Die Brandnacht von Berlin

Erstveröffentlicht: 
02.10.2014

Wieder nächtliche Anschläge in Berlin: Gleich in mehreren Bezirken haben in der Nacht zu Donnerstag Brandstifter zugeschlagen. In Mitte, Kreuzberg, Friedrichshain, Neukölln und Treptow gingen zehn Fahrzeuge in Flammen auf. Die Polizei geht von einem politischen Hintergrund aus.

 

In der Nacht zu Donnerstag haben gleich mehrere Fahrzeuge in Berlin gebrannt. Die Polizei sprach am frühen Morgen von zehn Autos und einem Motorroller, die in Flammen aufgingen. Kurz vor 0 Uhr begann die Brandserie und dauerte bis in die frühen Morgenstunden.

Zuerst brannte ein Auto in der Alten Jakobstraße in Kreuzberg, um 0.10 Uhr dann eins in der Alexandrinenstraße in Mitte. Fünf Minuten später stand ein Pkw in der Gürtelstraße in Friedrichshain in Flammen, um 0.30 Uhr ein weiterer im Dornbrunnen Straße in Baumschulenweg. Um 2.45 Uhr brannten zwei Diplomatenautos in der Heinrich-Heine-Straße. Die Flammen griffen auf zwei weitere Autos und einen Motorroller über.

Abschließend wurden zwei Fahrzeuge in der Oderstraße in Neukölln zwischen 5 und 5.30 Uhr in Brand gesetzt. Die Polizei geht von einem politischen Motiv aus. Der Staatsschutz ermittelt.

 

Erst am Dienstagabend hatte eine Gruppe von 20 bis 30 Personen am Engeldamm in Mitte randaliert. Sie warfen Steine und Farbbeutel auf ein Eckhaus. Alle Scheiben im Erdgeschoss wurden beschädigt. Zudem brannten eine Baustellenabsperrung sowie ein Auto. Auf dem Grundstück in der Adalbertstraße Ecke Engeldamm befindet sich ein Möbelgeschäft, das bereits Anfang Juli attackiert worden war. Auch in der Bauphase wurde das Eckhaus bereits Ziel eines linksextremistischen Anschlags.

 

Der SPD-Innenpolitiker Tom Schreiber nahm den Vorfall vom Dienstag zum Anlass, härteres Durchgreifen gegen gewaltbereite Linksextremisten zu fordern. "Es muss deutlich werden: Der Rechtsstaat packt zu. Es kann nicht sein, dass hier eine Handvoll von irren und wirren Menschen versuchen, anderen Leid zuzufügen", sagt Schreiber. Die Bürger müssten wissen, dass sie vor diesen Menschen geschützt würden. Schon im Zusammenhang mit dem Brandanschlag auf die Berliner S-Bahn Ende August sagte Schreiber: "Die linksautonome Szene will die Innenstadt terrorisieren und tyrannisieren."