(K/MA) Rechte Hooligans aus dem Umfeld des SV Waldhof Mannheim bei den HoGeSa-Krawallen in Köln

sascha mannheim

Sascha aus Mannheim war stolz, als er bei den rassistischen Hooligan-Ausschreitungen in Köln am 26.10.2014 im Fernsehen zu sehen war. So stolz, dass er gleich sein Facebook-Profilfoto gegen ein Standbild aus Köln austauschte. Und Facebook ist für den Mannheimer, wie für so viele TeilnehmerInnen der HoGeSa- Demonstrationen, wichtig. Hier kann man einiges über ihn erfahren. Zum Beispiel das er die Neonazi-Band „Sleipnir“ gerne hört und natürlich ist Sascha mit dem Mannheimer NPD-Stadtrat, Neonazi- Multifunktionär und Waldhof Alt-Hooligan Christian Hehl befreundet.

 

Doch er ist nicht der einzige Waldhof- „Fan“ der sich offen zur Teilnahme an der HoGeSa- Demo bekennt. Auch Sebastian Kiefer aus Böhl-Iggelheim (Rhein-Pfalz-Kreis) berichtet stolz darüber. Auf Bildern aus Köln ist auch ein anderer Jungnazi zu erkennen: „Chris“ aus Ludwigshafen. Er taucht seit einiger Zeit, meist gemeinsam mit Kiefer und dem Wormser NPD-Stadtrat Michael Weick, auf so ziemlich jeder Neonazi-Veranstaltung im Rhein-Neckar-Raum auf. Bei Kundgebungen, Demonstrationen oder im NPD-Wahlkampf. „Chris“ nimmt es mit dem von den Hooligans ausgerufenen Motto „Getrennt in den Farben, vereint in der Sache“ nicht sonderlich ernst. In Köln lief er mit einem Waldhof-Schal herum, bei der diesjährigen NPD-Demonstration am 1.Mai in Kaiserslautern schwenkte er eine Fahne des Waldhof-Erzrivalen 1.FC Kaiserslautern. Es bleibt abzuwarten, ob solche Vereinswechsel nach dem gemeinsamen Auftreten in Köln häufiger vorkommen.

 

Farblich eindeutiger geht es bei Waldhof-Hooligan Sascha Sachsenmeier zu. Er spielt sogar in der Privatmannschaft „SV Waldhof III“. Diese ist zwar kein Teil des Vereins, steht ihm aber sehr nahe und „ ... seit vielen Jahren gehöhrt die SV Waldhof III zu einer festen größen im Ordnungsdienst SV Waldhof Mannheim 1907“. Ob Sachsenmeier wirklich geeignet ist, Teil des Ordnungsdienst des Vereins zu sein, darf bezweifelt werden. Auf Facebook schwärmt er jedenfalls über seine Teilnahme in Köln „Geil aus dem TV Ausschnitt danach komm ich gelaufen un die alte von der Kamera is halber umgefallen vor Schreck“ (SIC!).

 

Mannheim spielt(e) eine zentrale Rolle bei der HoGeSa-Mobilisierung

 

Schon an der geschlossen Facebook-Gruppe „Weil Deutsche sich noch traun“ beteiligten sich zahlreiche Mannheimer. Als Sprecher für die Mannheimer Hooligans einigte man sich auf Christian Hehl, da dieser „Partei / Fussball“ verkörpern würde. In eben jener Gruppe wurde dann für Aktionen am 23.März 2014 in Mannheim mobilisiert, als in Mannheim anlässlich einer radikal-islamistischen Kundgebung 300 Hooligans randalierten. Auch weil erstmals in Deutschland Hooligans sonst verfeindeter Vereine bei einer politischen Kundgebung als einheitliche Gruppe auftraten, bezeichnete die SWR- Landesschau die Ereignisse in Mannheim im Nachhinein als „die Ouvertüre zu Köln“.

Neben Hehl waren damals auch zahlreiche Waldhof- Hools und bekannte Neonazis dabei, z.B. Sebastian Kiefer, „Chris“ , Michael Weick (Worms) aber auch Dierck Wagner(früher Ludwigshafen, jetzt Hannover ) und Sebastian Beckmann (Speyer).

 

Am 27. September kam es erneut zu einem rassistischen Hooligan-Auflauf mitten in Mannheim. Anlässlich einer islamfeindlichen Kundgebung sammelten sich bis zu 100 zum Teil stark angetrunkene Waldhof-Hools am zentralen Marktplatz und beleidigten Menschen die in ihren Augen muslimischen Glauben sein könnten. Von der Polizei war lange Zeit nichts zu sehen, obwohl bekannte Hooligans im Internet zur Teilnahme an der Kundgebung aufgerufen hatten.

 

Auch als am 11. Oktober in Frankfurt eine kleine Demonstration aus dem HoGeSa- Spektrum stattfand, waren Mannheimer federführend beteiligt. Angemeldet wurde die Demo von Manuel Zink, ein aktiver Neonazi und Waldhof-Hooligan. In Frankfurt war natürlich auch Sebastian Kiefer aus Böhl-Iggelheim dabei.

 

Anfang Oktober 2014 wurde ebenfalls öffentlich bekannt, dass ein bis dato völlig unbekannter Waldhof-Nachwuchs Hooligan sich für die HoGeSa-Bewegung engagiert. Ronny Kaleb meldete die inzwischen gelöschte Homepage hogesa.de an. Kaleb wohnt in der Mannheimer Neckarstadt-West. Der Stadtteil ist aufgrund seiner vielen migrantischen und linken BewohnerInnen normalerweise kein gutes Pflaster für Nazis und Rassisten. ( https://linksunten.indymedia.org/de/node/123481 )

 

 

Neonazis unterwandern die Fanszene- ein altes Problem in Mannheim

 

Dass Neonazis versuchen die Fanszene zu unterwandern, ist beim SV Waldhof nichts Neues. Der Störungsmelder-Blog von ZEIT ONLINE schreibt zur Situation in den späten 90ern und frühen 2000er Jahre: „ Damals spielte der Arbeiterverein aus dem Mannheimer Norden noch in der 2. Bundesliga. Bei den Heimspielen traten bis zu 100 Neonazis, davon viele im damals typischen Skinheadlook, als geschlossen Gruppe auf. Häufig gab es während den Spielen rassistische Schmähgesänge und danach Übergriffen auf Menschen, die nicht ins Weltbild der Neonazis passten.“( http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2014/09/26/mannheimer-fussballverein-wehrt-sich-gegen-neonazis-in-der-kurve_17039 ).

Auch der Kreisvorsitzende der NPD Rhein-Neckar, Jan Jaeschke, äußerte sich nach Köln in einem Fernsehinterview begeistert über die guten Kontakte in die Waldhof-Szene, die die Neonazi-Partei dank Christian Hehl hätte. Weiter betonte Jaeschke, dass viele rechte Waldhof-Fans der NPD im Wahlkampf geholfen hätten. Hehl dürfte er damit einen Bärendienst erwiesen haben, versuchte dieser sich doch als im Stadion „unpolitischer“ Fan darzustellen, um so ein inzwischen ausgesprochenes Stadionverbot zu verhindern.

 

Doch Hehl ist keineswegs der einzige Neonazi-Kader, der sich seit Jahren in der Waldhof-Fanszene herumtreibt. Zu nennen ist hier der inzwischen in Hamburg lebende Wolfgang Benkesser. Er gehört zum internationalen Rechtsrock-Netzwerk „Hammerskins“ und ist seit vielen Jahren eine Größe in der Mannheimer Hooliganszene. Die Hooligan-Gruppierungen „The Firm“ und „Uhrwerk“ müssen als geschlossen rechtsoffen bis neonazistisch bezeichnet werden. Mit der „Barrikade Mannheim“ besteht sogar ein rechter Fanclub der eher den Habitus von Suff-Kutte/Normalos pflegt. Zu diesem gehört auch der Mannheimer NPD-Kandidat Gabriel Reiss.

 

 

Fazit

 

Die Erfolge des jahrelangen Kampfs gegen die rechte Unterwanderung der Waldhof-Fanszene rücken angesichts der neusten Vorfälle leider in den Schatten. Hier muss es von Seiten des Vereins eine klare Unterstützung für alle Fans geben, die es sich trauen sich offen gegen die Neonazis auszusprechen. Auch die vergleichsweise starke linke Szene und Mannheimer Zivilgesellschaft ist dazu aufgerufen, wachsam zu bleiben. Das rechte Hools ungestört in der Innenstadt MigrantInnen bedrohen darf im „roten Mannheim“ nun wirklich nicht mehr vorkommen.

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swr-landesschau ab min 3 gehts über hogesa und mannheim

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/landesschau-aktuell-bw-sendung-...

 

STörungsmelder von ZEIT ONLINE über hehl usw.

http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2014/09/26/mannheimer-fussballverein...

 

ähnliche probleme bei lokalrivalen fc kaiserslautern

https://linksunten.indymedia.org/de/node/126826

 

aib über köln

https://www.antifainfoblatt.de/artikel/hooligans-gegen-salafisten-k%C3%B6ln

 

ausführlicher artikel über die erwähnte fb-gruppe im aib

https://www.antifainfoblatt.de/artikel/%E2%80%9Epatriotisches-menschenma...

Am 27. September kam es erneut zu einem rassistischen Hooligan-Auflauf mitten in Mannheim. Anlässlich einer islamfeindlichen Kundgebung sammelten sich bis zu 100 zum Teil stark angetrunkene Waldhof-Hools am zentralen Marktplatz und beleidigten Menschen die in ihren Augen muslimischen Glauben sein könnten. Von der Polizei war lange Zeit nichts zu sehen, obwohl bekannte Hooligans im Internet zur Teilnahme an der Kundgebung aufgerufen hatten.

Leider habt ihr da nicht richtig recherchiert. Es waren höchstens 40 Hools da, davon höchstens 10 Waldhöfer. Zumal es keine 100 "Waldhof-Hools" gibt..

 

Man muss Recherche nicht verfälschen um die Wichtigkeit hervorzuheben.

irgendwo zwischendrin wird wohl die wahrheit liegen. bis zu 100 ist schon etwas relativiert und tatsächlich waren darunter auch einige auswärtige.

ich war ja dort und der mob ist über die zeit gewachsen. ausserdem waren noch kleingruppen in der stadt unterwegs die sich das ganze wohlwollend angeschaut haben, aber sich nicht direkt dazu gestellt ham.

 

und was bedeutet schon auswärtige, wenn die rechten "waldhöfer" jetzt schon leute akzeptieren die mit lautern-fahnen rumrennen....

Schaut euch das Video an.

Organisierte Anreise mit Kaiserslautern zusammen. Da haben sich zwei gefunden. Lautern und Waldhof. Wenn's gegen Salfisten geht verständlich :-)

http://www.youtube.com/watch?v=JbiELyMuPjg

ab min 8.15 sieht man den rhein-neckar/pfalz mob ankommen

Koordinierung der Ankunft erfolgt über Sven Reichert der HoGeSa Nord

"Weiter unterstützt wird die Nordgruppe von Sven Reichert aus Bargstedt, der bereits 2006 auf der Liste der NPD für den Kreistag zu finden ist."

https://linksunten.indymedia.org/de/node/126161

"Koordinierung der Ankunft erfolgt über Sven Reichert der HogeSa Nord"

Das kann schon sein, aber in dem Video ist Reichert nicht zu sehen. Der mit dem Megafon und Adidas-Jacke war 2006 noch in der Krabbelgruppe, als Kandidat der NPD, ist also nicht Sven Reichert.

Auf dem Foto ist Reichert ganz rechts, der mit Glatze.

Ich gehe seit über 40 Jahren zu den Spielen des SVW und komme auch gebürtig vom Waldhof. Dass sich im Umfeld des SV Waldhof seit Jahrzehnten rechtsradikales Gesocks rumtreiben kann, ist auch ein klägliches Versagen der Mannheimer Linken. Das muss auch mal so deutlich gesagt werden! Und das im angeblich ach so "roten Mannheim". Da lach ich mich schlapp. Der SVW kommt ursprünglich aus dem tiefroten Arbeiterstadtteil Waldhof, fast nirgends in Mannheim war der antifaschistische Widerstand so groß wie auf dem Waldhof. Es wäre zwar vermessen zu behaupten, dass der Verein und seine Fans früher grundsätzlich alle eher links waren (war schon immer eher ein Durchschnitt der Gesellschaft), aber als ein Verein aus so einem Viertel gab es zumindest kein offenes Zurschaustellen rechten Gedankenguts, das wäre dort nicht akzeptiert worden. Und natürlich waren viele Vereinsmitglieder und Fans eher "links", weil sie eben aus diesem roten Viertel kamen.

 

Der Rechtsruck der Fanszene begann erst so richtig in den 80ern, als die 1. Mannschaft des SVW im Ausweichstadion in LU spielen musste. Guckt euch doch das ganze Fascho-Gesocks da mal an. Zu großen Teilen sind das Vorderpfälzer Bauern (was nicht heißen soll, dass unter den Rechten natürlich auch "echte" Mannheimer sind). Und hier setzt das Versagen der Mannheimer Linken ein. Als sich Anfang der 80er die Hooliganszene herausbildete war beim SVW niemand mit genug Schlagkraft vorhanden, der gesagt hat: "Boxt euch wie ihr wollt, aber auf den rechten Scheiss haben wir beim SVW keinen Bock". Wo war da die Mannheimer Linke, um einen antifaschistischen und antirassistischen Grundkonsens beim Mannheimer Arbeiterverein durchzusetzen? Ich spreche nicht von einer Müsli-Rasta-Weltverbesserung-Gutmenschen-Szene wie in St. Pauli, sowas würde zu Mannheim und zum Waldhof (zum Glück) gar nicht passen, aber das klare Grundbekenntnis "jeder kann zum Waldhof gehen, aber Rassismus und Faschismus wird hier nich geduldet", das hätte genau in dieser Zeit durchgesetzt werden müssen.

 

Ein eindeutiges Versagen der linken Kräfte in Mannheim und der Region. So passierte das, was bis heute anhält. Der Waldhof hat leider eine rechtsoffene bis rechtsradikale Hooliganszene. Nicht jeder Hool ist rechts, aber Rechtsradikle werden toleriert und noch mehr.

 

Immerhin haben es die Mannheimer Ultras, eine Bewegung die Ende der 90er Jahre aufkam, geschafft, zumindest in der Fankurve den Konsens durchzusetzen, dass politische Meinungsäußerungen dort unerwünscht sind. Damit haben sie es geschafft, rechtsradikale Rufe etc zu verbannen. Ein großer Erfolg, wenn man bedenkt, dass die eigenen Hools rechts sind und aufgrund ihrer massiven körperlichen Überlegenheit jederzeit gegen die Ultras vorgehen könnten. Auf der Otto-Siffling-Tribüne steht mittlerweile ein bunter Querschnitt der Gesellschaft. Auch politisch gesehen ist dort alles vertreten. Rechtsradikale komplett aus dem Stadion zu verbannen, wird es in Mannheim aber leider so schnell nicht geben...

ok in einigen puntken hast du recht. den ultras gehört respekt gezollt. genauso wie dem fanprojekt und doppelpass. und stellenweise auch dem verein,wobei ich das gefühl hab dass vom verein meist nur nach öffentlichem druck gehandelt wird.

die erfolge im kampf gegen rechts wurde in dem text aber auch erwähnt, wenn auch nur kurz am ende.

 

was ich nicht so sehe ist : warum soll es nur die aufgabe "der linken" sein gegen nazis vorzugehen? hätte das in den 80/90ern nicht von den fans ausgehen müssen? wie wäre das bitte rübergekommen wenn vereinsfremde linke ins stadion gerannt wären um gegen das hausgemachte problem vorzugehen?

 

und was soll an dem begriff "rotes mannheim" lächerlich sein? in mannheim gibt es nachwievor eine starke linke szene. die versuche der nazis fuß zufassen scheitern immer wieder. die npd fliegt seit jahren regelmäßig aus kneipen in denen sie ihre stammtische abhalten wollen. angemeldete aufmärsche scheitern i.d.r. dazu kommen starke gewerkschaften, überdurchschnittlich hohe wahlergebnisse der linken(im bawü-vergleich)...

Vielleicht kam das nicht richtig rüber oder ich habe mich undeutlich ausgedrückt: Ich spreche nicht von vereinsfremden Linken. Natürlich wäre es lächerlich, wenn sich in den 80ern/90ern beim Aufkommen und Erstarken der Rechten im Fußball externe Leute um dieses Problem hätten kümmern müssen. Darum geht es aber nicht. Das Versagen antifaschistischer Fußballfans ist ja gerade, dass sie sich oftmals nicht bei sich vor Ort darum kümmern, dass der orstansässige Fußballverein nazifrei ist und bleibt, sondern sondern lieber irgenwelchen linken Mainstreamvereinen bzw deren Fanszenen anschließen. Ist natürlich viel einfacher, sich dort in eine Wohlfühloase zu begeben und dann mit dem Finger auf die bösen anderen Vereine zu zeigen.

 

Mir kann niemand erklären, dass es in einer Stadt wie Mannheim es in den 80ern/90ern nicht genügend Antifaschisten gegeben hat, die gleichzeitig auch ein Interesse an Fußball hatten. Hätten die sich darum gekümmert, dass sich beim Arbeiterverein SVW keine Nazispackos breitmachen können, sondern ein antirassistischer Grundkonsens etabliert wird, hätten wir dieses scheiß Nazi-Problem heute nicht. Klar sind die Nazis eine Minderheit beim SVW, aber leider eine Minderheit mit Gewaltmonopol. Daher tut sich ja auch die Mehrheit der normalen Fans so schwer damit, laut gegen die Nazis aufzutehen.

Es ist jawohl mehr als lächerlich das Waldhof-Nazi-Problem der linken Szene in die Schuhe zu schieben. Der dargestellte ach so unpolitische "linke Arbeiterverein" SV Waldhof hatten in den 80ern mit Klaus Schlappner einen Trainer der 1968 für die NPD bei Kommunalwahlen angetreten ist. Wieso sollte sich das "Rote Mannheim" also für eine Fanszene "boxen", dessen Verein wenig Berührungsängste mit Faschisten auf und neben dem Platz hatte. Später waren Gesänge wie das U-Bahn-Lied in Mannheim noch zu hören, wo es andernorts längst ein Tabu im Stadion war. Der antirassitischen Grundkonsens war weder im Südweststadion, am Alsenweg noch im CBS von Fans oder Verein gewünscht. Heimspiele waren jahrelang Rekrutierungstreffen für die NPD!

Nur zum Vergleich: Die Müsli-rasta-Weltverbesserer aus dem Hamburger Hafenviertel beschäftigten zu ungefähr der selben Zeit einen Torhüter der in seiner Profizeit in den besetzten Häusern der Hafenstraße wohnte und freiwillige Aufbauarbeit in Nicaragua leistete. Schon damals fuhren viele aus dem "Roten Mannheim" zum Fußball lieber nach Hamburg oder zu Auswärtsspielen in der ganzen BRD, als in den Stadteil Waldhof, in dessen Nähe es 1992 zu rassistischen Progromen kam ("Schönau nicht vergessen"). Die unpolitsche Fanszene des SV Waldhof war daran nicht gerade unbeteiligt.

Der SVW war in den 80ern ein unsympathischer Scheißverein und ist es bis heute geblieben. Denn zu den "Großen Schlachten" (Offenbach,FCKII,Saarbrücken,KSCII) der letzten Zeit taucht die alte Szene gerne in großer Zahl zum "Firmentreffen" wieder auf und auch die Ultras haben dann wenig Berührungsängste.

Im übrigen ist die Fahne der Antifaschistischen Aktion schon lange im Carl-Benz-Stadion (per Aushang) verboten... während die allseits bekannten szenetypische Kleidung und Codes der Hools/Nazis völlig problemlos geduldet werden...

Das Naziproblem des SVW und warum es existiert füllt Bücher! Das "Rote Mannheim" trifft in diesem Zusammenhang wohl die kleinste "Schuld"

 

Trotzdem weitermachen PRO Waldhof e.V.

Die 80er waren zwar vor meiner Zeit was aktive Stadienbesuche angeht es ist aber nicht von der Hand zu weisen,

dass damals eine rechte Grundstimmung bzw. Symbole beim Fußball in Deutschland sicher keine Seltenheit darstellten. Selbst beim "ruhmreichen FCSP" gab es offensichtlich Reichkriegsflaggen

http://www.11freunde.de/sites/default/files/styles/11f_fl_gallery_node/p...

Es ist eben einfacher, sich für schon etablierte Standards zu feiern, als selbst etwas aufzubauen oder wie soll man den Hinweis verstehen, dass viele Linke aus Mannheim zu St. Pauli fahren? "Grüße" an Nick und seine lächerliche USP Sektion Kurpfalz ;-)

Aus einem persönlichen Gespräch mit einem USP-Mitglied aus HH weiß ich, dass diese selbst nicht glücklich sind über den hohen Anteil an "Modefans", die, aus welchen Gründen auch immer, St. Pauli spitze finden und dann zum Spiel nach KA, oder Franfkurt fahren weil der Rest ja sonst zu weit entfernt ist...

 

Was Sie vergessen zu erwähnen oder vielleicht einfach nicht wissen ist die Tatsache, dass Ende der 90er/Anfang 00 die City-Boys bei einem Spiel gegen Nürnberg die Nazis aus dem H-Block (damaliger Fanblock) geboxt haben. Zu mindest diese Hooligan-Gruppierung tritt völlig unpolitisch auf und hat einige Migranten in Ihren Reihen.

Persönlich kann ich mich nur an eine größere Anzahl an Nazis erinnern. Das war das Heimspiel gegen Rostock in dessen Vorfeld die Antifa-Demo vor das Stadion zog. Hier hatten beide Lager (links wie rechts) etliche Unterstützung rekrutiert, die nichts mit dem normalen Zuschauerquerschnitt des Waldhofs zu tun hat.

Desweiteren sind per Stadionordnung sämtliche links- wie rechtsradikale Kleidungsmarken verboten, es entspricht auch nicht der Wahrheit, dass "Nazimarken" das Bild bestimmen würden oder häufig im Stadion zu sehen wären.

Erwähnenswert ist zudem, dass der Fanclub"Doppelpass - Stimmung statt Rassismus" seit Jahren fest in der Fanszene verankert ist und tolle Arbeit verrichtet.

Unter den aktiven Fans (Ultras und Hools) gibt es die Übereinkunft, dass die Politik so weit es geht, aus dem CBS rausgehalten werden soll da es genügend Vereine gibt, bei denen durch Politik zu tiefen Rissen und auch Gewalt zwischen den Fans kam. Als Beispiel seien hier Aachen, Bremen oder Düsseldorf genannt.

 

Abschliessend noch eine Frage: Wann waren Sie das letzte Mal im Stadion in Mannheim?

du kannst mir nicht erzählen dass thor steinar und andere nicht so bekannte rechte symbole und labels im cbs verboten und nicht getragen werden. komm das nächste mal mit auf die haupttribüne, das ist eine wahrliche modeschau von rechten symbolen/marken.

Ich habe mir letztens (aus rein sportlichem Interesse) gedacht, jetzt wo die villeicht aufsteigen, du schaust dir die Sache mal live an. Hatte Karten für das Spiel gegen den OFC auf der erwähnten Haupttribüne und was soll ich sagen, es strifft nicht nur der Kommentar zur aufgefahrenen Kleiderauswahl zu. Anscheinend ist für einen beträchtlichen Teil der Zuschauer dort "Jude" eine angebrachte Beleidigung für gegnerische Spieler/Fans oder den Schiri.

 

Unnötig zu sagen dass das dann auch gleichzeitig mein letzter Besuch war, unsympathischer Drecksverein der hoffentlich noch sehr lange dort unten vergammelt. Ich verstehe nicht ganz wieso sich die Frankfurter Szene so sehr mit denen solidarisiert

Als ein Dauerkartenbesitzer der Ost Tribüne muss ich sagen, dass man eher selten Hools mit Thor Steinar Klamotten sieht. Es gibt sie, keine Frage, aber die Anzahl dieser beläuft sich auf einen eher niedrigen zweistelligen Zahl. Nichtsdesotrotz habe ich auch beim Auswärtsspiel in Meppen mehr rechte Hools wahrgenommen, das zeigen des Hitlergrußes konnte man auch dort beobachten. Die Hools sind zum Großteil Nazis aufm Waldhof, sie stellen aber nicht die Mehrheit da, denn die Ultras kann man eher dem linkem Spektrum zuordnen, das lässt sich auch an der Fanfreundschaft mit den vorwiegend linken Frankfurter Ultras beobachten. Die Probleme mit rechten Hools gibt es aber bei fast jedem größeren Fußballverein. Schauen Sie sich mal Vereine im Osten an, zB. Dresden, Cottbus oder auch Dortmund an. 

Die Müsli-rasta-Weltverbesserungs-gutmenschen-Szene hat es ja wenigstens geschafft, die faschos aus dem Stadion zu boxen;)