Legida-Aufzug: Route über Georgiring zum Hauptbahnhof - Satire-Demo am Gewandhaus

Erstveröffentlicht: 
05.02.2015

Leipzig. Die islamkritische Initiative Legida will am Montag wieder auf dem Augustusplatz vor der Oper demonstrieren. Die Stadt schlägt eine Route über den Georgiring bis zum Hauptbahnhof vor, teilte die Kommune am Donnerstag mit. Auf der Gewandhaus-Seite des Platzes hat die Satire-Gruppierung „Die Partei“ als „Legida – das Original“ unterdessen ebenfalls eine Demonstration angemeldet.

 

Das bestätigte das Ordnungsamt auf Anfrage von LVZ-Online. „Die Partei“ hat Legida als „Leipziger Ethanolfreunde gegen Illegalisierung des Alkohols“ übersetzt. Sie erwartet zwischen 18 und 19 Uhr rund 100 Teilnehmer zu ihrer Kundgebung, so die Stadt. Wegen der geringen Teilnehmerzahl sei ein Nebeneinander der Versammlungen möglich, teilte die Behörde weiter mit.

Die Legida-Inititative „Leipzig gegen die Islamisierung des Abendlandes“ habe am Donnerstag schriftlich einen Vorschlag zur Demonstrationsroute erhalten, so Stadtsprecher Matthias Hasberg auf Anfrage von LVZ-Online. Der Weg soll vom Augustusplatz über den Georgiring zum Willy-Brandt-Platz am Hauptbahnhof und wieder zurück führen. Legida habe 5000 bis 10.000 Teilnehmer angemeldet. Am 30. Januar hatte die Initiative 1500 Menschen für sich mobilisiert. Die Islamkritiker äußerten auf ihrer Facebookseite Unmut über den Routen-Vorschlag der Behörde. Man habe wieder den Anwalt bemühen müssen, heißt es dort.

 

Zum kurzfristig anberaumten Kooperationsgespräch am Donnerstagmorgen sei niemand von Legida beim Ordnungsamt erschienen, so die Stadt. Wenn aber mittwochs „in diesem Umfeld" formlos eine Demonstration für den folgenden Montag angemeldet werde, müssten die Verantwortlichen damit rechnen, dass die Gespräche sehr schnell aufgenommen würden, so die Stadt weiter.


Das Bündnis „NoLegida – für Weltoffenheit und Toleranz, gegen Islamophobie und Rassismus“ hat per Facebook für Montag ab 18 Uhr aufgerufen, an Gegenprotesten teilzunehmen. Dafür gibt es bereits mehr als 1700 Zusagen auf der Webseite. Wie an den vergangenen Montagen ist wieder eine Gegenveranstaltung mit Route um den Ring geplant, angemeldet durch die Superintendentur des evangelisch-lutherischen Kirchenbezirks Leipzig. Der Rundgang soll nach dem Friedensgebet, 17 Uhr in der Nikolaikirche, beginnen.

Der Weg um den Ring ist bis zu den Sommerferien montags durch die Anmeldung der Kirchenvertreter blockiert. Laut Stadt will Legida ab dem 9. Februar 14-tägig montags in der Leipziger City auf die Straße gehen.