Über ein Jahr nach dem Angriff auf Drogenfahnder am Kottbusser Tor, konnten Beamte des LKA einen gesuchten Tatverdächtigen festnehmen.
Mit Molotowcocktails, Pflastersteinen, Bengalo-Fackeln und Farbbeuteln griffen 40 vermummte Chaoten am Kottbusser Tor in Kreuzberg Drogenfahnder an. Eine Polizistin wurde mit Benzin übergossen, stand um ein Haar in Flammen.
Das war am 7. Juni 2013. Jetzt, über ein Jahr nach der hinterhältigen Tat, konnten Beamte des Staatsschutzes endlich einen gesuchten Tatverdächtigen dingfest machen. Zwei weitere Chaoten (22, 26) waren gleich nach der Tat festgenommen worden.
Der Zugriff: Mit einer Ramme öffneten die Fahnder am Mittwochmorgen die Wohnung des Verdächtigen (45) in der Brunnenstraße (Mitte). Der Mann, der zu diesem Zeitpunkt nicht zu Hause war, konnte kurz darauf in der Wohnung eines Bekannten in der Behmstraße (Prenzlauer Berg) festgenommen werden.
Bei diesem Mieter (47) stellten die Beamten nebenbei auch noch mehrere gestohlene Fahrräder sicher. Der Gesuchte aus Mitte wurde festgenommen, aber nach der Vernehmung wieder entlassen. Warum es keinen Haftgrund gab, ist bislang unklar.
Die Attacke auf die Polizisten war von beispielloser Brutalität. Die Einsatzkleidung der damals 27-jährigen Polizistin war durch die Wurfgeschosse (Molotowcocktails) mit Benzin getränkt. Ein Brandsatz verfehlte die Frau nur knapp. Sie und ihre Kollegen hatten sich Sekundenbruchteile vor dem Einschlag eines brennenden Molotowcocktails noch in ihren Einsatzwagen retten können. Die Polizei wertete die Tat als versuchte Tötung.