Soldatengottesdienst im Kölner Dom

Soldatengottesdienst im Kölner Dom - 1

Aus dem Aufruf: "Erst beten, dann töten"

Am 22. Januar 2015 (70 Jahre nach Beendigung des von Deutschland angezettelten 2. Weltkriegs) zelebriert der neue Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki einen Nato-Soldaten-Gottesdienst im Kölner Dom. Bereits seit Jahren erhielten die Soldaten durch den kirchlichen Segen eine Vorab-Absolution für ihre „Arbeit“. Stellt sich damit auch Kardinal Woelki in diese menschenverachtende, militaristische Tradition?

 

Schon im wilhelminischen Kaiserreich wurden Soldaten und Waffen von der Kirche gesegnet. – Adolf Hitler wusste gar: „Gläubige Soldaten sind die wertvollsten. Sie setzen alles ein!“ (26.4.1933)

 

Nach dem 2. Weltkrieg forderte Kardinal Frings die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland. – 1977 zelebrierte Kardinal Höffner den ersten Soldatengottesdienst nach dem Krieg in der Apostelnkirche. – Ab 1978 fanden die Gottesdienste im Kölner Dom statt.

 

Seit 1990 war Kardinal Meisner für dieses bizarre Spektakel verantwortlich.
1996 verkündete er in seiner Militärpredigt:

„In betenden Händen ist die Waffe vor Missbrauch sicher!“

 

Nur was machen die ideologisch aufgerüsteten „Gotteskrieger“ mit ihren Waffen, wenn sie den Dom verlassen und die Hände wieder frei haben???

Wir dürfen gespannt sein, ob sich Kardinal Rainer Maria Woelki vor den Karren der Militaristen spannen lässt oder mit einem himmlischen Donnerwetter das Handwerk von Militär und Rüstungsindustrie verdammt!

 

„Und jeder Schuss, den ihr ab-feuern müsst, ist ein Plus im Gewinnkonto einer Aktiengesellschaft.“

(Kurt Tucholsky, 1927, „Über wirkungsvollen Pazifismus“)"

http://www.friedenkoeln.de/?p=8038

 

Tatsächlich hat der neue Kardinal Woelki erstmals bei dem "Internationalen Soldatengottesdienst zum Weltfriedenstag" [!] vor etwa 1.200 Soldat/innen und führenden Militarist/innen auch den Export deutscher Rüstungsgüter kritisert. "Viele Menschen weltweit flüchteten vor der Gewalt, die mit Waffen aus der Bundesrepublik verübt werden", predigte er den Uniformierten ins Gewissen.

 

Grundsätzliche Kritik am MIlitär kam jedoch von Pax Christi, die sich an dem Motto des Weltfriedenstages "Nicht länger Sklaven, sondern Brüder und Schwestern" orientierten und "geschwisterliche, gewaltfreie Auseinandersetzung statt der Androhung von Waffengewalt und der Ausübung militärischer Macht".

 

Auch linke und autonome Gruppen hatten sich vor dem Dom aufgestellt, um die kriegerischen Gottesdiener mit ihrem antimilitaristischen Protest zu konfrontieren. Dabei wurde nicht nur der zunehmende Armeeeinsatz im Inland kritisiert, sondern auch die Out-of-area-Missionen der Bundeswehr im Rahmen internationalen Kampfeinsätze, wie in Afghanistan, wo das Massaker von Kundus traurige Berühmtheit erlangte. Bezeichnenderweise wurde der Soldatengottesdienst nicht nur von der Landespolizei vor pazifistischer Kritik geschützt , sondern auch durch den Einsatz der Militärpolizei "Feldjäger".