Durch Werbung in kurdischen Zentren im ganzen Südwesten ist die Demo gegen den IS-Terror in Syrien offenbar auf gut 10 000 Teilnehmer gewachsen. Die Kundgebung war der letzte Termin einer Veranstaltungsreihe, die für Solidarität mit den Kurden im Gebiet Rojava in Syrien warb.
Auch am Montag kann niemand so richtig erklären, wie es kam, dass am Wochenende eine als kleine Kundgebung mit 200 Teilnehmern angekündigte Demo auf 10 000 Personen anwuchs. Polizei, Ordnungsamt und auch die ehrenamtlichen Demo-Beobachter des Internetmagazins Beobachter News zeigen sich weiterhin überrascht von der Entwicklung. Die Veranstalter, die der Gruppe Offenes Treffen gegen Krieg und Militarisierung (OTKM) zuzurechnen sein sollen, waren nicht zu erreichen. Sie treffen sich regelmäßig im Linken Zentrum Lilo Herrmann in Heslach.
Solidarität mit Kurden in Syrien
Sowohl auf der Seite der Beobachter News als auch bei OTKM ist im Internet nachzulesen, dass die Demo eine Vorgeschichte hatte, sprich am Ende einer Veranstaltungsreihe stand, in deren Verlauf sich der Termin der Kundgebung offenbar sehr gut herumgesprochen hat. Dazu zählte eine Filmvorführung am 25. Oktober im Programmkino Delphi und eine Informationsveranstaltung in der Raichberg Realschule am 26. Oktober. Alle drei Veranstaltungen widmeten sich dem Schicksal der Menschen im Gebiet Rojava – dort leben Kurden in Syrien. Sie leiden unter der Terrormiliz IS. „Stoppt IS – Solidarität mit Rojava“ waren die Reihe und die Demo überschrieben. Das ist der eine Weg, über den sich vermutlich die Kunde von der Kundgebung verbreitete. Der Demobeobachter Alfred Denzinger berichtet, dass kurdische Gruppen im ganzen Südwesten für die Veranstaltung geworben hätten.
Die Polizei hatte die Größe der Demo zwar auch „völlig überraschend“, problematisch sei die Situation jedoch nicht gewesen. „Wir kennen ja sowohl aus dem linken Spektrum als auch bei den Kurdengruppen Personen, auf die wir achten müssten – solche waren aber nicht dabei“, sagt der Polizeisprecher Stefan Keilbach. Die ganze Veranstaltung sei „total ruhig und friedlich“ gewesen. Es habe ein paar wenige Verstöße gegeben, Teilnehmer hatten verbotene Flaggen dabei.
Für den Veranstalter – beim Amt hatte sich eine Privatperson gemeldet – werde das spontane Anwachsen der Demo keine Konsequenzen haben. „Die Zahl der Ordner muss er für die Menge Leute benennen, die er erwartet. Da war alles okay“, sagt Gerald Petri vom Ordnungsamt. Zwar müsse ein Veranstalter weitere Ordner benennen, wenn eine Demo spontan wachse, dazu könne er sich aber auch mit der Polizei abstimmen, auch das habe stattgefunden.