Magdeburg. Beim Aussteigerprogramm für Rechtsextreme setzt Sachsen-Anhalts Verfassungsschutz verstärkt darauf, junge Menschen anzusprechen und sie aus der Szene herauszuholen. "Bislang überwiegt die Ansprache etwas gegenüber den Telefonanrufen von Aussteigewilligen", sagte gestern Verfassungsschutzchef.
Im ersten halben Jahr nach dem Start hätten sich bei der Hotline eine geringe zweistellige Zahl von Leuten gemeldet, darunter allerdings auch eine Reihe nicht ernstzunehmender. Sachsen-Anhalt hatte am 5. August 2014 sein zweijähriges Modellprojekt gestartet. Der Verfassungsschutz bietet der Hauptzielgruppe der 16- bis 25-Jährigen praktische Lebenshilfe an. "Wir nutzen die geballte Beratungskapazität des Landes." Das betreffe den sozialen Bereich ebenso wie die Arbeitsagenturen. "In einem Fall haben wir schon eine Bildungsmaßnahme vermittelt." Zusätzliche Stellen für das Programm seien nicht geschaffen worden. Pro Jahr stünden etwa 10000 Euro zur Verfügung.