzeitig ist SIR exklusiv für das Merchandise der bereits erwähnten Band 210 verantwortlich, welche z.B. im Jahr 2010 ihr zweites Album „Ни Шагу Назад“ („Keinen Schritt Zurück“) auf dem SIR-Sublabel MANGY LITTLE MUT RECORDS 22 (MLMR) herausgebracht haben. Ebenfalls auf MLMR erschien 2013 der Sampler „Oi! - This Is Russia! Vol. 1“ (siehe Bild #11 im Anhang). Dort sind neben eindeutig rechtslastigen Bands, wie z.B. UCHITEL TRUDA (Учитель Труда), auch vermeintliche „unpolitische“ Bands oder die „Redskin“-Band KLOWNS zu finden, die in ihren Texten offensiv gegen Migrant*innen oder den „toleranten Westen“ hetzen. Vor allem der Songbeitrag „Будь Проще“ („Sei einfach“) von DISORDERLY CONDUCT erinnert stark an die oben angeführten Argumente von WWF, MDB und ihrem Umfeld und zeigt inwieweit ein rassistisches, russisch-nationalistisches Weltbild in der Szene in Russland verbreitet ist.

 

You came from Asia or Caucasus, you don't respect our traditions, you behave like you're at home, you don't know even a word in Russian, you don't know our norms of behaviour, you're a stranger here, we don't need Nazis – Russophobes here,get a fuck out of my country"23  


Schaut man sich das Booklet des Samplers genauer an, fällt auf, dass der unter dem Künstlernamen „Abu“ bekannte belarussische Tattoo- und Grafik-Künstler Eugeniy Zavadskiy (Евгений Завадский) eine eindeutige Grafik beigesteuert hat. Auf dieser Grafik wird neben dem stalinistischen „Redskin“-Netzwerk „Rock Proletario“ offen Werbung für Rechtsrock (RAC = Rock Against Communism) betrieben (siehe Bild #12 im Anhang). Auch außerhalb Russlands ist er für die Gestaltung von Flyern, T-Shirtmotiven und Plattencovern innerhalb der „Skinheadszene“ bekannt und gefragt. Neben seiner Zusammenarbeit mit Bands wie EMSCHERKURVE 77 24 und VOLXSTURM, entwirft er auch Motive für extrem rechte Teile der Szene. Hierzu zählen u.a. die Covergestaltung für den Sampler „Muzyka Ulicy – Muzika Dla Mas“ des polnischen Rechtsrock-Labels OLIFANT RECORDS (siehe Bild #13 im Anhang) und für die italienische Rechtsrock-Band BRUTTI E IGNORANTI (siehe Bild #14 im Anhang). Auch direkten persönlichen Beziehungen in's extrem rechte Lager ist „Abu“ nicht abgeneigt, indem er u.a. in Kontakt mit Valeriy Zolotarev (Валерий Золотарёв), dem Gründer der „Saint George Skins Moscow“, steht (siehe Bild #15 im Anhang). Das „antirassistische“ WWF-Label SIR und deren Sublabel MLMR haben mit „Abus“ Tätigkeit für die extreme Rechte offensichtlich kein Problem und bieten diesem Künstler stattdessen noch eine Plattform. Neben der Grafik im Booklet des bereits erwähnten Samplers „Oi! This Is Russia! Vol. 1“ gestaltete er ebenso diverse Albencover für MLMR (siehe Bild #16 im Anhang).

 

MLMR unterstützen nicht nur rechte Künstler wie „Abu“ und veröffentlichen Musik von recht(-soffen-)en Bands, sondern organisieren auch Konzerte mit Bands, deren politische Positionierungen (aus einem dezidiert antifaschistischen Blickwinkel) mindestens fragwürdig sind, wie EVIL CONDUCT, JENNY WOO oder BOOZE & GLORY (siehe Bild #17 im Anhang). Gerade eine sich selbst als antifaschistisch verstehende Band wie WWF trägt eine Verantwortung, von wem ihr Merchandise und ihre Tonträger veröffentlicht werden, mit wem sie also geschäftlich zusammenarbeitet oder wer ihre Konzerte organisiert (siehe Bild #18 im Anhang). Wenn sie also Probleme mit MLMR, SIR oder deren Aktivitäten hätten, sollte es doch möglich sein, Abhilfe zu schaffen, das Label zu wechseln und/oder die Vorkommnisse mindestens zu thematisieren.

 

 

Antifa“ ist mehr als nur ein Label

 

Die genannten Beispiele zeigen, dass die Denkmuster in Teilen der „Antifa“-Szene von bürgerlichen und rechten Wert- und Moralvorstellungen des Mainstreams in Russland (und natürlich auch anderenorts) durchzogen sind. Eine antifaschistische Politik wird auf den Kampf gegen Nazis reduziert und darüber hinaus rassistische, russisch-nationalistische, sexistische und homophobe Haltungen offen zur Schau gestellt. „Antifaschismus“ wird somit zu einem vermeintlich „unpolitischen“ Lifestyle umgelabelt. Wir wissen, dass WWF einen wichtigen Beitrag geleistet haben, um neonazistische Gewalt in Russland im Westen zu problematisieren und Unterstützung für Betroffene zu organisieren. Allerdings muss die Frage erlaubt sein, warum diese Themen immer nur exemplarisch an Einzelpersonen, wie Ivan Khutorskoy, behandelt werden. Morde an nicht-„Antifas“, eine gesellschaftliche Pogromstimmung und (teilweise tödliche) Übergriffe gegen Menschen, die als nicht-russisch wahrgenommen werden, wie Kaukasier*innen und Zentralasiat*innen, finden in den Texten und Statements der Bands kaum einen Platz. Gleichzeitig wird auch die staatliche Repression gegen Personen, die nicht aus dem engeren Freundeskreis kommen oder anerkannte Szene-Autoritäten sind, größtenteils verschwiegen. Hierbei handelt es sich nicht um eine übergreifende „antifaschistische“ Perspektive, sondern nur um eine selektive Wahrnehmung der gesellschaftlichen Situation.

Die genannten Fakten zu WWF und MDB dürfen nicht länger nach dem Motto „In Russland ist das halt so“ unter den Teppich gekehrt werden. Eine solche Kritikabwehr bedient sich eines einseitigen und verzerrten Bildes von „der russischen Antifa“, in dem nur ausgewählte Meinungen einen Platz haben. Die bestehenden Ansichten und Unterschiede, die es innerhalb der Bewegung in Russland gibt, werden dabei ausgeblendet. Eine kritische Auseinandersetzung ist schon allein deshalb notwendig, weil diese Bands in Räumen spielen, die sich als Schutzräume gegen jegliche Form von Sexismus, Rassismus usw. verstehen. Während sich die Oberkörperfrei-Diskussionen in den autonomen Zentren häufen, treten dort Bands (in T-Shirts) auf, die sich entweder selbst als anti-feministisch und „patriotisch“ geben oder die keinerlei Trennschärfe zu entsprechenden rechtsoffenen Bands und Einzelpersonen haben.

 

Uns ist klar, dass man die Verhältnisse in Russland nicht durch die deutsche "Szene-Brille" sehen und bewerten kann. Das Milieu um WWF und MDB ist zudem nicht homogen, ein differenzierter Umgang damit notwendig. Eine kritische Auseinandersetzungen kann dazu beitragen, etwas an der momentanen Situation zu ändern. Die Fakten um WWF und MDB etc. nicht zu kommunizieren, zu ignorieren, auszusitzen und zu relativieren, wie es Teile der „Antifa“ in der BRD bisher tun, ist dabei keine Lösung. Zumal dies auch zur faktischen Entsolidarisierung mit „antifaschistischen“ Menschen in Russland führt, die eine ähnliche Kritik an WWF und MDB äußern, und die von deren Fans und Umfeld in der Vergangenheit durchaus auch Druck und Bedrohungen erfahren haben. Daher darf es nicht zu einer grundsätzlichen Entsolidarisierung mit der „Antifa“-Szene in Russland kommen. Doch der Blick muss differenzierter und kritischer werden. WWF und MDB sind nicht DIE Vertreter der „Antifa“ in Russland, sondern auch dort bei diversen Personenkreisen umstritten. Dementsprechend muss jeder Mensch selbst entscheiden, ob es mit den eigenen politischen Überzeugungen vereinbar ist, Bands und Einzelpersonen kritiklos zu feiern, die sich offen gegen feministische und antirassistische Positionen aussprechen oder diese Meinungen in ihrem engen Umfeld akzeptieren. Solange keine dauerhafte Abgrenzung gegen solche Formen von Diskriminierung stattfindet, erscheint es unglaubwürdig, wenn sich die entsprechenden Bands in Interviews und Gesprächen in Europa gegen Ausgrenzung positionieren oder mal eine Ansage gegen Homophobie auf der Bühne machen, wie MDB auf dem BARRIO ANTIFASCISTA 2014 in Berlin. Offen bleibt, ob WWF gar nicht bewusst ist, wie Homophobie ihren Kreisen immanent ist, oder ob sie sich einfach nur daran orientieren, wie sie ich sich im „toleranten Westen“ verkaufen müssen.

 

Auch nach den letzten Touren von MOSCOW DEATH BRIGADE und WHAT WE FEEL kann dieses Thema nicht zu den Akten gelegt werden. So wird beispielsweise die Thrash-Metal-Band SIBERIAN MEAT GRINDER, die sich aus Mitgliedern der genannten Bands und der oben zitierten RAZOR BOIS zusammensetzt, auch außerhalb Russlands immer bekannter. Aus diesen Gründen sollten sich Veranstaltende und Konzertbesucher*innen, gerade wenn sie sich selbst als antifaschistisch verstehen wie beim RIOT IN MY HEART in Rostock, dem ULTRASH-Festival in Potsdam, dem RESIST TO EXIST in Berlin oder dem anstehenden KØPI-Fest zum 25. Jahrestag der Besetzung klar sein: Nicht überall, wo „Antifa“ drauf steht, ist auch eine emanzipatorische Politik drin.

 

Antifascist Subculture Worldwide

Kontakt: afa-subculture@riseup.net

 

Fußnoten

- 1: Die Anführungszeichen sollen nicht die Bewegung herabwürdigen oder ihren Einsatz im Kampf gegen Nazis grundsätzlich in Frage stellen. Sie dienen im gesamten Text vielmehr als Hinweis, dass eine antifaschistische Bewegung nirgendwo als homogen betrachtet werden kann und es deswegen so etwas wie „die Antifa“ nicht gibt.

- 2: Als „respektable Autoritäten“ gelten meist Personen, die aufgrund ihrer „Street-Credibility“, d.h. ihrer „Straßenkämpfertauglichkeit“, großes Ansehen und Respekt genießen, wodurch ihnen ein Führungsanspruch zugesprochen wird . Deren körperlicher Einsatz gegen Nazis wird dabei häufig glorifiziert und inhaltliche Kritik an Mackertum, Gewaltfetischisierung, Sexismus, etc. abgewehrt.

- 3:Мы никогда не называли себя анархистами и не относили себя к левым.“ (http://madeinmoscowzine.blogspot.de/2010/10/razor-bois.html?m=0)

- 4: "Группа была создана как альтернатива для тех, кому чужды и националистические, и антифа-идеи. Взять, например, футбольного фаната. Он ходит на футбол, и ему не нравится то, что он видит на трибунах, весь этот расизм. Но он вырос в России, а здесь свои традиции. В нём нет европейской толерантности, его не воспитывали в убеждении, что он кому-то что-то должен, обязан кого-то уважать. В силу этого он не считает себя антифашистом. Razor Bois, MDB и 210 были созданы как раз для таких людей.“ (Das Originalinterview auf minfun.tumblr.com wurde inzwischen gelöscht. Eine Kopie gibt es hier: http://vk.com/wall-22950191_57202)

- 5: „Нужны деньги. Надо много работать. Когда я приехал в Европу, увидел, что в сквотах у каждого несколько собак. Подумал: «Какие молодцы, берут животных из приютов». А потом мне объяснили, что они получают пособия за содержание животных и живут на эти деньги, нигде не работая и ничего не делая. Меркантильные мудаки. Почему-то в Европе редко удаётся встретить приятных людей. Так вышло.“ (http://vk.com/wall-22950191_57202)

- 6: Was mit der Formulierung „Rassismus jeglicher Couleur“ gemeint ist, zeigen Mitglieder von MDB in einem Interview 2010: „Wie alle gesunden Menschen stellen wir uns gegen jede Form von Rassismus – ob schwarz, weiß oder jeder andere“ („Мы, как любые вменяемые люди, выступаем против любых форм расизма – будь он чёрный, белый или какой-либо другой.“ http://www.emo-heart.ru/news/moscow_death_brigade/2010-07-18-557). Dass die Annahme eines Rassimus der (nicht-weißen) Minderheiten in Russland jedoch äußerst problematisch ist, wird nicht reflektiert.

- 7: Das Wort „Tolerasten“ („толерасты“) wird im Russischen als eine verächtliche Mischung aus den Wörtern „Toleranz“ und „Päderast“ (steht als Schimpfwort sowohl für „Schwuler“ als auch für „Kinderschänder“) verwendet und ist in gewissen Kreisen weit verbreitet. Es wird als Beleidigung in der Bedeutung „tolerante Schwuchteln“ eingesetzt.

- 8: „Коммунизм, анархия – все это опасные утопии, забивающие людям, особенно молодым, голову сказками и отвлекающие их от решения конкретных локальных проблем. (...) Наши взгляды никак не изменились со дня нашей первой репетиции. Мы всегда смеялись над расистами и фашистами всех мастей и цветов, также как и над толерастами и фанатиками политкорректности. (...) Мы положительно относимся к идее здорового патриотизма, которая выражается, естественно, не в восхвалении властей и ненависти ко всему остальному миру, а в уважении к своей родине, к ее традициям и культуре и стремлении сделать ее лучше.“

(http://madeinmoscowzine.blogspot.de/2010/10/razor-bois.html?m=0)

- 9: Einen Eindruck von diesem Auftritt vermittelt folgendes Video mit dem Song „Твои Карты Биты“: http://youtu.be/PFeSxI6Jkmg.

- 10: „Что касается патриотизма, то, на мой взгляд, это слово сегодня понимается многими превратно, как тотальное одобрение существующего режима, преклонение перед властью, охаивание всего иностранного и прочий бред. Для нас быть патриотом – значит стараться сделать лучше место, где ты живешь. Это наша сцена, наши улицы, наш город и, в конце концов, наша страна.“ (http://www.emo-heart.ru/news/moscow_death_brigade/2010-07-18-557)

- 11: Die Mehrzahl „шлюхи“ des Wortes „шлюха“ ist im Russischen gleichbedeutend mit „Huren“ oder “Schlampen“. Im Gegensatz zum ähnlichen Wort „блядь“ wird es nicht als Füllwort benutzt, sondern wird in einer eindeutig sexistischen Wortbedeutung bewusst verwendet.

- 12: "Не с нами тем, кто стелется перед врагами, Русофобам и предателям с убитыми страхом мозгами Не ведемся на нацистский бред и догмы ультралевых Политика для слабых, свое мнение для смелых. (…) Парни поднимают движ, шлюхи ссорятся как дети Поступать, чтобы не стыдно было дедам и отцам Моя Москва, Россия, вместе мы с тобою до конца." (http://altwall.net/texts.php?show=moscowdeathbri&number=171162)

- 13: "Я против нелегалов, если говорить о мигрантах. Но если этот человек специалист, умеет и хочет зарабатывать деньги или учиться, то проблем в его присутствии здесь я не вижу. При условии что он соблюдает законы. (...) Феминизм в России и Европе высосан из пальца. У нас нет с этим проблем. При достаточном уме женщина может добиться успеха в любой сфере.“ (http://vk.com/wall-22950191_57202)

- 14: Die Formulierung „Ich bin Russe und du eine Nazi-Schlampe“ kann hier als „antifaschistische“ Abwandelung des völkisch zu verstehenden Logos „Ich bin Russe“ gewertet werden, das sich in der Rechten in Russland großer Beliebtheit erfreut (siehe Bild #4 im Anhang).

- 15: s. Fußnote 6

- 16: "Критики, политики, из ящика мерзкие хари Нацисты, педофилы – каждой твари по паре (…) Ты клянчил деньги, а мы пробивали себе туры На выезда гоняли, били, тусили в ментуре (… ) Поднимаем движ с друзьями и теми, кто близок по духу Это я русский, ты - нацистская шлюха Против политики, расизма всех оттенков цвета Хаос наступает, но нам есть, чем ему ответить" (http://altwall.net/texts.php?show=moscowdeathbri&number=171161)

- 17: „Nazi-Huren jammern von Patriotismus. Während sie nichts anderes als eine Schande für unser Volk und unser Land sind. Stelle dich gegen politische Scheisse und Rassismus jeglicher Couleur.“

- 18: „Для нас нет разницы междуклоуном, орущим «зиг хайль», и быдлом с гор, визжащим «Кавказ над нами, Россия под нами» - ни тому, ни другому нет места на наших улицах.“ (http://madeinmoscowzine.blogspot.de/2010/10/razor-bois.html?m=0)

- 19: Der gleiche Grafiker hat auch ein T-Shirt-Motiv für WWF entworfen (siehe Bild #9 im Anhang).

- 20: „На нашем баннере в качестве негативного персонажа изображён кавказец. Но это собирательный образ, что заметно по его одежде, атрибутике. Он не любит русских, у него в руке окровавленный нож. Он социально опасен, мы в принципе против социально опасных людей.“ (http://vk.com/wall-22950191_57202)

- 21: Zur Übersicht der Veröffentlichungen auf dem Label: http://www.discogs.com/label/239712-Street-Influence

- 22: Zur Übersicht der Veröffentlichungen auf dem Label: http://www.discogs.com/label/301201-Mangy-Little-Mut-Records

- 23: Von allen Songtexten gibt es Übersetzungen ins Englische, da diese CD auch für den Verkauf außerhalb Russlands produziert wurde.

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

starker Beitrag,

viele verschließen vor dem Grauzonenproblem immer noch die Augen, hoffentlich rüttelt das einige wach!

Ein guter Grund das Konzert in der Köpi kritisch zu beobachten...

echt ein guter und ausführlicher Beitrag. Die spielen in der Köpi?... das sollte man nicht kritisch beobachten... die sollten denen ganz klar absagen.

...kritisch zu beobachten? Das würde ja an dieser ganzen Scheisse, die nach sonstwohin stinkt, nichts ändern. Das Konzert mit MDB wird entweder trotz der begründeten Kritik stattfinden, oder die Band wird ausgeladen, falls die Veranstaltenden inna Köpi diese Kritik ernstnehmen.

Bislang gelang es solchen Bollo-Bands ganz gut, den Leuten hier im Westen ein russisch-kyrillisches Y für ein deutsches U in lateinischer Schrift vorzumachen. Will heissen, die wissen ganz genau, welche "zivilgesellschaftlichen Knöpfe" sie drücken- , bzw. welche sprachlichen Codes sie in Westeuropa bedienen müssen, damit sie linke DIY-Strukturen wie die Köpi u.a. für ihre Konzerte nutzen können.

Parallel nutzen solche Bollo-Bands dann die für sie passenderen Video-Plattformen wie XHardXCoreXWorldXWideX (wird von Coretex Records aus Berlin gemacht) und kommerzielle Geschäftspartner wie Coretex-Records, um dort ihren "DIY"-Merch und Mucke zu verbreiten und besser vertickern zu lassen. Mann befindet sich dann in seiner Testosteron-Manhood-Community unter Gleichgesinnten ("where the men are men and the meat is red").  Auf XHardXCoreXWorldXWideX finden sich zuhauf peinliche heterosexistische  Vollhonks, die mit ihrem identitären Männerbild hausieren gehen müssen. MDB passen zwischen Troopers-Atze, den Deutschrockern Koxpack und anderen aufgepumpten, dafür aber umso gehirnamputierteren Deppen also ganz gut da hin:

https://www.youtube.com/watch?v=M8AZ1Y1M6FY

https://www.youtube.com/watch?v=oq-9O0zL2cs

 

Peinlich wird es jedoch, wenn große Teile der identitären "Antifa-Subculture" solche "Vorzeige-Antifa-Bands" bedenkenlos abfeiern, ohne hinter die Kulissen blicken zu wollen. Mangelt es an halbwegs vernünftigen Russisch-Sprachkenntnissen, an tragfähigen Kontakten in den russischsprachigen Raum, die einem auch mal tragfähige Einschätzungen zu dem Thema liefern können?  Oder ist der "AFA-Subculture-Lifestyle-Fetisch mit Exotenbonus" einfach wichtiger, um die eigene Identität besser zelebrieren zu können?

Hallo Watchtower Suiciety,
wir sind nicht der Betreiber der Videoplattform HCWW.
Auf der HCWW Seite gibt es einen Channel von uns und der heisst dementsprechend auch Coretex Records.
Dort haben wir zZ 58 Videos sowie einen Grossteil der Alben die wir mit unseren Labels veröffentlicht haben zum streamen online.

LG,
David Coretex

Wir werden uns im Übrigen bemühen, eine englische Übersetzung des Textes zu veröffentlichen, um ihn zugänglicher zu machen.

 

Der Text wurde bisher u.a. an folgende Personen und Zusammenhänge mit einer Bitte um Stellungnahme weitergeleitet:

- Feine Sahne Fischfilet

- Enraged Minority

- Audiolith

- Cortex

- Mad Butcher

- Plastic Bomb

- Disorder Rebel Store

- Noise and Resistance

- Sad But True

- Resist to Exist

- ULTRASH Festival

- RASH Berlin Brandenburg

- Köpi

- Peter Weiss Haus Rostock
- Scheune Dresden

- Arena Wien
- Klex Greifswald
- Clash Berlin
- Hafenklang Hamburg
- Baracke Münster
- SJZ Siegburg
- VL Halle
- JG-Stadtmitte Jena
- Chemiefabrik Dresden
- AJZ Chemnitz
- Schuldenberg Plauen
- Desi Nürnberg
- Öttinger Villa Darmstadt
- AZ Köln
- White Rabbit Freiburg
- Das Modul Saarbrücken
- Jugendhaus Shalom Gera
- Juha Herrenberg
- De Central Innsbruck
- Rümpelturm St Gallen
- Reitschule Bern
- Kassalanca Jena
- Knast Magdeurg
- Rauchhaus Berlin
- Sabot Wiesbaden
- Cortina Bob Berlin
- Kraken Hamburg
- Esperanza Schwäbisch Gmünd
- AU Frankfurt am Main
- AZ Aachen

, zumal die Meisten bestimmt erst mal über den Sachverhalt "geschockt" sein werden.

 

Einiges wird vielleicht auch wie so oft einfach erst mal ignoriert bzw. unter den Tisch gekehrt, kennt ma ja auch von Bands aus dem eigenen Land.

Da hatten leute wohl wieder lust ihren verfolgungswahn auszuleben und dazu eine gute portion langeweile. Einfach nur widerlich wie hier versucht wird ohne eine diskussion mit den betroffenen, bands und locations gezwungen werden sollen sich dazu zu positionieren. Die szenepolizei ist mal wieder aktiv. Mittlerweile haben mdb und wwf ein kurzes statement abgegeben, in dem u.a. steht sie wären jeder zeit für einen dialog bereit gewesen. Ich hoffe die bands werden sich noch zu den vorwürfen äußern und sich klären, auch wenn hier einige von verfolgungskomitee enttäuscht über so einen ausgang wären.

Vielleicht sollten die autoren mal im lesekreis diesen text lesen: https://bonjourtristesse.wordpress.com/2014/01/02/german-abstiegsangst-d...

War klar, dass die Neokonservativen nicht lange fern bleiben. Bonjour Tristesse ist ein Vorzeigebild dieses Mileus.

Darin wird sich vermeintlich kritisch über die radikale Linke ausgekotzt. Und natürlich über die "Grauzonendebatte". Ob ihr es glaubt oder nicht - neben den Argumentationen der Kontaktschuld auf dem Blog Oire Szene gibt es durchaus auch andere Leute, die sich analytisch mit diesem Phänomen des "Antipolitischen" und dabei reproduzierten rechten Ideologiefragmenten auseinandersetzen. Aber vermutlich ist euch diese Auseinandersetzung im antideutschen Theorie-Zirkel zu verkürzt. Als wäre es nicht ein Einfaches, sich mit den Nährboden und Ideologien der Rechten zu beschäftigen, wurde der Hauptfeind ja schon bei den radikalen Linken gefunden. Sollten die verhassten radikalen Linken es dann noch wagen, einen Szene-Diskurs anzustoßen, werden diese als "Szenepolizei", "Verfolgungskomitee" oder "Abstiegsangst" diskreditiert.

 

Das Fazit des Artikel beschreibt für mich eindeutig, dass es den Autor_innen um die Suche eines Diskurses geht und nicht darum, einen Dialog mit den Betroffenen abzulehnen. Auch wenn dies leider nur anonym stattfindet (wobei es interessant wäre zu wissen, ob die Autor_innen bereits das Gespräch gesucht haben?). Die meisten großmäuligen Schreiberlinge hier in den Kommentaren lehnen einen solchen Diskursversuch scheinbar grundlegend ab. Lieber soll alles so bleiben, wie es ist und ausgesessen werden. Es wäre ja auch viel zu kompliziert, die russischen Genoss_innen mal auf Sexismus und co hinzuweisen und in einem Diskurs gemeinsam voneinander zu lernen.

 

Oder lese ich etwa ein falsches Fazit aus dem Artikel heraus oder haben sich die meisten Kommentatoren einfach nicht die Mühe gemacht, ihn mal komplett zu lesen?:

 

"Uns ist klar, dass man die Verhältnisse in Russland nicht durch die deutsche "Szene-Brille" sehen und bewerten kann. Das Milieu um WWF und MDB ist zudem nicht homogen, ein differenzierter Umgang damit notwendig. Eine kritische Auseinandersetzungen kann dazu beitragen, etwas an der momentanen Situation zu ändern. Die Fakten um WWF und MDB etc. nicht zu kommunizieren, zu ignorieren, auszusitzen und zu relativieren, wie es Teile der „Antifa“ in der BRD bisher tun, ist dabei keine Lösung. Zumal dies auch zur faktischen Entsolidarisierung mit „antifaschistischen“ Menschen in Russland führt, die eine ähnliche Kritik an WWF und MDB äußern, und die von deren Fans und Umfeld in der Vergangenheit durchaus auch Druck und Bedrohungen erfahren haben. "

 

Ich fände es im Übrigen spannend, wenn es irgendwann noch ein Update zu diesem Artikel gibt. Im Statement von What we feel und Moscow death brigade gibt es ja schon mal eine Dialogbereitschaft. Das sollte von den Autor_innen auch angenommen werden, wenn es ihnen wirklich ernst ist.

das was hier ins feld geführt wird erscheint mir nicht wie ein konstruktiver diskurs.dabei hätte man nämlich vorher vielleicht einmal die bands angeschrieben und um ein statement gebeten,bevor man aus irgendeinem kleinen unbekannten fanzine auf russisch, irgendwelche interviewpassagen(möglicherweise falsch)zitiert,die niemand der des rusischen nicht mächig ist nachprüfen oder zitieren kann.,geschweige denn, das die verknüpfungen zu den bands wwf und mdb eindeutig sind und man es in russland mit einer ganz anderen lebensrealität zu tun hat.

das soll dich nicht daran hindern mit den bands in kontakt zu treten und einen diskurs über sexismus zu starten,aber die realität der leute ist eine andere.auch wenn versucht wird mit der aussage "deutsche szene-brille" das ganze zu relativieren,begreifen die leute nicht annähernd die harte realität der antifaschisten in russland.

...dass es in Russland durchaus auch Leute gibt, die keine Macker sind und dennoch nicht im Lesezirkel versinken.

Die Szene ist nicht homogen und es gibt durchaus auch Menschen vor Ort, die die besagten Bands kritisieren. Das ist seit Jahre kein Geheimnis. Daher einfach mal die "deutsche szene-brille" ablegen und sich mit Leuten vor Ort unterhalten.

irgendwen, der irgendwas an den anderen kritisiert und ja,das ist auch völlig okay so.meinetwegen können gerne menschen mit einer ähnlichen lebensrealität wie wwf und mdb diese bands kritisieren.wenn es jemand hinbekommt in russland militanter antifa-aktivist zu sein und gleichzeitig ohne hartes gebaren auskommt,um so besser.

ja,man kann auch als deutscher diskurs-linker aussagen dieser bands kritisieren,aber bitte nicht so von oben herab und ohne bezug zu der lebensrealität dieser leute,wie in diesem artikel.

 

es macht nämlich verdammt nochmal einen unterschied ob du als deutscher linker ab und an mal zu einer demo gehst wenn das studium es gerade zeitlich zulässt oder ob freunde von dir von nazis erschossen und erstochen wurden und du teilweise deines lebens nicht sicher bist,wenn du auf ein linkes konzert gehst.bevor man das nicht unterscheiden kann sollte man jede kritik zunächst mal zurückhalten.wenn man das dann gelernt hat zu unterscheiden;dann kann man meintwegen auch kritisieren.aber nicht auf diese verleumdene art wie im artikel.oireszene schiesst schon indeutschland manchmal übers ziel hinaus,auf russland lässt sich das ganze keinesfalls 1 zu 1 übertragen

irgendwelche Pfeifenköppe, die nichts verlieren haben und fett in der ersten deutschen Welt hausieren, mit Mutti und Papa, reissen ihr dummes Maul auf - einfach nur typisch deutsch.

 

Ekelhaft, wie immer und dabei feige hinter der Tür hocken und das ist auch der Grund, warum so viele von Euch die Schnauze sowat von voll haben. Die fehlende Kenntnis, fehlender Mindestumgang mit Menschen, agieren aus dem Hintergrund, ein Gefühl für andere Lebenswelten und eine andere Geschichte ist alles, was aus dieser Ecke kommt und die politische Relevanz radikaler Linker nicht mehr vorhanden ist.

Guter Beitrag! Vieles darin hatte ich immer vermutet, ohne wirklich greifbare Informationen zu haben.

Für alle, die (wie ich) von dieser musikalischen Materie keine Ahnung haben ist der Beitrag sehr hilfreich.

Für alle, die sich ne Platte gekauft haben, weil sie auf die Mucke stehen, und ja irgendwas mit Antifa drauf stand, sollte der Artikel Gold wert sein.

Alle, die sich bewusst inhaltlich mit den Bands identifizieren können beschreiben sich mit dem Prädikat "Antifaschisten" jedenfalls nicht gerade treffend, und die entsprechende "eigene Definition" dessen lasse ich so sinnentstellt nicht gelten.

Den scheiß den WWF, MDB etc. sich leisten mit Texten, Label, Graffiker der auch für Nazischweine Designs macht und und und ist dank dem Artikel gut zusammengetragen und dokumentiert aber vorallem auch nicht schnell wieder vergessen wenn WWF oder MDB wieder in der Stadt spielen. Ich persönlich hab sie auch gehört und auch gefeiert. Mich aber auch nicht groß mit der Materie auseinander gesetzt. Warum auch? Die Bruchstücke die man mitbekommt dank mangelnder Sprachkompetenz a lá Nazis sind scheiße und Kampangen der Bands waren eigentlich sympathisch und unterstützenswert das, dass ein Fehler und zwar kein kleiner war zeigt der Artikel zur genüge auf. Und zu sagen so is eben HC und damit seine eigene  Unfähigkeit verbergen und Diskussionen abschmettern zu wollen ist auch eher armseelig und hoffentlich nur ein kleiner Beissreflex und nicht die überwiegende Reaktion. Was das ganze mit aufgepumpt oder nicht zu tun hat entzieht sich dan meinem Horizont leicht aber es ist egal ob jemand jetzt einen 44er Bizeps hat oder nicht, was zählt ist das was aus seinem/ihrem Mund kommt und danach sollte auch beurteilt werden, es ist druchaus begrüßenswert wenn es schlagkräftige Genoss_innen gibt aber auch kein muss oder Status dafür das mein ein krasserer Antifa ist als andere

MDB und WWF kann man den "Genossen Status" allerdings mit ruhigem Gewissen ab erkennen und leider bleibt dank ASW die Erkenntniss: Nein, Nein, Nein das hat nichts mit Antifa zu tun!

"Auf diese Weise entwickelte sich ein erheblicher Teil der „Antifa“-Bewegung in Russland zu einem Sammelbecken für gewaltorientierte junge Männer, die sich vor allem mit Nazis prügeln wollten."

 

Diesen Satz nehme ich euch, der ihr aus euer kleinen Antifawelt Deutschlands im Jahre 2015 sehr übel. Setzt euch mal mit den russischen Zuständen auseinander Bei aller berechtigten Kritik, diese Pauschalisierung lass ich euch nicht durchgehen. Einfach nur widerlich.

 

Manchmal wünsch ich mir klammheimlich der deutschen Linke diese russischen Zustände vor ihrer Haustür. Oder mal wieder das Gefühl, was wir damals in den 90ern hatten, als wir mit Zwillen in Flüchtlingsheimen auf die Angreifer warteten.

 

Oder in unseren Zentren, wo die Enttäuschung groß war, als sie dann nicht gekommen sind, obwohl sie angekündigt hatten uns platt zu machen.. Ganz schön machosmäßig und ganz ehrlich Frauen fanden das häufig doof und beteiligten sich bei uns auch eher selten, was wohl an unterschiedlicher Sozialisation liegen wird. Natürlich ist der Faschismus kein männliches Problem, eine Analyse würde hier zu weitgehen. 

 

Bei aller Kritik nicht vergessen, welchen Feind diese Band haben und was sie erreicht haben. Die Linke in Deutschland ist auch nur das kleinere Übel, wie ich hier auf Linksunten immer feststellen muss. Oder soll ich russischen AnarchistInnen mal den ganzen Dreck hier über die Ukraine und Russland zukommen lassen, was hier oft zu finden ist. Und "rote Antifas" mit totalitärem Background soll es hier auch geben, insgesamt genug Linke, die die Zustände in Russland verharmlosen.  

 

Also nicht immer nur Zitate recherchieren, wenn es um Andere geht..... Das ist zu einfach...

Oder auch mal schauen, ob es nicht Aussagen oder Beispiele gibt, die diese hier vertretene Meinung sogar kontakarrieren. Wenn z.B. what wie feel für Anarchist Black Cross Wien ein Konzert geben. http://www.abc-wien.net/?p=683 ist die Frage,  ob das nur dem eigenen Prestige und Geldbeutel gilt, sich mal dem politischen Gegner, der Gegnerin  anzupassen.

 

Aber die "Linke" funktioniert anders. Sie würde jetzt sich eher fragen, wie eine anarchistische Gruppe mit diesen homophoben, patriotischen Macho- Arschlöchern ein Konzert geben kann. Ein Text entfaltet sein Wirkung.

 

Zum Schluss die Bitte, wie immer, sich ein eigenes Bild machen, sich mit dem Thema auseinandersetzen. Die Frage ist, ob das Gesamtbild, was hier gezeichnet wird, stimmt. Interessant wäre sich z.B. mit Texten der Band zu beschäftigen und mit ihren Intrviews oder ihrem Auftreten als Band. Das was ich von ihnen gelesen habt und auf zwei Konzerten erlebt hat, passt überhaupt nicht, zum Vorwufe einer Macho-Hardcorband.

 

Abgesehen davon ist es sinnvoll die Verantwortlichen mit Widersprüchen oder nicht zu tolerierbaren Aussagen zu konfrontieren und falls Antworten kommen auch hinzuhören.

Wenn du ähnliche Zustände in Deutschland finden willst, begibt dich doch einfach mal nach Sachsen oder Brandenburg, da gibt es genug Ecken die mehr als "nur" gefährlich für Linke Menschen sind.

 

Und zu deinem Argument dass die Band für das ABC-Wien ein Konzert gemacht fällt mir eigentlich nur auf dass das nicht so wirklich Relevanz hat.

Das spricht sie nämlich nicht von Kritik frei, vor allem nicht wenn sich so viele Aussagen von ihnen finden lassen die grundlegend Kritikwürdig und abzulehnen sind, sei es aufgrund ihres verkappten Patriotismus oder ihrem anscheinend tief verwurzeltem Sexismus und fast schon eine Art Hass auf feministische, emanzipatorische Überzeugungen.

Hinzu kommen dann noch Aussagen gegen "illegale Einwanderer"...wie kann das bitte Antifaschismus sein?

"Manchmal wünsch ich mir klammheimlich der deutschen Linke diese russischen Zustände vor ihrer Haustür."

 

Und was ich dir für den Satz an den Hals wünsche, lass ich mal lieber ungesagt.

 

Es ist schon erstaunlich wie unweigerlich Macker wie Du den herrschenden bürgerlich-sexistischen Diskurs reproduzieren, sobald ihr eure (heilige) Männlichkeit in Gefahr seht.

 

Da wird Selbstbehauptungswille wie selbstverständlich mit Machotum gleichgesetzt, Militanz gibt es "natürlich" nur im Gleichklang mit Mackertum. Dass es auch anders geht, haben unzählige Gruppen und Einzelpersonen über all die Jahre immer wieder bewiesen. Männer UND Frauen - es sind eben bei weitem nicht alle Männer so verstockt und lernresistent wie Du.

 

Also setz mal nicht deine alten "Kriegsgeschichten" mit der Realität gleich!

mein fresse,hattest du schonmal annähernd mit situationen wie die antifaschisten in russland zu tun?das sich dort auch antifaschisten zum teil recht männlich darstellen liegt auch an der sehr männlich geprägten gesellschaft in russland.wenn dies der preis ist den antifaschisten dort um zu überleben und respekt zu bekommen zahlen müssen,dann ist das zwar scheisse aber lieber männlich als tot oder zurückgezogen leben.

ein bischen pragmatismus und einfühlungsvermögen für andere lebensituationen als die eigene wäre manchmal schon angebracht.

 

was ist blos los mit euch?für jedes girlie das sein barbiepuppengesicht in die scheiss kamera bei "germany next topmodel" strecken will,gibts ne runde mitleid weil es sich dabei ja um ein armes opfer der gesellschaftlichen zustände handelt.

aber wenn ein rusischer antifaschist einen auf hart und militant macht weil es sich dabei um eine überlebenstrategie handelt,dann ist das wieder böser macker-weil das ja gar nichts mit den gesellschaftlichen umständen um ihn herum zu tun haben könnte...

man,man,man....

... nennt sich eine sehenswerte Doku.

Es geht um die russische Antifabewegung.

Sie ist leicht bei youtube zu finden.

 

Das dort mehr gekämpft als philosophiert wird, ist meiner Meinung nach der mörderischen Situation in Russland geschuldet.

 

 

Die im Artikel genannten Bands definieren sich selbst nicht als links.

Na und ?

 

In Russland stellen Hooligans und Skinheads nunmal den größten Teil der Antifabewegung.

Ist zwar nicht mein Ding, aber immerhin wurde rechte Straßengewalt stark zurück gedrängt.

Ob das ein feministischer Lesekreis hingekriegt hätte ?

 

Eine Stellungname zu einigen der Bilder halte ich dennoch für SEHR wichtig.

"Antifas" mit Nazikumpels. Ich bin echt enttäuscht ...

Das Bild mit Abu und dem Skrewdriver T shirt !

 Es handelt sich hier um die alte Besetzung der Band,als Skrewdriver noch Punkrock gespielt haben

auf dem T shirt finden sich ebenfalls keine rassistischen Tendenzen außer die Zahl des Gründungsjahres 1977

Erst 1979 löste sie die Band in ihrer Ursprungsform auf. Ab 1982 meldete sich Skrewdriver mit anderer Besetzung und

eindeutigen rassistischen Inhalt zurück.

Und weil Ian Stuart vor seiner militanten Nazizeit so ein cooler Typ ist, tragen wir heute noch ganz unpolitisch seine alten Shirts?

Ist es daher jetzt auch OK, sich ein Hitler-Kinderbild auf nem T-Shirt zu tragen, weil das ja vor der NS-Zeit war?

Hahaha, was ein Geschwafel...

 

Es gibt Liveaufnahmen auf denen Donaldson noch mit Teddyfrisur ein dickes White Powercross an seiner Läderjacke runter baumeln hat...

 

Immer wieder mit so einer abgedroschenen Aussage zu kommen, dass die Band da noch Punkrock war ist doch eher erbärmlich...

 

Ich denke, die betroffenen Bands werden dazu richtig Stellung nehmen MÜSSEN, ansonsten werden sie ganz einfach von gewissen Veranstaltern zu recht nicht mehr gebucht werden, Punk(t)!

ob der Pfosten da ein Skrewdriver Shirt in "alter" oder "neuer" Besetzung an hat? Wer so ein Shirt trägt, zielt auf eine ganz bestimmte Art der Provokation ab und muss sich über einen auffen Kopp auch nicht wundern. Die texte der ach-so verehrenswerten Erstphase waren damals schon hasserfüllter Prolloshit von Depp_innen für solche, basta! Stuart war damals schon ein Idiot, nicht erst ab 82! Wenn wer ein SD Shirt sieht denkt die Person erstmal nicht an die "geile" 77er-Zeit zurück, sondern an DIE Nazi-Identifikationsband Nummer 1, oder?! Wer ein solches Shirt trägt macht keine Werbung für ne "tolle" Platte sondern für eine Naziband, die tausenden von Faschos eine Identität mitverschafft hat, selbst heute noch mehr als ALLE andern NS/WP/RAC-Acts. Das ist genauso beschissen wie all die ganzen "Punk"-Drecksmailorder, die die Platte ab Mitte der 90er wieder verhökert haben. Selbst wenn wer die Platte einfach kult findet, ist das unreflektierter Mist. Schau doch mal bei Discogs nach, was für Namen sich die Arschgeigen geben, die die Platten aus der Zeit suchen!  Bei vielen Migrant_innen-Kids gilt SD als DIE Nazi-Band, was sollen die jetzt denken, wenn einer "nur" das 77-er-Shirt an hat? Aber vielen Dank für die superwichtige Nerd-Info aussem Plattenkeller...

Prinzipiell sollte einmal über gewisse Standards geredet werden. Die Anonymität des Internets, ja, da heraus lässt es sich einfach Polemiken, Kritiken, Analysen etc. schreiben - und einen fetten Shitstorm dazu. Gerade auch hier auf linksunten sind die letzten Jahre immer wieder Artikeln veröffentlicht worden, über die offenbar (gemessen an der Herftigkeit der Reaktionen sowie der Anzahl an Kommentaren) zentralen Themen der deutschen Linksradikalen wie "Mackertum" oder Antisexismus, die zu heftigen Kontroversen führten.

 

Werfen wir etwa einen Blick nach Griechenland. Dort ist es völlig undenkbar, dass anonyme Texte auf Indymedia oder ähnlichen Kanälen ernsthaft diskutiert werden. Ich war zu der Zeit gerade in Athen, als in Berlin über die Defma Texte auf linksunten massiv gestritten wurde, und habe einer Genossin davon erzählt. Sie hat mich dann irgendwann gefragt, von wem die Texte eigentlich veröffentlicht wurden, und ich habe ihr gesagt, dass es sich um eine anyonme Gruppe handelt. Sie war dann ehrlich erstaunt, ja eigentlich schon fast schockiert, dass in Deutschland anonyme Texte/Polemiken derart ernstgenommen werden.

 

Warum das so ist? Als Antwort darauf zu meinen, dass sobald "eine Bewegung" stärker wird, sich auch die Ernsthaftigkeit der Diskussionskultur verändern muss, wäre vielleicht etwas zu kurz gegriffen. Fakt ist aber, dass Texte, die von Gruppen, Organisationen, Kollektiven etc. unterschrieben sind, eine andere Gewichtigkeit haben. In dem konkreten Fall bei dem Text hier über WWF und MDB finden sich eigentlich einige mehr als diskussionswürdige Punkte, da das aber hinter die Anonymität einer Antifascist Subculture Worldwide gepackt wird, lässt sich das ganze dann von den VerfasserInnen doch teilweise recht polemisch darstellen, und es soll hier auch auf die polemische Kurzformel runtergebrochen werden: wir die intellektuell-reflektierte politische Antifa und dort die theorielosen beschränkten Antifaschläger.

 

Gemeint ist damit, wenn ein Text von einer Gruppe unterschrieben ist, wird er vermutlich anders verfasst werden. Es wird dadurch längerfristig eine andere Form der Debatte ermöglicht werden. Die Anonymität des Internets ist wichtig und gut etwa bei Bekennungen von Direkten Aktionen. Bei theoretischen Debatten führt sie in eine Sackgasse. Das haben die letzten Jahre mehr als verdeutlicht.

wenn ich mir athens.indymedia anschaue, wird da auch gehörig diskutiert und das z.b. gegen defma gerichtete texte hier nur noch anonym eingestellt werden können ist doch logisch bei dem hass und gewalt, die dir entgegenschlagen, wenn solche heiligen kühe hier mal hinterfragt werden

...wenn kein großer Szene-Name dahinter steht?

Das ist doch quatsch. Natürlich muss mensch nicht auf jeden x-beliebigen Blödsinn auf Indymedia eingehen. Aber die im Text genannten Fakten lassen sich ja nicht außer Kraft setzen, weil keiner den Namen der Autor*innen kennt.

Außerdem gibt es immerhin eine Kontakt-Adresse.

Weiß jemand, um welches Symbol es sich hier handelt und was das für einen Hintergrund hat? Muss ja nix schlimmes sein, aber fiel mir bei 'nem MDB-Konzert auf.

mdb

ein relativ populärer "heiliger" in russland

Offensichtlich ist das das Wappen von Moskau: https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_%28Heiliger%29#Heraldik. Danke, der ursprüngliche Kommentar mit dem Bild kann gelöscht werden.

s

stadtwappen moskaus

das ganze gelabber von "ihr verwöhnten deutschen solltet mal auf die fresse bekommen um zu sehen was das heißt" ist einfach nur mies. es geht nicht um militanz, es geht um querfront und antifeminismus. richtig oldschool halt. wer das nicht glaub kann sich einen artikel über antifa-gyms in italien durchlesen: https://linksunten.indymedia.org/de/node/134995

 

was da auffällt? es gibt kein einziges kommentar dass den gyms mackertum vorwirft. sportlich geht auch profeministisch! ihr pfosten

Das wirkt alles sehr frustig.

Falsche Orientierungen und Stolz auf Gewalt-Phrasen. Ja das ist rechts.

Grauzone.

 

Gibt es in Russland auch Leute, die propagieren, den ganzen Reichtum zu sozialisieren und mit dem Krieg gegen die Ukraine aufzuhören? Und gibt es Leute, die in ihren Lebenslagen aktiv werden und soziale Bewegungen entwickeln?

Was dabei neues an Gegenmacht und Kultur entstehen könnte wäre viel interessanter als diese Kultur von Tatoos und Abziehbildern.

Ich war noch nicht in Russland. Aber das würde mich mehr interessieren.

Ja gegen die Geheimdienste, für Feine Sahne Fischfilet, und gegen die Oligarchie.

Aber in früheren Ausgaben des Anarchist Courier of Eastern Europe war auch über Bandenschlägereien zu lesen.

Finde ich öde.

An den/die Macker mit der sich-selbst-disqualifizierenden Ausdrucksweise:

Sicher sind dir/euch Situationen nicht neu, in denen die Konversation nach genug verbalen Entgleisungen im günstigsten Fall abrupt vom Gegenüber beendet werden. Für mich gilt: So einen Fall haben wir jetzt. Hier treffen Welten aufeinander, die Menschlich verschiedener nicht sein könnten, und eine konstruktive Auseinandersetzung unmöglich machen.

wurde das ganze auch in russisch übersetzt? das wäre denk ich der erste schritt um die bands mit den vorwürfen zu konfrontieren. da ihr ja scheinbar des russischen mächtig seit da ihr texte überstzt habt die von der band im englischen anders übersetzt wurden wäre das beste das mal zu übersetzten und den betroffenen bands direkt zukommen zu lassen.

wurde ein gespräch mit den bands im vorfeld gesucht, vielleicht hat sich ja die ein oder andere position geändert. 2010 war in russland bzw. moskau noch ein ganz anderes klima als 2015.

auch in deutschland als in meiner region die nazis noch das sagen hatten war es mir scheißegal wer neben mir stand solange er mit mir seite an seite gegen nazis kämpfte. das nennt man mittel zum zweck. erst jahre später konnte man schauen wer da genau neben einem stand. das ist halt ein prozess der vonstatten gehen muss der aber definitiv seine zeit brauch.

Ein wie ich finde sehr erfrischendes Statement aus dem Umfeld der angesprochenen Bands zum Thema Ukraine von August 2014

facebook.com/moscowdeathbrigade/posts/10152586697174660:0

 

-------

 

Wir – Vertreter unterschiedlicher Bands, verschiedener antifaschistischer Bündnisse und D.I.Y.-Initiativen aus unterschiedlichen Ländern – möchten zur Situation in der Ukraine und den negativen Auswirkungen auf die antifaschistische Bewegung in den ehemaligen Staaten der Sowjetunion und weltweit Stellung beziehen.

 

Wir sind seit mehreren Jahren und bleiben auch weiterhin Antifaschisten und Internationalisten. Viele von uns haben mehrfach ihre Gesundheit, ihr Leben und ihre Freiheit für die antifaschistische Bewegung riskiert. Auf der Grundlage dieser Überzeugungen und unserer Sicht auf die Situation erklären wir folgendes:

 

Wir fordern eine sofortige Einstellung der Kriegshandlungen sowie die Lösung des Konfliktes in offenen und gleichberechtigten Verhandlungen ohne Gewaltandrohungen. Ein Menschenleben ist wichtiger als alle Nationalfahnen und Grenzen, die immer wieder neu verschoben werden.

 

Wir sind uns sicher, dass der Konflikt auf beiden Seiten von professionellen Privatsoldat und Verbrechern gesteuert werden, die unschuldige Menschen in dieser Auseinandersetzung benutzen, um ausschließlich für die Interessen von Politikern und Oligarchen zu kämpfen. Auf beiden Seiten kämpfen massenhaft bezahlte Söldner, die aus berühmt berüchtigten ultra-rechten Organisationen der Russischen Föderation, der Ukraine, Belarus und anderen europäischen Ländern rekrutiert wurden.

 

Wir verurteilen all jene Aktivisten der antifaschistischen Bewegung in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion als auch weltweit, welche die sogenannte „Antiterroristische Operation“ in der Ostukraine unterstützen. Diese militärische Intervention ist ein Verbrechen und ein Massenmord an der friedlichen Bevölkerung der Regionen in der Ostukraine. Wir wollen mit Menschen, welche die bewaffneten Kräfte an der Seite der menschenfeindlichen, pro-faschistischen und pro-oligarchischen Ukrainischen Regierung unterstützen, welche die Verantwortung für eine humanitäre und ökonomische Katastrophe sowie eine ausufernde Rechtlosigkeit trägt, und mit all jenen Kräften, die versuchen, die Krise zu ihrem eigenen Vorteil zu nutzen, nichts zu tun haben.

 

Wir verurteilen alle Aktivisten der antifaschistischen Szene in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion als auch weltweit, die das Marionetten-Regime in der Ostukraine unterstützen. Wir sind davon überzeugt, dass auch die sogenannte Volksrepublik Lugansk und die Volksrepublik Donezk von oligarchisch kriminellen Strukturen finanziert werden, welche die Zivilbevölkerung für ihre dreckigen politischen Machtspielchen missbrauchen. Wir glauben nicht, dass dieser „Unabhängigkeitskrieg“ im Interesse des Schutzes der Bevölkerung im Osten der Ukraine geführt wird. Wir glauben nicht an eine ehrliche und offene Wahl der Menschen im Angesichts von Maschinengewehren. Wir glauben nicht an den plötzlich entdeckten „Antifaschismus“ der bis an die Zähne bewaffneten Kämpfer, die für Willkür in den von ihnen kontrollierten Regionen verantwortlich sind, in denen in erster Linie friedliche Menschen sterben und zu leiden haben.

 

Wir wollen mit den in letzter Zeit massenhaft auftretenden Menschen nichts zu tun haben, die sich selbst fälschlicherweise als „Antifaschisten“ oder „Anarchisten“ bezeichnen, aber eigentlich Nationalisten und Chauvinisten sind. Jene, die Krieg und Mord verherrlichen, die Hass und ethnische Konflikte entfachen, ergötzen sich am Tod anderer. Jene Menschen, die bewusst oder aus Dummheit und Unwissenheit, mit ihren Intrigen sowie mit der Verbreitung ihrer vergifteten Lügen und Propaganda einen Keil zwischen Aktivisten aus unterschiedlichen Ländern treiben, zerstören die Einheit der Antifaschistischen Bewegung. Keine Toleranz mit Provokateuren und Idioten!

 

Wir betrachten diejenigen, die irgendwann einmal ihre antifaschistische Positionen bekräftigt und sich selbst zu Antifaschisten erklärt haben, nun aber in Bündnissen mit Nazi-Hooligans zusammenarbeiten, als Verräter an den Idealen der Freundschaft und dem gemeinsamen Kampf. Diese Leute sind mit Nazis und ultrarechten Organisationen einen Kompromiss eingegangen oder sympathisieren nun offen mit ihnen. Wir betonen, dass die Rechtfertigung von Kriegsverbrechen sowie die Geschichtsfälschung, mit dem Blut ganzer Generationen bezahlt wurde. Es gibt genügend historische Beispiele, wie rücksichtslos Nazis und Faschisten mit ihren vorübergehenden „Verbündeten“ umgegangen sind. Wir sind davon überzeugt, dass sich auch diesmal daran nichts ändert und ähnliches zu erwarten ist.

 

Wir möchten daran erinnern, wie viel Blut in den letzten Jahrzehnten für die Schaffung einer internationalen antifaschistischen Bewegung in unseren Ländern vergossen wurde. Unsere Freunde haben nicht dafür gekämpft und sind gestorben, dass die antifaschistische Jugend und antifaschistische Perspektiven zum Opfer staatlicher Manipulation und Propaganda werden.

 

Nein zu Kompromissen und Bündnissen mit Nazis! Nein zu Nationalismus und imperialistischem Chauvinismus in Antifaschistischen Zusammenhängen! Nein zur Billigung von Kriegsverbrechen und Massenmorden! Nein zur Doppelmoral und der Macht der Oligarchie!

Unsere Unterstützung gilt der friedlichen Bevölkerung in der Ukraine!

 

In dieser Zeit, in der die Menschen durch Provokationen und Fehlinformationen aufeinander gehetzt werden, rufen wir alle progressiven Aktivisten der antifaschistischen Bewegung in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion und weltweit dazu auf, unsere Erklärung zu unterstützen.

 

Mit antifaschistischen Grüßen

 

(the list is not complete)

DISTEMPER (RUSSIA)
MOSCOW DEATH BRIGADE (RUSSIA)
STAGE BOTTLES (GERMANY)
WHAT WE FEEL (RUSSIA)
ULTRA ST.PAULI (GERMANY)
CIOS (UKRAINE)
MISTER X (BELARUS)
BRIGADIR (RUSSIA)
MAD BUTCHER RECORDS (GERMANY)

Hi ihr,

voarab möchte ich euch für eure ausführliche Recherche und eure Bestrebungen Aufklärung von Wiedersprüchen szeneintern zu betreiben, danken und loben.

Zunächst aber folgendes:

Meiner Meinung nach müssen wir hinterfragende Menschen für unseren eigenen Verstand versuchen die Hintergründfe wie sozialisation und vermittelte Werte anderer bei jeder Kritik (inklusive der eigenen) zu betrachten. So schreibt ihr:

 

Zum Anderen ließ die allgegenwärtige rechte Gewalt, in Form von Angriffen und Morden, diese Debatten als zweitrangig erscheinen.

 

Dies ist meiner Meinung nach vollständig nachvollziehbar. Eine Selbstverteidigungsbewegung wie es in diesem Fall "die Antifa" sein soll, exestiert auf Grund von gewalttätiger Presenz von Faschos. Es ist absolut zu befürworten, dass innerhalb dieser Bestrebungen versucht wird Rassismus in faschistoider Form keine Präsenz zu geben, sie aber auf (für als uns so anmutende) innere Wiedersprüche stoßen. Berücksichtigt man den Sozialisationsrahmen dieser Bewegung, fällt einem schnell auf, dass diese Menschen aus einer Region kommen, in der das letzte selbsternannte "linke" Staatssystem (CCCP/UdSSR) strukturell faschistische Ausmaße angenommen hat um einen staatlichen Kampf gegen "die Nazis" zu führen. In so fern scheint es recht verständlich, dass gewaltbereite Hools "Nazis" jagen, aber selber eine Feld voller Gewalt, Machotum, Sexismus und Diskriminierung reproduzieren. Wie Russland im Moment aussieht, wisst ihr auch.

 

Warum also findet ihr euch nicht mit dem Gedankien ab, das "Antifa" nicht nur ein Label ist unter dem gesamtgesellschaftskritische Philosophien in humanistischer & progressiver libertärer Denkweise vereint werden, sondern das "die Antifa" ein Name für eine strukturelle, temporär erscheinende und aus der Vergangenheit resultierte, Zusammenfassung von sog. "Antifaschisten" ist? Dazu zählen nunmal im weitesten Sinnde jeder couragierte Bürger, der bei Übergriffen eingreift, genau wie eben auch Antifa-Recherchegruppen (aus dem Erbe der Potsdamer-Konferenz '45, welche relativ schnell wieder in der Senke verschwand), Antifa-Hools oder auch selbstkritische-emanzipatorische Gruppen.

 

Hätten wir hier im Schaumburger Land nicht die Recherche und die Antifa-Hools sähe hier einiges wesentlich brauner aus. Und erst das abhanden sein von Angst & Kampf schafft den Raum für Emanzipation. Das soll natürlich nicht heißen, dass wir mit fragwürdigen Gestalten einen Schulterschluss begehen sollte, doch sollte man dies bei den oben genannten Phänomenen berücksichtigen. Ich bin auch kein Fan von Grauzone, aber in gewisser Weise ist meine Erwartungshaltung an MDB, etc. von vorneherein nicht die höchste gewesen, was den Grad an "Hinterfragung" angeht. 

 

Das sein bestimmt das Bewusstsein.

 

Staaten sind immer problematisch zu sehen, staatliche Doktrine und das gewaltsame Unterdrücken von Nonkonformismus ist mMn. immer sehr kritisch zu beobachten und Selbstreflektion darf nicht fehlen. Also los, übersetzen wir den Artikel ins russische und veröffentlichen ihn über Genoss_innen dort! Ansonsten würden wir nur wieder Seperation und "mit dem Finger auf Andere zeigen" fördern und dabei in unseren Köpfen selbst wieder verallgemeinern/ eine Voraussetzung dafür bieten.

 

Solidarische Grüße an alle libertären Kräfte.

und gut formuliert. Sciherlich muss man immer wachsam bleiben, aber wenn man zu genau wird und alles in eine 100% Forlage pressen will ist das weder libertär noch emazipatorisch, sondern ebenso dogmatisch wie engstirnig. 

Dear all, it has come to our attention that there was an article posted
recently about us ( What We Feel and Moscow Death Brigade), which questions our devotion to the Antifascist ideals and claims that we are "sexists, nationalists and homophobes".
https://linksunten.indymedia.org/de/node/135018

While it sounds like an oxymoron or something out of a Kafkian nightmare we still would like to provide a quick comment on this. Currently we are on our way home from a tour, but we'll post a full, official reply as soon as possible. For now just a quick one.

First of all, this is not surprising to us. For a while now some mysterious
people have been anonymously sending slurring articles and letters like
the one linked above to the promoters and our supporters in Russia and Europe aimed to hinder our shows and tours, including benefits and charity gigs.

We are happy that this issue has finally come out into the public eye and we'll have a chance to openly discuss these topics with the authors. We've been trying to be very forthcoming and meet with these people for a proper discussion with respected representatives of European Antifascist scene acting as mediators. However no one has come out to claim responsibility for their words yet and they haven't shown readiness to support their arguments in a two-way conversation.

Just yesterday, while we were playing a show in the famous 007 club in
Prague, the organizers received a bomb threat. Presumably an attempt by local Nazis to stop the show (an unsuccessful one as everyone returned to the venue and the show ended up being amazing). This sort of situation is something we are very used to. However the next very day we woke up to find out that someone from
our own scene had gone to great lengths to concoct and post an article
against us, aimed to create a strife within the Antifascist community.
The very people who were supposed to be working together with us to
fight the hate and discrimination are spinning intrigues that separate
and weaken the scene.

We stand strongly against all forms of discrimination: be it racism, sexism, homophobia etc. We said it off the stage, we said it in our songs. Our friends and us physically fought for those ideals, have been attacked and wounded by Neo Nazis in the past, were targeted as "extremists" and arrested by the Police.

We love making music, but we also try to use it for a good cause, voicing our opinion and making whatever contribution we can to fighting hate, ignorance and prejudice.

We are very grateful to everyone who trusts us, supports us and defends our good name. We are always open for criticism, dialog and discussion and strongly believe that within the Antifascist DIY community there is no place for intrigues. The official reply will be posted soon and, again - we invite the authors of this article to come forward and discuss their issues with our bands in an open-conversation.

Thank you!

Moscow Death Brigade, What We Feel

dass es schon mal ein kurzes Statement gibt. Schade, dass nicht auf einen der Vorwürfe im Artikel eingegangen wird. Die Bekenntnisse sind schön und gut - aber was ist mit den aufgeführten Zitaten und Texten? Was ist mit diesem Grafiker? Vieles erscheint recht nebulös.

Es wäre wünschenswert, wenn der Artikel auch ins russische übersetzt wird und es daraufhin eine wirkliche Auseinandersetzung gibt. Daran könnten alle Beteiligten wachsen.

The official reply will be posted soon and, again - we invite the authors of this article to come forward and discuss their issues with our bands in an open-conversation.


das sie in der kürze der zeit noch keine ausführliche gegendarstellung verfassen können, sollte doch wohl verständlich sein. aber das sie kommen wird, schrieben sie ja... btw... das soziale netz ist in russland nicht so weit gespannt, dass die beschäftigung mit indymedia-artikeln das brot auf dem teller garantiert. maloche, kennste?

hxxps://www.facebook.com/moscowdeathbrigade/posts/10153078679919660:0

 

Das offizielle Statement der Moscow Death Brigae und What We Feel

Zur Abwechslung mal ein ausgesprochen wertvoller indymedia Artikel, darüber freue ich mich wirklich!!!

Danke vor allem für die ausführliche Bearbeitung des Themas, ihr habt es geschafft, das Ganze ziemlich unskandalös darzustellen. So muss Kritik.
Ich bin auf den Artikel aufmerksam geworden, weil ein Freund von mir die Stellungnahme der Bands (ich kannte die gar nicht) auf FB geteilt hat. Ich kann die dargestellten Zusammenhänge gut nachvollziehen und denke das hier steht auch stellvertretend für eine Deutschrock- und Oi!Szene, die zunehmend den "Antifaschismus" für sich entdeckt, ohne sich dabei für Faschismustheorie zu interessieren.

 

In breiterem gesellschaftlichem Kontext gesehen zeigt sich heute schon, dass man als lieber jene als Faschisten bezeichnet, die sich deutlich und entschlossen gegen völkische, homophobe, frauenfeindliche Entwicklungen aussprechen, als zB eine Identitäre Bewegung, die sich unverschämt auf Evola, oder Dugin Spengler bezieht.

Ich stelle mir seit einiger Zeit die Frage, ob sich das vermeintliche Silone Zitat nicht auf russischhe Nationalbolschewisten beziehen könnte.
"Der neue Faschismus wird nicht sagen ich bin der Faschismus, er wird sagen 'Ich bin der Anti-Faschismus'" (ich verzichte auf genau Wiedergabe, weil eh fraglich ist, ob Silone das jemals gesagt hat).
Wenn Elsässer, PEGIDA, Strache und kreuz-net.at von der SAntifa reden, verwirklichen sie damit also indirekt ein Zitat, dass seit Jahren von dieser Seite überstrapaziert wird.

Soweit meine Gedanken dazu, weils auf indymedia keine "likes" gibt.

Danke noch mal und naja.... oi! 

what we feel und moscow deaht brigade sind die russischen freiwild....

ja,das haben die autoren ganz toll gemacht.ahnungslose leute die diese bands nicht kennen,haben jetzt den ultimativen druchblick.ich warte schon auf die ersten hausverbote in wohnprojekten aufgrund MDB-shirt.

einfach prima,ich könnte schreine vor freude!

..bei eingen textpassagen hätte ich echt kotzen können.abgesehen davon das sich fast alles auf die scheinbaren aussagen eine mitglieds von mdb bezieht und der sich im namen einer anderen band äussert(warum diese unterscheidung?ich habe noch nie von diese ...bois gehört und frage mich 1.ob mdb überhaupt im bilde sind was der da ablässt)2.ich mich des weiteren frage ob die aussagen richtig verstanden wurden, oder ob es sich wieder einmal um so einen typischen linken schnellschuss handelt,3.ein ex-mitglied von wwf?hat man wwf mal dazu befragt was sie über ihr ex-mitglied denken?-vermutlich nicht.stattdessen einfach zuerst einmal den text raushauen und alle damit diskreditieren.

in allen mir bekannten interviews äussern sich mdb und wwf völlig anders z.b im plastic-bomb kann jeder nachlesen das sich mdb eindeutig von unpolitischen grenzgängern distanzieren.

 

so oder so.

eine sache peilt ihr allen anschein nach nicht.in russland gab es allein 2008, offiziell 116! rassistische morde.das sind zwei drittel von dem was hier in deutschland seit der wende gezählt wurde.die menschen dort kämpfen teilweise um ihr leben und ihr redet von mackerverhalten,pah!ja,in der realen welt,abseits eurer linken suppenküchen gibt es leute die sich im täglichen kampf behaupten müssen weil sie sonst erschossen oder erstochen werden.ihr erwartet das diese leute aktiv gegen die mit gewalttätigsten neonazi-gangs der welt vorgehen und nebenbei noch ganz queer mit rosa-tütü durch rumlaufen und am besten noch alle vegan sind und auf ihre wortwahl achten.ihr schreibt es selbst:eure deutschen szenestandarts;aber peilen was dies in der konsequenz bedeutet tut ihr nicht.mir erscheint es relativ logisch das man sich militant darstellt wenn davon das eigene überleben und die kleinen freiräume abhängen,die man sich geschaffen und erkämpft hat.wann das nun bedeutet sich männlich darstellen zu MÜSSEN weil man sonst unter die räder kommt,dann soll es halt so sein.

 

und schon reden hier leute von querfront.ich selbst habe in den 90ern in einer naziverseuchten kleinstadt gewohnt.ich wurde mit baseball-schlägern verfolgt,ich wurde zusammengeschlagen,mir wurde angedroht mich umzubringen,diese leute haben vor meinem haus gewartet usw.

dann tut man sich halt irgendwann mit irgendwelchen gangster-rappern,unpolitischen skinheads,säufern und deutschrussen zusammen.rückblickend waren da bestimmt sexisten,homophobe und assis dabei.heute kann ich das aus meiner bequemen großstadtsicht so sagen.damals war es notwendig,das alles was "nicht-nazi" war zusammenhält.(kennt ihr nicht,oder?)

und damit bin ich noch nichtmal annähernd an der russischen realität für antifaschisten oder subkulturen dran.ich habe weiterhin respekt für diese leute und glaube ausserdem erstmal nicht wirklich was im text behauptet wird,bis ich ein statement der bands dazu gelesen habe.

Ich muss sagen, dass der jeniger, der diesen Artikel verfasste, wirklich einen Hass auf die Bands hat, aber das wichtigste, dass er sich nicht wirklich mit den Bands auskennt. Klar es gibt Parolen wie "Russen gegen Faschismus" etc. Aber fangen wir doch dabei an, dass Gryundik nie bei WWF mitmachte. Dann kommen wir mal zu dem Punkt, wo über "Klowns" und "Utschitel truda" geredet wird... Die Bands gehören zur "Grauzone" auch in Russland. Desweiteren muss man sagen, dass wie weit sinkt man denn, wenn die Meinung "wir machen keinen Unterschied ob Nazi oder Kaukasier" als negativ abgestempelt wird? Ich mein, muss man denn in Deutschland wirklich immer wieder Achtung vor dem Migrantenhintergrund haben? Muss man aufpassen und die Person keinesfalls auf seine lange Nase hinweisen, denn das Könnte ja eine Deutung auf seine Hintergrund sein.

 

Viele Jahre her sagte meine Deutschlehrerin, dass die Diskriminierung da anfängt, wo wir etwas schön reden. Ich mein, wenn wir unbedingt etwas gutmachen, was als eine Tat eines nicht-Deutschen anerkannt wird, ist es schon diskriminierend. 

 

Ihr vergisst immer wieder,dass es zwei verschiedene Länder sind. Die Kultur ist verschieden, dadurch ist eben die Mentalität ganz anders. 

 

Es wird kritisiert,dass die Leute sich als Antifa Label verkaufen... Hm, nun ja, ich muss sagen, dass es doch keinen gibt, wer diese Rahmen entdeckt. Was ist die Antifa? hieß es im 20. Jahrhundert nicht "Antifaschismus"? Wo steckt denn jetzt der Begriff "Anti-Homophob", oder auch andere Begriffe drin? 

Die Leute, über die es erzählt wird, haben schon schlechte Sachen gesagt, das stimmt. Manchmal sagen sie schockierende Sachen, aber ihr vergisst, dass es zwei ganz verschiedene Welten sind.

Wir in Deutschland kämpfen um unsere Freiheit zu behalten.

Menschen im Osten kämpfen um die Freiheit zu bekommen.

Das Wasser in D-land ist 19cent zzgl Pfand wert.

Das selbe Trinkwasser in Afrika ist aber viel mehr wert.

 

Ihr betrachtet die Situation nur als engsehende Menschen.

 

 

Ich nenn mal ein Beispiel. Ein Veganer,Antiatomaktivist, Antifaschist hatte mal eine Frau geschlagen. 

Eine Info ging sofort durch die Städte durch, wo er spielen sollte.

Den Veranstaltern wurde geraten die Konzerte abzusagen.Warum? Weil er eine Frau geschlagen hat. Man man man, das macht man ja nicht.

Aber keiner hinterfragte diese Situation? Sie war verkoxt, sie schlug ihn als erste und rief ihn zu einem Gefächt auf. 

 

Aber das wollen die Feministen_innen nicht hören. Denn solange sie für ihre Gleichberechtigungsrechte kämpfen, ist alles wunderbar. Aber wenn sie dann dem Man als eine gleichgestellte Person gestellt werden, fühlen sie sich wieder als weiche, niedliche Kreaturen. Paradox, meine Freunde.

 

Ihr könnt die Bands boykotieren. Aber vorher würde ich mit den Mitgliedern sprechen. Ich mein, immer hin unterstützen die WWF die Familie von Ivan, obwohl keiner es nötig hat. Die machen es aber. 

Sammeln Geld, bringen es seiner Mutter und Oma. 

Hat das einer von euch schon mal getan? 

 

Und die Person, die diesen Artikel verfasste, hat aber wirklich einen großen Hass auf die Bands. Das sieht man wirklich.

Lg, eurer Anon

...abgesehen vom z.T. sehr billigen Niveau vieler Kommentare, die sofort mit Beleidigungen, groben Unsachlichkeiten und Opas Kriegsberichten aus den glorreichen 90-ern aufwarten, in denen sich Faschos und Antifas gegenseitig abschlachten und der extrem verkürzten Darstellung, es ginge hier nur um den Konflikt intellektueller Lesekreis <vs.> Macho-Militanz, kommt auch eine verklärte Russland-Romantik zum Tragen.

Wenn ich die Autor*Innen des Artikels richtig verstehe, geht es primär, darum, eine längst überfällige Debatte anzustossen. Es geht hier nicht darum, von Deutschland aus mit erhobenem Zeigefinger "den Russen" zu maßregeln oder ihm zu verbieten, was "er" darf und was nicht. Nein, dass können die betroffenen Bands und deren Umfeld frei entscheiden, was sie tun oder lassen. Neben der Freiheit von MDB, WWF & Co., entsprechende Songtexte zu verfassen, Interviewaussagen zu tätigen und anschließend ins Netz zu stellen, haben andere Leute ebenso die Freiheit dies zu kritisieren und/oder zu hinterfragen.

Ebenso haben das ein oder andere Autonome Kulturzentrum, linker Laden, etc. auch die Freiheit, selbstständig zu entscheiden, was sie in ihren Räumlichkeiten unterstützen wollen und was nicht. Also wo ist das Problem?! Einige Läden (vor allem die mit einem explizit politischen Anspruch) werden evtl. von einer weiteren Zusammenarbeit mit WWF und MDB absehen, da deren Selbstverständnis mit den im Artikel zitierten und belegten Aussagen kollidiert. Es ist vollkommen legitim, auch mal nein zu sagen und eine Grenze zu ziehen. Andere Läden, die sich zwar "irgendwie" als "antifaschistisch" betrachten, aber scheinbar ein verkürztes Verständnis von Antifaschismus haben, werden auch weiterhin Konzerte mit solchen Bands machen. Ist auch legitim, muss schließlich jed*e/r  selbst entscheiden.

klar,der mensch mit dem ultimativen durchblick spricht.abgesehen davon, das keinesfalls geklärt ist inwiefern diese aussagen: a)stimmen b)im richtigen kontext stehen c)die bands mit diesem umfeld wirlich in näheren kontakt stehen d)die bands nicht gefragt wurden e)die autoren ganz offensichtlich einen hass auf die bands schieben.

 

achja,wie ich es liebe.wenn man mal erwähnt das man tatsächlich in den 90ern lebensgefährliche situationen erlebt hat,dann kommt bestimmt schon der nächste poppy,arty leftie-hipster um die ecke und macht sich darüber lustig.hey,hat dir schon mal jemand ne knarre in die fresse gehalten?-mir schon.meisnt du wirklich das ist lustig?ich habe damals als jugendlicher gezittert und mich wochenlang nicht mehr aus dem haus getraut.das hat nichts mit mackersein zu tun sondern mit erlebten realitäten.meinem kumpel haben sie den kiefer weggetreten.lustig,wa?haha,ich lache noch ne runde mit,weil wir sind ja alle so trashparty-mäßig jut drauf heute.eshalb kann ich mich (zumndest ansatzweise)in russische realitäten einfühlen.das hat was mit emphatie zu tun und weniger mit mackertum oder der glorifizierung von gewalt.

 

aber anscheinend steht für dich ja schon fest wer die deutungshohheit hat,nämlich du.alle anderen denken verkürzt.

 

rechtschreibfehler kannste dir neben das tofu in den wg-kühlschrank legen

Dabei zufällig sämtliches Minimalregeln des Umgangs fallen gelassen, dabei schon im ersten Satz dümmlichsten Unsinn hingeknallt, und sonst ganz fett den deutschen Finger erhoben.

 

Typen wie Du merken schon gar nix - aber am deutschen Lesekreis wird die Welt genesen.

 

Der oder Typen oben, die Antifaschismus auf Culture reduzieren, wussten doch genau, dass sich Bands auf Tour befinden - ne ganze miese Masche ist das, was dieser Kindergarten abgeliefert hat, aber kennt man aus diesen Kreisen ja ;)

Hör mal, deutscher Linker.... Schon ist die Band tot, schon sind alle diskreditiert, wenn sie mit diesen Arschlöchern Konzerte veranstalten. So schnell geht´s. Zu Opas Kriegsbericht: Soll ich dir mal erzählen wie es bei uns war und wie bei der antifaschistischen Aktion. Wir als ProvinzlerInnen hatten Kontakt zu Flüchtlingen und auch auf unserem Dorfmarktplatz ihre Lebenswirklichkeit mit Fotos und Interviewaufzeichnungen dargestelt. . Ich habe nur geschrieben, dass wenn Angriffe auf die Flüchtlinge angekündigt waren, dann doch leider durchweg die männlichen Beteiligten sich bewaffnet entgegenstellten. Ich ergänze noch, dass ich die Sozialisation der Geschlechter problematisch finden und dass es Kritikwürdiges auf beiden Seiten der Gechlechtern gibt. Ich kritisiere durchaus, dass wir die Auseinandersetzung der 90er auch Event-Charakter hatte (Hooliganism), was die meisten Frauen nicht nachvollziehen konnten, ohne es groß zu thematisieren. Dennoch stehe ich dazu, dass es richtig war mit Zwillen auf Dächern zu warten.

 

Übrigens, Ende der 80er war es auch nicht besser. Unter den Leuten, die ich mit Helmen auf Demos erleben durfte, waren auch kaum Frauen.

 

 

Übrigens die Bands nicht zu kontaktieren halte ich für einen Fehler, der sich hier wiederholt. Aber das ist für viele hier kein Problem. Reicht solch ein Text ihnen doch vollkommen aus. Hat immer funktioniert, wird immer funktionieren.

Womit die deutsche Linke vollkommen überfordert ist: Fakten können nicht gleich als Sexismus abgetan werden. Es reicht auch nicht zu sagen, die Angreifenden sind zumeist männlich, die Verteidiger sind es auch. Also ist Faschismus ein Männerproblem. Antifachistischer Widerstand ist keine Frage der Muskelstärke.

 

Im Flüchlingsheim wurden wir damals übrigens von einer Bewohnerin bekocht (klare tradierte Rolle), unsere Vokü war gemischtgeschlechtlich. Beim Antifakonzert standen leider nur Männer auf der Bühne. Rund um die Auseinandersetzungen gab es auch mackerhaftes Gelaber. Eine freie Gesellschaft, obwohl von uns propagiert würde anders ausehen.

 

Die finde ich allerdings auch nicht im AZ um die Ecke oder auf Linksunten.

 

Womit deutsche Linke vollkommen überfordert ist, sich selbst ein Bild zu machen und nicht einfach einem Text der auf Linksunten gepostet wird zu vertrauen. "Ich kenne die Band zwar nicht, aber... / Irgendwie habe ich es geahnt."... sind Aussagen, die hier nichts auch rein gar nichts zu suchen gehabt haben. Ich habe zwei Konzert von den Bands besucht,  und hatte bisher ein anderes Bild. Das was die Bands zur Ukraine schreiben halte ich für wertvoll. Mit den Texten muss ich ich jetzt erst mal näher beschäftigen, da kenne ich nur Versatzstücke.  Bei Konzerten gab es immer Ansagen, wenn Männer in den ersten Reihen zu mackerhaft ihr Revier markierten. Das passt so gar nicht, zu dem was hier steht.

 

Ich warte die Stellungnahme ab, auf jeden Fall hat es die Band jetzt schwer genug, selbst wenn sie es schafft die Vorwürfe zu entkräften.

die halbe Welt um Stellungnahmen und seit nicht auf die Idee gekommen die betroffenen Bands mal im voraus zu kontaktieren und um Stellungnahme zu bitten? Das sind dann halt Methoden wie man sie von bestimmten Gruppen, die sich selbst für besonders links und aufgeklärt halten, kennt. Eine Diskussion ist sicher nötig, aber dann solltet ihr auch alle nötigen Informationen zu verfügen stellen.

als erstes sollten die aufgefuehrten bands doch bitte stellung zu den genannten zitaten beziehen.

das in der kuerze nichts ausfuehrliches geht, ist verstaendlich. nur bringt dieses: "wir sind antifa und gegen dieses und jenes", im zusammenhang der kritik, nichts! einfach abwarten und gucken, was noch so passiert. 

Nachdem wir relativ kurzfristig und anfangs unkonkret aus verschieden Richtungen und auf verschiedenen Wegen angesprochen wurden, dass es Vorwürfe gegen die Band Moscow Death Brigade gibt, welche am Freitag Abend bei auf unserem Hausgeburtstag spielen soll, hat es einige Diskussionen und Nachforschungen in der Köpi gegeben. Anfangs hatten wir die Idee die Band persönlich und direkt damit zu konfrontieren. Dies erscheint uns meist am fairsten und gibt die Möglichkeit sich ein eigenes Bild zu machen. Da nun die Vorwürfe genauer formuliert werden, das heißt u.a. auch allgemeiner die Szene betreffend, möchten wir die Diskussion gerne öffentlich führen um Klarheit zu erhalten.

 

Dazu laden wir alle Interessierten zu einer Diskussion am Freitag 20.2. um 20Uhr in unserer Turnhalle ein. Also noch vor den Konzerten.

 

Eine Beteiligung der Band ist angedacht. Sie sind über diesen Termin informiert und wünschen sich laut eigener Aussage zu uns ebenfalls eine Auseinandersetzung und Diskussion.

 

Wir verstehen die Köpi als Schutzraum in dem kein Platz für jegliche Form von diskriminierendem Denken und Verhalten ist.

 

Die Köpi

Das würde doch allgemein für Klarheit sorgen.

Eine Aufzeichnung könnte Menschen von der Teilnahme abhalten.

Ein Bericht, Transkript, was auch immer sollte doch genügen. Bitte keine Ton- und/oder Bildaufnahmen.

super, dass Ihr das Angebot macht!

Eine Frage dazu: Habt Ihr die Gruppe, welche die Anschuldigungen hier anonym veröffentlicht hat auch eingeladen?
Kommen die auch und stehen für die Anschuldigungen ein?

Liebe Menschen heute Abend in der Köpi, liebe Moscow Death Brigade,

wir begrüßen das heutige Statement von Moscow Death Brigade und What We Feel. Es ist uns heute noch nicht möglich, auf alle Details einzugehen, aber unsere (auch englische) Antwort auf das Statement und eine Übersetzung des ursprünglichen Artikels wird folgen. Vor dem heutigen Abend würden wir gern ein paar Fragen loswerden, da es uns leider als Autor*innen des diskutierten Artikels nicht möglich nach Berlin in die Köpi zu kommen. Da wir dennoch an einem Austausch interessiert sind, wollen wir noch ein paar klärende Fragen zu unserem Artikel loswerden. Wir freuen uns, dass der Artikel zur Diskussion genutzt wird und wollen nochmals betonen, dass es uns nicht darum ging, Bands oder Einzelpersonen zu verurteilen oder Sanktionen zu fordern. Außerdem haben wir zu keinerzeit mit die Bands als "Faschisten" bezeichnet und wundern uns doch, dass das plötzlich behauptet wird. Ebenso erwähnten wir, dass es besagte Statements gegen Homophobie etc. von den Bands gibt, dennoch werfen die aufgezeigten Widersprüche bei uns noch einige Fragen auf. Es ist es wichtig, Fakten auch innerhalb der Szene zur Diskussion zu stellen und einen Austausch, wie er heute Abend beispielsweise stattfindet, zu erzielen. In diesem Sinne würde es uns auch sehr freuen, wenn sich einige der vorgebrachten Fragen auflösen lassen.

 

Zu unseren Fragen:

1. Der Artikel basiert zu einem großen Teil auf Äußerungen von Gryundik (Грюндик) von 210 sowie Wowa (Вова) von Moscow Death Brigade. Wie würdet ihr euer heutiges Verhältnis als Band zu Gryundik beschreiben? Warum stand Gryundik bspw. erst in der letzten Woche mit What We Feel als Sänger in Wien auf der Bühne, wo ihr auch aufgetreten seid? Und wie steht ihr ganz konkret zu den folgenden zitierten Aussagen von eurem Bandmitglied Wowa?


- Beispiel: „Für uns gibt es keinen Unterschied zwischen einem Clown, der "Sieg Heil" schreit und einem Vieh aus den Bergen, das "Kaukasus über alles, Russland unter uns" kreischt - weder das Eine noch das Andere hat Platz auf unseren Straßen.“ (Wowa von MDB im Interview mit dem „Made in Moscow“-Fanzine 2010)
- Original: „Для нас нет разницы междуклоуном, орущим «зиг хайль», и быдлом с гор, визжащим «Кавказ над нами, Россия под нами» - ни тому, ни другому нет места на наших улицах.“ (Вова, MDB, Made in Moscow 2010, http://madeinmoscowzine.blogspot.de/2010/10/razor-bois.html?m=0)

 

 

2. Die aufgeführten Aussagen sind aus dem Jahr 2010. Wie würdet ihr im Jahr 2015 zu den damaligen Aussagen von Wowa stehen? Was sind für euch „Tolerasten“ („толерастами“)? Was bedeuten für euch Heimat, Tradition und Kultur?

 

- zum Beispiel: „Kommunismus und Anarchie sind alles gefährliche Utopien, welche die Köpfe der Menschen, vor allem der jungen Leute, verstopfen. Es sind Märchen, die sie von der Lösung spezifischer Probleme vor Ort abhalten. (...) Unsere Ansichten haben sich seit unserer ersten Probe nie geändert. Wir haben immer über Rassisten und Faschisten jeglicher Couleur gelacht sowie über Tolerasten und politische Korrektheit. (…) Wir haben eine positive Einstellung zur Idee des gesunden Patriotismus, das bedeutet natürlich nicht den Staat geil zu finden und die Außenwelt zu hassen, sondern Bezug auf Heimat, Traditionen und Kultur zu nehmen und den Wunsch zu haben, es besser zu machen.“ (Wowa von MDB im Interview mit dem „Made in Moscow“-Fanzine 2010)

 

- Original: „Коммунизм, анархия – все это опасные утопии, забивающие людям, особенно молодым, голову сказками и отвлекающие их от решения конкретных локальных проблем. (...) Наши взгляды никак не изменились со дня нашей первой репетиции. Мы всегда смеялись над расистами и фашистами всех мастей и цветов, также как и над толерастами и фанатиками политкорректности. (...) Мы положительно относимся к идее здорового патриотизма, которая выражается, естественно, не в восхвалении властей и ненависти ко всему остальному миру, а в уважении к своей родине, к ее традициям и культуре и стремлении сделать ее лучше.“ (Вова, MDB, Made in Moscow 2010, http://madeinmoscowzine.blogspot.de/2010/10/razor-bois.html?m=0)

 

 

3. Die Band 210 und ihr Supporter-Umfeld sind nicht unumstritten in Russland. Es gibt die im Artikel erwähnten Äußerungen von Gryundik, mehrere rassistische Flyer 1 mit antikaukasischen Motiven und Diskussionen um 210 in Verbindung mit einem sogenannten "rot-braunen Antifaschismus" (Красно-коричневый антифашизм) in in Moskau. Dieser "rot-braune Antifaschismus" soll eine gedankliche und personelle Nähe zu faschistischen Ideologien, wie Nationalismus und antimuslimischem Rassismus, aufweisen. Der Kampf gegen Faschismus wird dabei ausschließlich auf offensichtliche Neonazis in den Straßen reduziert und weniger auf faschistische Zustände, beispielsweise in der Gesellschaft oder Politik, bezogen (Quelle: https://avtonom.org/blog/krasno-korichnevyy-antifashizm). Gibt es aus eurer Sicht eine solche Strömung? Wie geht ihr als Antifaschisten mit diesen Vorwürfen gegenüber 210 um? Warum veranstaltet ihr immer noch regelmäßig gemeinsame Konzerte? Warum läuft das Booking von 210 über die Booking-Mail von What We Feel?

 

 

4. Wie passen Song-Ausschnitte mit russisch-nationalistischen, sexistischen und teilweise anti-linken Aussagen zu eurem antifaschistischen Selbstbild?

 

- z.B. „Wir sind nicht zusammen mit solchen, die sich vor dem Feind hinlegen, mit russophoben Verrätern, deren Hirn von Angst kaputt gemacht wird. Wir halten nichts von Nazi-Blödsinn und ultra-linken Dogmen. Politik ist für Schwache, eigene Meinungen für Tapfere. (…) Typen bauen die Bewegung auf, Schlampen streiten sich wie Kinder. Wir handeln so, dass sich unsere Opas und Väter nicht für uns schämen. Mein Moskau, mein Russland - wir sind mit dir bis zum Ende.“ (Ausschnitt vom Song „Твои Карты Биты“ von MDB)

 

- Original: "Не с нами тем, кто стелется перед врагами, Русофобам и предателям с убитыми страхом мозгами Не ведемся на нацистский бред и догмы ультралевых Политика для слабых, свое мнение для смелых. (…) Парни поднимают движ, шлюхи ссорятся как дети Поступать, чтобы не стыдно было дедам и отцам Моя Москва, Россия, вместе мы с тобою до конца." („Твои Карты Биты“, MDB)

 

Daher ganz konkret die Fragen: Was meint ihr mit Aussagen wie „mein Russland“? Was sind „russophobe Verräter“? Warum ist Politik was für Schwache? Wer ist schwach und warum? Was sind „ultra-linke Dogmen“? Warum lehnt ihr sie ab, wenn ihr linke Strukturen nutzt?

5. Was meint ihr im folgenden Song-Beispiel mit „Schlampen“? Was ist „Rassismus jeglicher Coleur“ (z.B. "schwarzer Rassismus" von dem ihr auch in eurem Statement sprecht)?

 

- Beispiel: „Kritiker, Politiker, abstoßende Fressen aus dem Fernseher. Nazis, Pädophile - alle sind sie da. (…) Du hast Geld erbettelt und wir die Touren organisiert. Wir sind gereist, haben zugeschlagen und Zeit auf dem Bullenrevier verbracht. (…) Wir bauen die Bewegung zusammen mit Freunden und denjenigen auf, die uns seelisch nahe stehen. Ich bin Russe - und du eine Nazi-Schlampe. Gegen Politik und Rassismus jeglicher Couleur. Wenn das Chaos angreift, wissen wir die Antwort." (Zitat aus dem Song „Till the End“ von WWF und MDB vom WWF-Album „Our 14 Words“ aus dem Jahr 2009)

 

- Original: "Критики, политики, из ящика мерзкие хари Нацисты, педофилы – каждой твари по паре (…) Ты клянчил деньги, а мы пробивали себе туры На выезда гоняли, били, тусили в ментуре (… ) Поднимаем движ с друзьями и теми, кто близок по духу Это я русский, ты - нацистская шлюха Против политики, расизма всех оттенков цвета Хаос наступает, но нам есть, чем ему ответить" („Till the End“, WWF + MDB, „Our 14 Words“, 2009)

 

6. Die folgende Frage betrifft vor allem die Band What We Feel. Da es zwischen euch einen regen Austausch gibt, interessiert es uns , wenn es auf diese Frage dennoch eine Antwort gibt bzw. sie mindestens weitergeleitet wird: Der Vertrieb von What We Feel- und 210-Produkten läuft exklusiv über das Label Street Influence Records. Deren Sublabel Mangy Little Mut Records veranstaltet zum Einen Konzerte mit What We Feel (z.B. am 23.11.13 in Minsk), vertreibt daneben aber auch CDs mit rechtslastigen Bands, wie den im Artikel erwähnten „Oi! - This Is Russia! Vol. 1"-Sampler. Im Booklet des Samplers wird offen Werbung für Rechtsrock (RAC = Rock Against Communism) gemacht. Wie sieht der Austausch zwischen euch und den Labels aus?

 

Vielen Dank für die Offenheit euch dem Gespräch zu stellen. Wir hoffen auf eine solidarische Diskussion und freuen uns, wenn ihr uns die Antworten für einen Auswertungsartikel zur Verfügung stellt, in dem wir unsere bisherigen Darstellungen gern nochmals von einer anderen Seite betrachten können.

 

Solidarische Grüße,

Antifascist Subculture Worldwide

 

1 - hier http://on.fb.me/1w4Q0Jn und im Artikel aufgeführt

 

P.S.: Die Fragen wurden ebenfalls an die Köpi für die Diskussion am heutigen Abend weitergeleitet.

Hey everyone!

We wanted to provide a short update on the yesterday's discussion and show at Kopi.

First of all - thank you to Kopi for providing the space for the discussion, all of their time and effort that went into organizing the event. 

MDB were there in full force and the representative of WWF interrupted his familiy vacation to come to Berlin at his own expense specifically to take part in the discussion. 

Under these circumstances we find it unacceptable that the authors of the defamatory article never showed up despite receiving an invitation from us and the representatives of Kopi. Regardless we had a great discussion about militant Russian Antifascist scene and the differences between Russian, Middle Eastern, Eastern and Western European Antifascist communitites. 

We also took this opportunity to show a trailer for an upcoming documentary about Russian Anti-Fascist movement. The full documentary will be shown during MDB and WWF tours in May. 

All in all we've come to realize that unfortunately the critisizm expressed in the original accusational article did not stem from any real concern for the scene, but was nothing but slender aimed against us, our bands, Russian Militant Antifascist Scene, our European supporters and promoters, as well as an attempt to instigate an inner-scene scandal.

Considering all of the above, the tone of the defamatory article, which seemed purposefully rude, and the fact that the article and questions to our counter statement were posted only in German (while we've made it clear that none of us know German) - we consider the discussion with these people closed. However it is important to note that we are willing to continue and develop the conversation about the differences in scenes with people who are able to discuss in a respectful, equal and constructive ways. 

We believe that the time of anonymous intrigues, elitism and disresepectful methods should come to an end. We are entering the new era of open and transparent dialogue between Antifascist scenes from all over the planet!

Thanks to everyone who came to the discussion and supported us and especially our comrades from Siria who took a stand with us. 

MDB would like to thank everyone who came to the show after and raised the roof! For the mosh pit, slam dancing, stage diving, crowd surfing, singalongs. It was one of the best shows we've ever played with amazing support from the crowd. It was an honor for us to perform at such a legendary place on such an important occasion! An update on the gig at Kopi Anniversay will be published by us shortly.

 

https://www.facebook.com/moscowdeathbrigade/photos/a.379427594659.158624.293289314659/10153082792889660/?type=1&permPage=1

Ich kenne mich viel zu wenig aus um den Inhalt zu bewerten.

Ich stelle nur folgendes fest:

a) WWF und MDB haben laut den Verfassern einen wichtigen Beitrag geleistet für die antifaschistische Bewegung in Russija.

"Hierfür ist es wichtig, sich die jüngere Geschichtevon Teilen der linken Szene in Russland, vor allem in Moskau, genauer anzusehen. Schon in den 90ern gab es zahlreiche Auseinandersetzungen mit Nazi-Skinheads (Boneheads), auch in Subkulturen wie Punk und Hardcore. Aber erst Anfang des Jahrtausends begannen sich Personen aus dem subkulturellen Spektrum - spätestens ab 2007 auch WWF und ihr Umfeld - gegen Nazi-Übergriffe zu schützen und zur Wehr zu setzen, sich zu organisieren und so zumindest temporär nazifreie Räume zu schaffen"

b) Dennoch wird ohne die Bands kontaktiert zu haben aus der Anonymität ein Dossier angelegt, das ordentlich Sprengstoff hat.

Dann werden Räumlichkeiten angeschrieben. Das ganze hat eine denunziatorischen Charakter. OHNE EIN WORT MIT DEN BETROFFENEN GESPROCHEN ZU HABEN!  While it sounds like an oxymoron or something out of a Kafkian nightmare we still would like to provide a quick comment on this. Currently we are on our way home from a tour, but we'll post a full, official reply as soon as possible. For now just a quick one.

First of all, this is not surprising to us. For a while now some mysterious
people have been anonymously sending slurring articles and letters like the one linked above to the promoters and our supporters in Russia and Europe aimed to hinder our shows and tours, including benefits and charity gigs.

c) Es werden auch Dinge hinein interpretiert was auf einer einseitige Herangehensweise der Verfassenden mit Unterstellungen beruht:

Vorwürfe werden im Konjunktiv geschrieben stehen aber dennoch im Raum.

Anhand dieses Songtextes werden nationalistisch-frauenfeindliche Ansichten transportiert, die keine Zweifel am propagierten Frauen*bild und an der eigenen nationalen Identität aufkommen lassen: Auf der einen Seite der (männliche) Russe als Idealbild, auf der anderen Seite der „unrussische Nazi“,der mittels Frauen*feindlichkeit als „Hure“ und somit unmännlich abqualifiziert und als „Schande“ aus der imaginierten „russischen Volksgemeinschaft“ („our people and country“) ausgeschlossen wird. Anhand dieser Konstruktion könnte man fast meinen, dass der Neonazismus in Russland ein ausschließlich „unrussischer“Fremdimport sei.

d) Trotz der vielen Beleg werden auch Vorwürfe eingebracht die schon uralt sind.

Da wird aus Alben und Texte von 2009 verwiesen. Ich meine das ist sechs Jahre her und Menschen und Denkweisen ändern sich in sechs Jahren passiert viel.

Diese möglichen Änderungen wird gar nicht eingegangen. So besteht die Gefahr anhand uralter Texte, Designs oder was auch immer da irgendwie in eine schräges Licht zu geraten. Stichwort: Das web vergisst nichts

Seit 2009 hat dies dennoch anscheinend keine einzige Location dazu bewegt einen gig mit den Bands abzusagen. Von daher wundert mich der plötzliche Aufschrei. Also dieser Text kann aus meiner Sicht nicht ernsthaft Kern des Problems sein. Oder haben sechs Jahre lang sämtliche Locations da völlig gepennt?

Eine kritische Auseinandersetzung ist schon allein deshalb notwendig, weil diese Bands in Räumen spielen, die sich als Schutzräume gegen jegliche Form von Sexismus, Rassismus usw. verstehen. Während sich die Oberkörperfrei-Diskussionen in den autonomen Zentren häufen, treten dort Bands (in T-Shirts) auf, die sich entweder selbst als anti-feministisch und „patriotisch“ geben oder die keinerlei Trennschärfe zu entsprechenden rechtsoffenen Bands und Einzelpersonen haben.

e) Ähnlich bei FSF kommen nun die Internethools und ballern in der Kommentarspalte ihre Sprüche zum Besten. (Bald 100 Kommentare)

Diskussionen über die genannten Themen finde ich richtig und wichtig. Ich habe auch viel Kritik an der linken Musiksubkultur. Ich würde dennoch NIE so einen Artikel schreiben und Bands aus der Anonymität heraus anpissen ohne davor eine Diskussion geführt zu haben. Ich empfinde eine Riesendosis Fremdscham, wenn ich solche Texte lese und die unsolidarische und denunziatorische Art und Weise sinnvolle Diskussionen zu beginnen. Das gleich natürlich bei den Reaktionen.

Beim Thema Umgang mit Repression oder Innerlinke Gewalt hat sich die Szene anhand von Erfahrugen auf einen kollektiven Umgang mit diesem Problem verständigt um unsere Strukturen zu schützen. Mehr oder weniger brüchig funktioniert das. Wenn das nicht mehr funktioniert wird es schwer. Die Art und Weise solche Diskussionen im Internet zu führen hat ebenso großes Schadenspotential. Ich finde es einfach nur widerlich öffentlich über Genossinen abzulassen. Das sind ja keine Politiker*innen oder Stars, sondern solidarische Genossen, die antifaschistische Musik machen. Diese Grauzonen Debatte und diese ganzen öffentlichen Statements sind sowas von peinlich. Aus meiner Sicht kann emanzipatorische Politik so schwer funktionieren. Das bringt mehr Schaden als Aussicht auf Besserung der genannten Probleme. Es stellt sich die Frage ob hier Kritik um der Kritik Willen geschieht oder um kritikwürdige Zustände zu ändern? Ich würde dringend dafür plädieren da praktikable Herangehensweisen auszuarbeiten.

Danke für diese Worte. Linksunten ist Teil des Problems und viele springen auf. Nicht nur Antifaseiten, sondern auch anarchistische. Da ist dann nicht mehr fremdschämen angesagt....

 

Warum kann eine ModeratorInneteam eines freien Mediums nicht entschließen, erst einmal zu warten, bis dieser Text veröffentlich wird. Warum funktioniert eine sachliche Form der Aufeinandersetzung in einem Kommerzschuppen, wie der Köpi, aber nicht bei Leuten, die angetreten sind, eine freie, bessere Welt zu schaffen. Denunzation und Kritik, die wenn nötig nicht solidarisch sein muss, sind zu unterscheiden. Wenn ich lese "Ich kenne die Bands nicht, jetzt weiß ich aber bescheid" wird mir einach nur schlecht. 

 

Ich glaube nicht, das die VerfasserInnen dieses Artikel sich in die KÖPI bewegen werden. Viele finden das dann wohl auch richtig, denn wer setzt sich denn mit solchen Bands zusammen an einen Tisch...... Die Adressaten, an die dieser Text gesendet wurde, sprechen doch Bände.

 

Ich verachte diese Form der Auseinandersetzung zutiefst. So tief möchte ich nie sinken.

 

Abgründe tun sich hier auf....

Ohje, in welcher Realität hier einige leben....schon mal irgendwann zum Luft holen auch mal aus dem Szenesumpf aufgetaucht? Die Köpi ist also ein Kommerzschuppen. Jo, 5€ für ne Handvoll Bands zu berappen ist echt ne Frechheit. und dann noch n Getränk ab 1.50...die Leute die sich da die Tasche voll hauen, schwimmen ja auch im Geld, und der Champagnerpool aufm Dach ist halt auch nur für den Inner Circle...

 

Und mal zum Thema, super Sache mit der Diskussion. Und das die Band nicht vor Veröffentlichung mit der Thematik konfontiert wurde und die nun aus allen Wolken fällt, ist so eine Geschichte, die wirklich ekelhaft ist. 

"Warum kann eine ModeratorInneteam eines freien Mediums nicht entschließen, erst einmal zu warten, bis dieser Text veröffentlich wird. Warum funktioniert eine sachliche Form der Aufeinandersetzung in einem Kommerzschuppen, wie der Köpi, aber nicht bei Leuten, die angetreten sind, eine freie, bessere Welt zu schaffen."

 

Oh, je ...Entschuldige die Wortwahl.... Ich hatte doch gerade die KÖPI mit dem SO 36 verwechselt.....Wirklich wahr! Ein Fauxpas, für den ich mich entschuldige...(Ick schäm mir so, wa)

ja, ja mensch wird alt und in der Köpi war ich auch das letzt Mal vor 13 Jahren, wobei, wenn ich mal wieder in Berlin sein sollte, um diesen unkommerziellen Laden keinen Bogen machen würde..Es war wirklich immer nett dort und unkommerziell auch..

 

Außer diesem Fehler stehe ich aber zu meinen geschriebenen Worten....

 

 

Also Köpi bleibt!

Zwischen SO36 und Köpi liegen ja nun wirklich Welten, zum Glück...aber gibt ja wirklich so Menschen, die dann so rummeckern, weil das Sterni 20Cent teurer geworden ist, und der Eintritt immer noch was kostet.

...Im Übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht. (Kurt Tucholsky)

 

 

p.s. Man kann sich streiten, ob die Vorgehensweise, die Bands nicht zuerst zu kontaktieren und mit ihnen in einen kritischen Dialog zu treten oder eben ganz bewußt nicht den Dialog mit ihnen, da einige hier aufgrund der "rassistisch-sexistischen" Äußerungen der Bandmitglieder diese eben nicht als "Genossen" sehen, mit denen man sich auf Augenhöhe kritisch-solidarisch auseinandersetzt.

....selbst wen dem so sein sollte, sprechen wir jetzt nur noch mit Genossinnen, die genau das selbe denken wie wir?  dann hat das Wort Diskussion seine Bedeutung verloren.

Was soll das ganze überhaupt.. Diskussion sieht anders aus. Denkanstoss auch und ne kritische Auseinandersetzung über nen anonymen shitstorm Artikel auf linksunten zu erreichen ist erst recht fragwürdig... Da unterstelle ich den Autorinnen dann doch eher andere Motive... oder wer kann so verdreht sein und ersnthaft meinen auf die Art ne gute Diskussion oder gar eine Veränderung zu erreichen. Abgesehen davon bezieht sich der Artikel auf zu viele "könnte man meinen" bzw. "davon ausgehen, dass" etc........  Könnte mensch wenn man so weltfremde Brunnenvergifter wie ihr seid. Muss mensch aber nicht. Andere  Argumente beziehen sich auf Wörter wie Hure, Schlampe etc...

Mensch kann sich an dem Wort Hure stören... ist aber noch lange kein Sexist, wenn mensch es verwendet... das fällt dann eher unter die Kategorie Auslegungsache, als das es einen Fakt bedeuten würde. Interessanter wäre ein tatsächlicher Sexismus, abgesehen von einer unglücklichen Wortwahl (von der ich davon ausgehe, dass sie bewusst provozierend ist... uhhh es lebe die Freiheit der Kunst, da fällt Musik drunter hab ich mal gehört... je suis Charlie... oder Moscow Death Brigade?!)

Gibt es solche eindeutigen Sexismen? Wann? Wo? Zeugen? Aber bei eurem so super recherchierten Artikel sind bezüglich Sexismus und Homophobie dann so kleine Nebensächlichkeiten wie Fakten jenseits der Auslegung dann doch nicht angeführt.... Hauptsache erstmal die Moralkeule schwingen....auf dass dann schön jedes Szenebaby gleich mal sein Fähnlein schwingt. Ja, nachhaltigere und inhaltliche Auseinandersetzung mit Antifaschismus sind wünschenswert, aber es muss auch nicht alles von einer Liga erledigt werden. Worte und Taten- die Verschiedenheit der Mittel und ihre Kombination machen den erfolgreichen Kampf. Also los,  ihr könnt doch nachhaltig und inaltlich diskutieren und andere den Selbstschutz organisieren lassen oder beides... where is the problem? Oder könnt ihr nur in Ruhe diskutieren, wenn ihr die anderen diskreditiert?

Schön geschrieben Herr Denunziator... aber leider dann beim 2. Hinsehen doch viel Bla, Bla und Konstruiertes...

Denn was genau wirft der Artikel jetzt den Bands denn vor? Sexismus, Homophobie.... ??Naja,  selbst wenn man die Auslegung gelten lässt,  gibt es hunderte life statements dagegen und zwar im Gegensatz zu euch mit Namen unten dran und der Möglichkeit noch mal pers. nachzufragen. Nationalismus wegen ihrer Identifikation als Russe?..... Aus ner deutschen Perspektive vlt.... Ich käme nicht auf die idee ihnen ihre Identität als Russen abzusprechen und das Recht sich als Russen an Russland zu wenden...aber ein richtiger Deutscher darf das wohl... muss er auch hat ja ne andere Geschichte darin....aber eben eine deutsche.

Was die Zusammenarbeit mit dem Label und Grafiker angeht, würde ich erstmal abwarten, was die Band dazu zu sagen hat und selbst wenn sich die Vorwürfe bewahrheiten, wäre das ein Grund für Kritik und Aufforderung sofort was zu ändern, falls das nicht schon geschehen ist. Aber keine Legitimierung für einen Rufmord.

Antifa subculture worldwide..... ich lach mich schlapp, von worldwide habt ihr garantiert keine Ahnung, darauf schliesse ich jetzt mal aus dem Artikel.. der spricht nämlich Bände...da wollte mal jemand ne grosse Nummer sein...  die Kritik um des Kritisierens Willen.... das es Raum gibt in Russland über Themen wie Sexismus und Homophobie zu sprechen und sich auf einer differenzierteren Ebene damit auseinandergetzt werden kann ist der Verdienst von den Leuten die ihr hier "kritisiert"...Aber das wisst ihr wahrscheinlich nicht, denn ihr habt die Kämpfe ja nicht geführt. Macht ja auch nix... aber genau deswegen WÄRE es in eurer Verantwortung, für eure Szene einen konstruktiven Dialog zu gestalten und nachhaltig positive Entwicklung zu fördern und solidarische Diskussionen zu führen.

Shame on alle, die gleich mal hinterherhecheln, anstatt ihren eigenen Grips anzuschalten. Sehr emanzipiert das alles......

Ich wollte auch schon anfangen los zu schreiben, aber du hast meine gedanken ganz gut nieder geschrieben.

Das Zitat, welches du in deiner Blödheit nutzt, stammt aus einem Brief von Tucholsky an Ihering von 1921 zu seinem Buch „Deutschland, Deutschland über alles“ , wo der Aufrüstungswahn, jenes Deutschland, mit seinen zerstörten Revolutionen und dessen prägende Charaktere charakterisiert worden sind.

 

Und was du Knalltüte, hat das hier, in diesem Zusammenhang zu suchen? Willst du jene, die so ein Mißtrauen unter die Leute werfen, heimlich Doessiers schreiben, und nicht mal den Mum haben, Auge in Auge das vertreten, was sie hier hingeknallt haben, auch noch schönreden?

 

Genau dieses Genickschussverhalten ist der Grund, warum keiner mehr mit Euch was tun haben will, genau das! Da brauchste nicht mal die Bullen, oder den VS oder sonstwen, es reicht aus, wenn die Szeneinterenen Minigestapas mal wieder Amok laufen.

Die Frage ist wer und wie auf den Schmutz hinweist. Da gibt´s eine linke Tradition.Wie ich schon geschrieben habe, ein Dialog muss nicht solidarisch sein, sondern um Aufklärung bemüht. Eine Kritik muss sachlich sein. Da gilt es sich den Text mal vorzunehmen und sich mal Zeile um Zeile mit ihm auseinanderzusetzen und zu trennen. Dann würde er auf wenige Zeilen zurechtgestutzt, an die Band geschickt, mit dem Hinweis, das dieser Scheiß doch mal so gar nicht zu dem passt, was sie sich immer auf die Fahne schreiben.

 

Ich bleibe dabei, ich verachte die VerfasserInnen dieses Texts und ihre UnterstützerInnen. Zu ihnen bin ich nicht auf Augenhöhe, die sind mir zutiefst abgerutscht. Es sind nicht meine GenossInnen. Waren es nie, werden es nicht sein.


"aufgrund der "rassistisch-sexistischen" Äußerungen der Bandmitglieder" - (da fällt mir ehrlich nichts mehr zu ein, was für ein Niveau)

alles, wass diesem Bild widerspricht muss demnach die Absicht geschuldet sein, dass diese Band in antifaschistischen Kreisen Kohle abfische will ode Querfrontabsichten vertritt. Prügelgeile Männer, wie sie es sind, die jahrelang sich an der Todesbedrohung durch Faschisten aufgegeilt haben. 

 


Nocheinmal für mich ist solch eine Linke vollkommen durch... Gilt auch für anarchistische Seiten, die diesen Text gleich weiterverbereiten Klare Breitseite gegen A-Funke....Linksunten sollte bekannt sein...

 

Vielleicht bin ich für die Linke zu moralisch, vielleicht täte diese etwas mehr davon gut...

Du bist nicht moralisch, du bist autoritär. Schon mal was von OpenPosting gehört? Nein? Das ist das, was du gerade machst. Also hör auf das Medium anzugreifen, weil sie nicht zensieren.

Danke für die Beleidigung, mir doch egal, ob du mich für´n Idiot hälst.  Du glaubst hier wird nicht zensiert? Einige Kommentare sind hier rausgefallen, wohl auch mit gutem Grund, weil es nur noch beleidigend war. Versteckte Kommentare sind auf Linksunten auch dokumentiert, was sich leicht nachprüfen lässt.

 

Wie sehe dein Linksunten aus, wenn es ein wirkliches Open Posting geben würde? Dann würden wir doch hier gemeinsam schreien...

 

Was ich einfordere  ist eine sachliche Form der Auseinandersetzung und ich bleibe dabei, Moral. Die vernünftige Debatte wird wohl eher in der Köpie geführt, aber ob sich die VerfasserInnen überhaupt dort blicken lassen?

 

Meine Meinung ist und die lass ich mir nicht nehmen, dass solche Texte zuerst der Band zugeschickt werden, die dazu Stellung nehmen kann. 

 

Auch die anarchistische Plattform a-funke hat ihre Entscheidung getroffen. Sie haben den Text auch publiziert und auch dort werden Kommentare zensiert.

(Wenn sie nicht doch einige Tage später dort erscheinen)

 

Wenn deine antiautoritäte Welt so aussieht, wie wir sie hier auf Linksunten vorgesetzt bekommen, dann möchte ich nicht in ihr leben.

Ohje, ein/e Anarchist/in argumentiert mit „Moral“. Symptomatisch für das Problem mit den Diskussionen unter Artikeln hier...

Ok soweit kann ich noch die Argumentation noch verstehen, dass aufgrund der Vorwürfe keine direkte Diskussion gewollt ist.

Soweit ich informiert bin wurde auch nicht versucht auf einer anderen Ebene zu kommununinizieren. In dem Text wird gefordert Antifa sei etwas gegen Ungleichheit zu kämpfen. Auf dem Weg werden immer Widersprüche auftreten. Innerlinke Widersprüche auf einer abstrakten Basis (DEFMA) ist auch etwas anderes wie konkrete Vorwürfe oder Tatschen gegen Bands oder Zusammenhänge. Für erstes noch denkbar aber unpraktikabel. Letzteres verbietet sich für mich diese Ebene. Aus der Anonymität des Internet offen für die gesamte Bevölkerung der Erde innerlinke persönliche Vorwürfe zu diskutieren ist für mich persönlich kein gangbarer Weg.  Ich frage jetzt auch mal ganz polemisch: Freiheit entsteht als tastenkämpfende Bewegung oder wie? Kapitalismus durch Schürdung von antfaschistischen Bitcoins überwinden oder was?

 

Ziel der Verfasser ist ja einen Widerspruch zu thematisieren. Sie werfen selbst folgende Frage auf:

Wenn sich Bands als explizit „antifaschistisch“ verstehen oder sich in den entsprechenden politischen Szenen und Räumen aufhalten, erscheint es inkonsequent, wenn sie in ihrem persönlichen und musikalischen Handeln Ungleichheitsvorstellungenreproduzierenoder solche in ihrem unmittelbaren Umfeld dulden. Dementsprechend ist die Frage, wie mit der Differenz zwischen einem „antifaschistischen“ Anspruch auf der einen und anti-emanzipatorischen Aussagen auf der anderen Seite umgegangen werden kann?

 

Tolle Frage! Ihre Antwort scheint zu sein aus der Anonymität heraus Leute anzupissen und zu hoffen möglichst viele Locations würden ihre Auftritte absagen.  Was ist den damit erreicht? Ist das Problem Unterschied Anspruch zu Realität dadurch gelöst?

Ich glaube die erwähnte Ausgangsfrage sollten die Verfasser erst mal für sich selbst nochmal klären?! Weshalb mit Internetdossiers und Diskussionen so etwas tatsächlich in sinvolle Bahnen gelenkt werden kann, das suche ich vergeblich.

 

Aus meiner Sicht wäre wirklich wichtig die Diskussion auf zwei Ebenen zu führen a) was die Band konkret betrifft b) Genereller Weg solche Thematiken zu lösen

Soweit ich dem artikel entnehmen kann hat der besagte grafiker ein shirt für WWF designed... unschön, aber deswegen so nen artikel zu verfassen... bzw sie deswegen in die nazi schublade stecken zu wollen, ist für mich nicht nachvollziehbar. Es hat bestimmt auch Gründe das es nur bei dem einem geblieben ist. auch die zusammenhänge zu dem label sind nicht eindeutig, MLMR hat keine WWF oder MDB sachen auf seiner webseite. Inwieweit SIR und MLMR zusammengehören wird aus dem Artikel nicht wirklich klar und muss erstmal nachrecherchiert werden. Soweit ich sehen kann, sind die  vernetzt. Insgesamt sind das sind alles weit hergeholte kritikpunkte die berechtigt sind, aber nicht den Eindruck rechtfertigen den die Verfasser des Artikels enstehen lassen.

Die Aussage der autorinnen, dass sich die bands offen gegen feministische und antirassistische enstellungen ausprechen finde ich darf man so nicht stehen lassen.  das ist eine schlussfolgerung der verfasser, der sich in keinem der interviews, Texte  der bands etc wiederfinden lässt-  im Gegenteil.  . auch der vorwuf sie würden nur Freunde unterstützen und sich nur auf Einzelpersonen beziehen entspricht nicht der Realität.

Furchtbar undifferenzierter und einseitiger Artikel in dem bestimmt massenhaft Arbeit steckt.Einige Sachen treffen sicherlich zu ...siehe skrew driver shirt und da hätte ich auch gerne eine Stellungnahme von den Bands zu aber einige Argumente sind einfach schlicht vollkommener Schwachsinn und schwer diffamierend.Jemanden Nationalismus und Sexismus vorzuwerfen auf Grund von Fehlinterpretationen und aus dem offensichtlichem Willen herraus jemanden nachhaltigen Schaden zuzufügen ist ganz schön schwach...und dann den Artikel nur auf deutsch zu veröffentlichen und nicht in einer Sprache in der auch die Bands ihn lesen,verstehen und ggf sich zu den Vorwürfen äußern können könnte man schon fast als Diskriminierend bezeichnen was den verfasser dann ja schon wieder in die hier so schön beschriebene Grauzone rücken würde. ;-) Wenn man sich mit den hier zu Lande von der extrem Linken bewunderten Prominenz aus der Vergangenheit und Gegenwarte näher befasst wird man immer wieder auf Patriotismus und die Liebe zum Vaterland stoßen...und genau aus dieser Liebe herraus entspringt der Wunsch das Land zum positiven zu verändern.Aber das hat nix mit Nationalsimus zu tun.Hier wird nicht das wohl eines Landes und seiner Bevölkerung über das wohl aller anderen gestellt und für Sexismus habe ich kein einziges vernünftiges Argument gefunden...wenn Nazi Schlampe sexistisch sein soll dann kann ich 99% meiner Musik in die Tonne hauen.Ich hoffe wirklich das ihr euch mit den genannten Bands MDB SMG etc in Verbindung setzt um da mal drüber zu sprechen.Alles andere wäre im übrigen sehr Feige und würde euch Unglaubwürdig machen.

"..wenn Nazi Schlampe sexistisch sein soll dann kann ich 99% meiner Musik in die Tonne hauen"

Genau! So sieht das dann wohl aus. Denn Nazis als "Schlampen" zu bezeichnen, kritisiert sie ja gerade nicht wegen ihrer menschenfeindlichen, tödlichen Ideologie, sondern versucht sie zu beleidigen, in dem sie mit Frauen gleichgesetzt werden, die mit vielen bzw. wechselnden Partnern schlafen.
Und das transportiert, dass letzteres etwas furchtbar Schlimmes sein soll (sonst wäre es ja keine Beleidigung). Und genau das ist eben sexistisch.

Furchtbar undifferenzierter und einseitiger Artikel in dem bestimmt massenhaft Arbeit steckt.Einige Sachen treffen sicherlich zu ...siehe skrew driver shirt und da hätte ich auch gerne eine Stellungnahme von den Bands zu aber einige Argumente sind einfach schlicht vollkommener Schwachsinn und schwer diffamierend.Jemanden Nationalismus und Sexismus vorzuwerfen auf Grund von Fehlinterpretationen und aus dem offensichtlichem Willen herraus jemanden nachhaltigen Schaden zuzufügen ist ganz schön schwach...und dann den Artikel nur auf deutsch zu veröffentlichen und nicht in einer Sprache in der auch die Bands ihn lesen,verstehen und ggf sich zu den Vorwürfen äußern können könnte man schon fast als Diskriminierend bezeichnen was den verfasser dann ja schon wieder in die hier so schön beschriebene Grauzone rücken würde. ;-) Wenn man sich mit den hier zu Lande von der extrem Linken bewunderten Prominenz aus der Vergangenheit und Gegenwarte näher befasst wird man immer wieder auf Patriotismus und die Liebe zum Vaterland stoßen...und genau aus dieser Liebe herraus entspringt der Wunsch das Land zum positiven zu verändern.Aber das hat nix mit Nationalsimus zu tun.Hier wird nicht das wohl eines Landes und seiner Bevölkerung über das wohl aller anderen gestellt und für Sexismus habe ich kein einziges vernünftiges Argument gefunden...wenn Nazi Schlampe sexistisch sein soll dann kann ich 99% meiner Musik in die Tonne hauen.Ich hoffe wirklich das ihr euch mit den genannten Bands MDB SMG etc in Verbindung setzt um da mal drüber zu sprechen.Alles andere wäre im übrigen sehr Feige und würde euch Unglaubwürdig machen.

Eine lesenswerte Ergänzung zum Text:

 

Die Moskauer libertäre Szene ist tief gespalten. Und dieser Bruch entstand nicht plötzlich und über Nacht. Über den Einfluss von Nationalismus, Homophobie und Antifeminismus in der libertären Bewegung


http://www.anarchismus.at/blog-anarchismus/7743-die-libertaere-szene-in-...

Ich will nicht behaupten, dass die Kritik unbegründet ist. MDB und WWF stehen stellvertretend für linke Zusammenhänge in Russland, die sich sehr ungerne kritisch mit sich selber auseinandersetzen, um es mal freundlich auszudrücken. Der Kampf um den Umgang miteinander, sowie die auffälligen Ausschluss von nicht-weißen russi*nnen in der musikgeprägten (Punk, Hardcore) Antifaszene im postsowjetischen Raum ist auffällig.

 

Aber, deutsche Maßstäbe bei der Bewertung einzelner Begriffe wie "links", "unpolitisch" und auch "schlampe" anzulegen ist nicht ganz unkritisch zu sehen. Alle drei Begriffe haben in der postsowjetischen politischen Kultur teilweise gänzlich andere, teilweise deutlich umstrittenere Bedeutungen. Daraus Vorwürfe zu konstruieren ist meiner Meinung nach unzulässig.

 

Schade, dass es trotzdem (wieder) mal vorkommt, obwohl der Text durchaus ohne Bedeutungsverlust darauf hätte verzichten können.

was ist nun mit der angekündigten englischen übersetzung dieses beitrags und des darauffolgenden (inhaltlich deckungsgleichen) fragenkatalogs? warum seid ihr nicht nach berlin gekommen, als zu einer direkten diskussion eingeladen wurde? eure "kritik" wirkt teilweise zwar an den haaren herbeigezogen (eine bekannte von einem bekannten hat einmal einen flyer von einer person erstellen lassen, die auch für rechtsextreme flyer designt hat oder so ähnlich --), aber selbst wenn sie teilweise vielleicht inhaltlich berechtigt oder diskussionswürdig ist: so eine art, die unsolidarische und denunziatorische form der "diskussion" ist das letzte! kuckt über euren deutschösterreichischen tellerrand und geht auf die leute zu, anstatt schulmeister_in zu spielen und eine szeneinterne gewissensberuhigung zu bespielen!

Finger ab und Nase runter. Der Kampf in Russland ist ein anderer, und ich denke jedem antifaschisten in Russland ist deine Moralkotze ziemlich egal. Wenn sie das nächste Mal ein Messer in den Rücken kriegen, erinnern sie sich bestimmt daran, was sie doch für dumme Prolls sind. So ein Schwachsinn! WiuWiuWiu Szenepolizei. Toys.. überall nur noch Toys....