Bischheim-Häslich bei Kamenz - Das Landratsamt hatte erst letzte Woche den Umbau einer ehemaligen Grundschule zu einem Flüchtlingsheim bekanntgegeben.
35 Asylbewerber sollten ab 1. März dort untergebracht werden. Doch jemand wollte diese Pläne offensichtlich vereiteln.
Unbekannte waren in den Keller der derzeitigen Baustelle eingebrochen und hatten alle Wasserhähne aufgedreht. Der Keller des Hauses wurde dadurch überschwemmt.
„Die Spur geht in die Nachbarschaft“, so Polizeisprecher Thomas Knaup.
Die Tat scheint der traurige Höhepunkt einer offenkundigen Ablehnung des Heimes. Bewohner "schmückten" bereits letzte Woche ihre Häuser mit Transparenten mit Aufschriften wie " Wir brauchen kein Asylheim" oder "Nein zum Asylheim".
Der Unmut ist da: „Wir wurden überrumpelt, niemand hat uns informiert“, so ein Anwohner. Mittlerweile hat das Operative Abwehrzentrum (OAZ) den Fall übernommen: „Aus ermittlungstechnischen Gründen können wir dazu nichts sagen“, so Sprecherin Kathleen Dötzsch.
In der Gemeinde Haselbachtal (4066 Einwohner) brodelt es seit Tagen, über die bevorstehende Ankunft der Flüchtlinge.
Erst am 9. Januar war die Oberbürgermeisterin Margit Boden vom Landratsamt Bautzen darüber informiert worden. „Ich habe Bedenken, dass die Menschen hier würdig untergebracht werden können.“
Der Besitzer Norbert B. hatte dort ursprünglich eine
Tauchbasis für Behinderte eröffnen wollen, das Projekt scheiterte. Der
Wiederverkauf (für 65.000 Euro) des von ihm 2011 für 35.000 Euro
erworbenen Gebäudes misslang.