Rechtslastiger Multiaktivist

Erstveröffentlicht: 
26.11.2014

Kommunalpolitiker aus Schleswig-Holstein ist und war in diversen rechtslastigen Gruppierungen aktiv – früher saß er auch für die NPD im Kreistag.

Der rechtsgerichtete Kommunalpolitiker Kay Oelke aus Geesthacht hat den Landesvorsitz der 2009 gegründeten Deutschen Konservativen Partei (DK) in Schleswig-Holstein übernommen. Die erzkonservative bis tendenziell nationalistische Splitterpartei mit Sitz in Berlin verfügt unter Parteichef Dieter Jochim (zugleich DK-Landesvorsitzender in Berlin) derzeit über sieben Landesverbände. Nach eigenem Bekunden plant sie 2016 bei den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus anzutreten und dann ein Jahr später bei den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein zu kandidieren. Anfang 2012 fusionierte die DK mit der „Allianz der Mitte“. Im Vorjahr wechselten Bestände der „Allianz Graue Panther Deutschland“ zur DK. Außerdem wird die Zusammenarbeit mit dem vornehmlich noch in Bayern aktiven rechtspopulistischen „Bündnis für Freiheit und Demokratie“ (BFD).

 

Untereinander kennt man sich offenbar noch nicht wirklich, denn Oelkes Vorname wird auf der DK-Homepage gleich mehrmals falsch geschrieben. Die Vorgeschichte des ehemaligen NPD-Aktivisten dürfte allerdings geläufig sein. Schon 2005 war der Maurer Wahlkandidat der rechtsextremen Partei. Ab 2008 besaß ereine Legislaturperiode lang ein Kreistagsmandat für die NPD und kehrte dieser unmittelbar vor den Kommunalwahlen im Vorjahr den Rücken, um dann die Wählervereinigung „Rechtsstaatliche Liga“ aus der Taufe zu heben, für die er dann in den neuerlichen Kommunalwahlkampf zog und jeweils einen Sitz im Kreisparlament von Herzogtum Lauenburg und in der Stadtvertretung von Geesthacht eroberte. Der Mittfünfziger war bereits einmal Landesvorsitzender der Schill-Partei und agierte für eine Partei namens „Sicherheit Ordnung Soziales“ (SOS). Er fungiert auch als Ansprechperson und Musikant für die mehrköpfige Blaskapelle „De Putenbieter“, die sich nach eigener Darstellung zu deutscher Militär-, Traditions- und Volksmusik bekennt. Zuletzt mischte Oelke bei der Blaskapelle „Die Heidebuam“ mit. Auch in diversen Feuerwehrkapellen fand der Musiker Oelke bereits Anschluss. So wurde er unter anderem beim Stadtfest im Heimatort von NPD-Spitzenfunktionär Udo Pastörs, im mecklenburgischen Lübtheen, inmitten der dortigen Feuerwehr-Musiker gesehen.

 

Die „Rechtsstaatliche Liga“ hetzt und wütet unterdessen gegen die Grünen und einige Spitzenkräfte der Partei. Wörtlich heißt es unter den Konterfeis von Volker Beck und Hans-Christian Ströbele: „Diese Schweine gehören doch weggesperrt“. Auf ihrer Homepage bekundet die DK ihre Sympathie für die sich seit einigen Wochen in Dresden wiederholenden Demonstrationen gegen Islamismus.