Der geplante Marsch für den NPD-Vize Jürgen Rieger ist verboten worden.
Das Landratsamt hatte Verherrlichungen des Hitler-Stellvertreters Heß
befürchtet.
Ein geplanter Gedenkmarsch für den verstorbenen NPD-Vize Jürgen Rieger ist vom Landratsamt Wunsiedel verboten worden. Wie die Behörde mitteilte, besteht der Verdacht, dass die Rechtsextremen die Veranstaltung vor allem nutzen wollen, um an den Todestag von Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß zu erinnern.
Der Gedenkmarsch war für den kommenden Samstag (14. November) in Wunsiedel im Fichtelgebirge geplant.
Die Stadt hatte zuvor angekündigt, der NPD-Veranstaltung mit einem Aktionstag entgegenzutreten. Unter dem Motto "Gemeinsam gegen das Vergessen" wollte das Wunsiedler Bündnis am Vortag des Volkstrauertags an die Opfer der Todesmärsche erinnern, die wenige Tage vor Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 durch die Stadt in ein Konzentrationslager in der Oberpfalz gezogen waren.
Jürgen Rieger, der Ende Oktober gestorben war, hatte nach dem Tod von Rudolf Heß Ende der 80er Jahre und dann wieder von 2001 bis 2004 Rudolf-Heß-Gedenkmärsche in Wunsiedel organisiert. Seit fünf Jahren werden Klagen gegen das Verbot der Veranstaltungen regelmäßig abgewiesen.