Nur einen Tag nach dem Aufmarsch von rund 600 Rassisten in Suhl im Rahmen der ersten SÜGIDA-Demonstration ereignete sich in der Suhler Innenstadt ein tätlicher Angriff auf einen syrischen Flüchtling. Der Angriff ereignete sich an einer Bushaltestelle in der Friedrich-König-Straße im Suhler Stadtzentrum. Dort wurde der Flüchtling von einer bisher unbekannten Person mehrmals mit der Schulter ins Gesicht gestoßen, sodass das Opfer blutete. Lediglich das lautstarke Eingreifen einer Passantin brachte den Täter dazu, sich vom Ort des Geschehens zu entfernen. Mittlerweile hat laut Presse die Polizei die Ermittlungen aufgenommen und will prüfen, ob es bei der Tat ein „fremdenfeindliches Motiv“ gegeben habe.
Suhl: Auf die Straße gegen den Naziaufmarsch am 19. Januar
Fest steht, dass nur einen Tag nachdem ein aufgeheizter Mob unter Parolen „Wir sind das Volk“ und „Hier marschiert der nationale Widerstand“ mit rassistischer Hetze durch Suhl zog, ein syrischer Flüchtling auf offener Straße angegriffen und verletzt wurde und das scheinbar aus dem Grund, dass er als „nicht-deutsch“ identifiziert wurde. Auch beim Tod eines Asylbewerbers aus Dresden steht mittlerweile fest, dass es sich um „Fremdverschulden“ handelt, wie es im Beamtenjargon heißt. Den Aufmärschen eines rassistischen Mobs folgen nun tätliche Angriffe auf Nicht-Deutsche bis hin zu Mord. Dass hier ein Zusammenhang besteht, kann schwerlich bezweifelt werden.
In Blick auf die zukünftigen Veranstaltungen in der Stadt Suhl, sowie den auf diversen Facebookseiten von BZH und SÜGIDA geäußerten Gewaltfantasien, wird es wohl nicht der letzte Angriff dieser Art gewesen sein. Dabei hilft es den Betroffenen auch nicht viel, wenn sich Minister und Lokalpolitiker einreden, es handle sich bei Suhl um eine bunte und weltoffene Stadt.
26-jähriger Flüchtling in Suhl angegriffen und leicht verletztSuhl - Ein Asylbewerber ist in der Suhler Innenstadt am Dienstag angegriffen und leicht verletzt worden.
Wie die Polizei mitteilte, stieß ein bislang unbekannter Täter dem 26-Jährigen zweimal mit der Schulter so stark ins Gesicht, dass dessen Lippe blutete. Erst durch laute Schreie einer Passantin ließ der Täter von seinem Opfer ab und flüchtete.
Die Tat ereignete sich an einer Bushaltestelle in der Friedrich-König-Straße im Stadtzentrum. Der Flüchtling stammt aus Syrien und wohnt im Erstaufnahmelager auf dem Suhler Friedberg. Die Polizei ermittelt. Ob ein fremdenfeindliches Motiv für die Tat vorliegt, sei noch unklar.