Die Polizei war schon vor Ort, die Antifa hatte sich mobilisiert – doch eine Demo der NPD in Freiburg wurde nun vom Veranstalter abgesagt. Der Grund: Die Teilnehmer waren in der falschen Stadt.
Um 14.30 Uhr sollte es am Samstag vor dem Verwaltungsgericht Freiburg losgehen. 20 Mitglieder der rechten NPD wollten an der Habsburgerstraße auflaufen. Sie wollten dagegen protestieren, dass einem der ihren der Beamtenstatus verweigert wurde. Über das Internet hatte sich bereits linker Gegenprotest formiert, Notärzte wurden in Alarmbereitschaft versetzt, die Polizei wappnete sich für den Ernstfall – und das am Heimspielsamstag des SC Freiburg gegen Eintracht Frankfurt, wo ohnehin für die Einsatzkräfte viel zu tun ist.
Die NPDler wollten über Karlsruhe in den Breisgau reisen. Doch dort ließ sie die Bundespolizei nicht in den Zug. Der Grund: In der Bahn saßen Ultras aus Frankfurt auf dem Weg zum Rückrundenstart in Freiburg. Notgedrungen nahmen die NPDler den nächsten Zug – der leider nicht nach Freiburg, sondern nach Mannheim fuhr.
Gegen 12.15 Uhr meldete die Polizei, dass der Veranstalter die Demo abgesagt habe. In Freiburg reagierte man erleichtert auf die Ankündigung. "Wir vermissen nichts", sagte der Erste Bürgermeister Otto Neideck. Und auch bei der Polizei Freiburg ist man nicht traurig darum, rechte und linke Demonstranten an diesem Tag nicht in Schacht halten zu müssen. "Wir bauen jetzt alles wieder ab," sagte Polizeisprecher Dirk Klose gelassen.
Ob es einen zweiten Versuch der NPD geben wird, vor dem Verwaltungsgericht an der Habsburgerstraße zu demonstrieren, ist nicht bekannt; auch nicht, ob die Deutsche Bahn ihr einen Zugfahrplan für die nächste Reise gen Süden zusenden wird.