Als Anneck E. (35) am 19. Juli im Plötzensee ertrank, schaute Mike
Z., der Bademeister des Freibades, einfach weg. Er half dem Menschen aus
Kamerun nicht. Das Verhalten Mike Z.’s ist kein unglücklicher Zufall,
wie es die BetreiberInnen des Freibades darzustellen versuchen. Mike Z.
war über Jahre in der Neonaziszene aktiv, unter anderem bei der NPD
Neukölln und der Kameradschaft der “Freien Nationalisten Berlin Mitte“. Inzwischen behauptet er aus der Neonaziszene ausgestiegen zu sein. Jedoch hat er sich weder öffentlich von seiner Ideologie und seinen Taten distanziert,
noch hat er Szeneinternas preisgegeben. In der aktuelln
Berichterstattung findet Mike Z.’s politischer Hinterhrund aktuell keine
Erwähnung. Die Betreiber des Strandbades wissen seit Sommer 2013 von
Mike Z.’s Neonazi-Hintergrund. Aneks E.’s Tod hätte vieleicht verhindert
werden können. Doch statt Mike Z. zu entlassen, verteidigt ihn die
Strandbadleitung auch jetzt wieder öffentlich gegen jede Kritik.
Wir fordern darum:
- aktive Aufklärung (Warum wurde dem Ertrinkenden nicht geholfen?)
- die Enlassung von Mike Z.
- eine Thematisierung der Nazi-Verbidungen von Mike Z.
- eine öffentliche Debatte um widerholte rassistische Vorfälle im Freibad Plötzensee Plötzensee
Kundgebung: War Rassismus das Motiv?
Fr. 01.08.2014 | 16.00 Uhr | Freibad Plötzensee | Wedding
Anfahrt: S-Beusselstraße, Tram M13 Virchov-Klinikum
Rassismus tötet! Wir fordern Aufklärung!
VeranstalterInnen: Antifaschistische und antirassistische Gruppen
Hintergrund-Aktikel:
Verharmlosen und Wegschauen in Plötzensee (Recherche & Aktion), 25.07.2014
Freibad Plötzensee beschäftigt Neonazi (Recherche & Aktion), 07.08.2013
Protest-Aktionen:
Schwimm-Demo (26.07.2014)
Presse:
BZ (23.07.2014) | Missy Magazine (24.07.2014) | JW (26.07.2014) | Bild (30.07.2014)
Pressemitteilung
Ressorts: /Berlin/Regionales/Politik
Berlin, den 30.07.2014
Berlin: Nach dem Tod von Anneck E. – War Rassismus das Motiv?
Für Freitag, den 1. August 2014, rufen Initiativen ab 16 Uhr zu einer Kundgebung am Freibad Plötzensee auf. Vor einer Woche kam es im Wedding zu einem tragischen wie grausamen Vorfall: Ein 35-Jähriger Mann aus Kamerun ertrank im Plötzensee, während andere Badegäste erfolglos versuchten ihn zu retten.
Nicht eingegriffen hatte Bademeister und Rettungsschwimmer Mike Z. vom gegenüberliegenden Freibad Plötzensee. Zwar hatte Z. die Gruppe um das spätere Opfer bereits Stunden zuvor an der anderen Uferseite bemerkt, als er jedoch durch Hilferufe und Hinweise durch Zeugen, auf den Vorfall aufmerksam wurde, ließ er sich nicht zu umgehender Hilfe bewegen. Die Unfallstelle ist jedoch kaum 100 Meter entfernt.
Z. ist bekannter Neonazi. Bereits letzten Sommer wurden in Internetforen Artikel veröffentlicht, die seine neonazistischen Aktivitäten aufdeckten. Er war in führender Position in der Neuköllner NPD tätig, später auch bei der Kameradschaft „Freie Nationalisten Berlin Mitte“, die durch eine Serie von Sachbeschädigungen, Propagandaaktionen und Gewalttaten in Erscheinung trat.
Der Betreiber des Schwimmbades, Erik Müller, behauptete in einer Stellungnahme vom letzten Sommer, Z. sei 2011 als Neonaziaussteiger zur Belegschaft gestoßen. Das ist nachweislich falsch, denn Z. wurde schon 2010 in seiner Tätigkeit als Schwimmmeister beobachtet, während er noch an rechten Aufmärschen teilnahm.
Ebenso bleiben Zweifel an der Läuterung Z.s. Dass Z. nicht mehr öffentlich als Neonazi in Erscheinung tritt, bedeutet nicht, dass sich seine rechten Denk- und Handlungsmuster geändert haben. Noch im vergangenen Jahr erhoben Zeugen schwere Vorwürfe, wonach Z. durch rassistische Provokationen und das Tragen rechter Szenekleidung maßgeblichen zu einer Gewalteskalation im Freibad Plötzensee beigetragen habe.
Im aktuellen Fall ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen unterlassener Hilfeleistung gegen Z. Dem Vernehmen nach spielt Rassismus dabei als mögliches Motiv keine Rolle. Deshalb stellen wir die Frage: War Rassismus das Motiv und fordern umfassende Aufklärung über die Umstände dieses tragisches Todesfalls!
Wir würden uns freuen, wenn Sie am Freitag zur Kundgebung erscheinen und darüber berichten.