So marschiert Leipzig gegen Legida auf

Erstveröffentlicht: 
08.01.2015

Von JÉRÔME NUSSBAUM

Leipzig – Am Montag wird erstmals der „Pegida“-Ableger „Legida“ („Leipzig gegen die Islamisierung des Abendlandes“) aufmarschieren. Seit Mittwoch steht die Route fest.

 

Die „Legida“-Anhänger sammeln sich 18.30 Uhr an der Red-Bull-Arena, ziehen dann durch die Wettiner auf die Waldstraße, in die Gustav-Adolf- weiter über Leibnitzstraße auf die Jahnallee stadtauswärts. Am Waldplatz geht's wieder zurück über die Waldstraße in die Wettiner zum Stadion. Gegen 20.30 Uhr findet dort die Abschlusskundgebung statt.

 

Wie groß der Aufmarsch wird, ist unklar. Bei Facebook haben bislang 800 Leute zugesagt.


Klar ist: Die Gegendemos werden weitaus größer sein!

 

Denn beim Ordnungsamt wurden insgesamt sieben (!) Aufzüge und Versammlungen gegen „Legida“ angemeldet. Vier davon enden am Waldplatz, den die Polizei mit einem Großaufgebot absichern wird. Schließlich wollen dort auch die Islamgegner lang.


Ex-Thomaskirchen-Pfarrer Christian Wolff (65) ruft alle Leipziger auf, am Montagabend (18.30 Uhr) zur Gegenkundgebung am Waldplatz zu kommen. Auch Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel (48) und OB Burkhard Jung (56, SPD) sind dabei. Jung: „Ich freue mich, dass sich in Leipzig ein solch vielfältiges Netzwerk zusammengefunden hat und klar Position bezieht. Wer hier ist gehört zu uns.

 

Warum demonstrierte Legida ausgerechnet im Waldstraßenviertel?


Als klar war, dass „Legida“ durchs Waldstraßenviertel zieht, schreckten die Bewohner auf. „Warum ausgerechnet hier? In einem Viertel, in dem früher überwiegend Juden lebten, jetzt viele Stolpersteine liegen“, hieß es beim Treffen des Bürgervereins am Dienstag.

 

Hat es wirklich etwas damit zu tun?


Ein Bürgerpolizist gab die Antwort: „Linke-Stadträtin Juliane Nagel hatte sofort eine Gegendemo für Teile des Rings angemeldet, als sie erfuhr, dass es in Leipzig eine 'Legida'-Demo geben wird.“ Damit war die City für die Anti-Asyl-Demonstranten blockiert – die „Legida“-Veranstalter seien so gezwungen gewesen, auf das Waldstraßenviertel auszuweichen. 

 

Heiße Dessous gegen dumpfe Parolen


So sexy kann Protest gegen Pegida sein!

 

Das Unterwäsche-Label „blush“ aus Berlin zeigt im Internet, was es von Pegida hält! Heiße Dessous gegen dumpfe Parolen, dazu der Slogan: „Liebe Pegida, jede Frustration ist heilbar.“


Die politische Botschaft mit Reizwäsche hat sich die Agentur Glow ausgedacht. Werbe-Chef Johannes Krempl: „Es hat uns besonders in den Fingern gejuckt, einmal ein anderes Licht auf Pegida zu werfen.