Anfang Mai flogen Brandsätze auf den Hof einer Neuköllner Polizeiwache, jetzt traf es ein Gebäude der Kriminalpolizei im benachbarten Treptow. Der Innensenator spricht von "feigem Terror".
Der oder die Täter kamen in der Nacht zu Sonnabend, schlichen sich an den unscheinbaren Plattenbau an der Bulgarischen Straße heran, direkt gegenüber vom Treptower Park. Hier sitzt die Kriminalpolizei der Direktion 6, die für die Bezirke Marzahn-Hellersdorf, Treptow-Köpenick, Hellersdorf-Marzahn und Treptow zuständig ist. Im Schutz der der Nacht deponierten die Unbekannten Brandsätze auf dem Gelände an der Ecke zur Köpenicker Landstraße, das an eine Kleingartenanlage grenzt und schlecht einsehbar ist. Gegen 2.40 Uhr bemerkten schließlich Polizisten, dass es in zwei Lichtschächten des Plattenbaus brannte. Die Beamten holten Feuerlöscher, erstickten so die Flammen und verhinderten Schlimmeres.
Nach Auskunft der Polizei von Sonnabend wurde niemand verletzt, und es entstand geringer Sachschaden - die Fassade war verrußt. Jetzt ermittelt der Polizeiliche Staatsschutz, der für Straftaten mit politischem Hintergrund zuständig ist. Innensenator Frank Henkel (CDU) sprach von „feigem Terror gegen unsere Polizei“. Der Anschlag mit präparierten Brandsätzen zeuge von erheblicher krimineller Energie. Die Antwort darauf könne nur Null-Toleranz heißen.
Polizeiwache in Neukölln angegriffen
Vor etwa einem halben Jahr gab es im Nachbarbezirk Neukölln ebenfalls einen Brandanschlag auf eine Dienststelle der Polizei. Damals traf es den Abschnitt 54 in der Sonnenallee. Unbekannte hatten mehrere Brandsätze auf den Hof des Gebäudes geworfen. Ein Beamter bemerkte Feuerschein, rannte hinaus und löschte die Flammen. Dadurch wurde das Übergreifen des Feuers auf ein Polizeiauto verhindert. Auf dem Parkplatz wurden Überreste von zwei weiteren Brandsätzen gefunden.
2011 wurde im Vorfeld des 1. Mai ein Brandanschlag auf den Polizeiabschnitt 51 in Friedrichshain verübt. Ein halbes Dutzend Vermummter hatte sechs Glasflaschen mit einer brennbaren Flüssigkeit in den Eingang der Wache geworfen, dabei war ein Angestellter einer Reinigungsfirma in Lebensgefahr geraten.