Kommentar zu Europäischen Flüchtlingspolitik

Kolonialwarenladen 2.0

Die Schule in der Ohlauer Straße, Xberg, Berlin, Deutschland. Die Festung Europa. Neokolonialismus. Weltweite Flüchtlingspolitik. Konkrete Fälle und große Themen; nicht ganz leicht, das alles zu überblicken. Ich möchte hier versuchen ein wenig die Zusammenhänge zu beleuchten.

 

Beginnen möchte ich mit einem Zitat, dass mir in letzter Zeit immer wieder auf der Zunge liegt: 

„Verlassen wir dieses Europa, das nicht aufhört, vom Menschen zu reden, und ihn dabei niedermetzelt, wo es ihn trifft, an allen Ecken seiner eigenen Straßen, an allen Ecken der Welt. Ganze Jahrhunderte hat Europa nun schon den Fortschritt bei anderen Menschen aufgehalten und sie für seine Zwecke und seinen Ruhm unterjocht; ganze Jahrhunderte hat es im Namen seines angeblichen ‚geistigen Abenteuers‘ fast die ganze Menschheit erstickt.... Also, meine Kampfgefährten, zahlen wir Europa nicht Tribut, in dem wir Staaten, Institutionen und Gesellschaften gründen, die von ihm inspiriert sind.“ 

 

Das schrieb 1961 der auf Martinique geborene Psychiater, Politiker, im Algerienkrieg gegen die Franzosen Beteiligte und Schriftsteller Frantz Fanon in seinem Hauptwerk "Die Verdammten dieser Erde". Und behält damit bis heute Recht. Die Geschichte der ehemaligen Kolonialstaaten Afrikas und die Weltgeschite wären anders gelaufen. wenn die europäischen KolonialistInnen solch progessive Ideen und Figuren wie Sankara und Lumumba nicht ausgeschaltet hätten. Statt dessen bestimmen bis heute neokoloniale Verstrickungen das Verhältnis von Nord und Süd. 

 

Europa ist ein in scheinbaren Reichtum und Frieden taumelnder Kontinent, ein Club zu dem nicht jedEr eingeladen ist. Frontex ist ein knallharter Türsteher, die Eintrittskarten können von den nicht eingeladenen Menschen nur mit mühsam Erspartem und unermüdlichen Strapazen erkauft werden und jederzeit für nicht gültig erklärt werden.

In Europa, das Ende des 19. Jahrhunderts scheinbar wahllos den afrikanischen Kontinent aufgeteilt hat und moderne Nationalstaaten und -Grenzen überhaupt erfand, können die EuropäerInnen mittlerweile ohne Kontrollen und Probleme reisen. Aber von den von außen kommenden wird es nicht so leicht gemacht.

 

Menschen die sich für die Reisefreiheit, das Arbeitsrecht und überhaupt menschliche Behandlung der von aussen kommenden, der Refugees einsetzen, wie die Geflüchteten in der Schule in der Ohlauer Straße in Berlin zur Zeit, werden als ErpresserInnen und SchmarotzerInnen bezeichnet; dabei "erpressen" sie mit ihrem Leben, keine Methode, das persönliche Vorurteile bringt - um den Zynismus aufzugreifen, der ihnen mit solchen Unterstellungen entgegenschlägt.

 

20 Menschen, die alles für die Rechte - Recht die jedEr EuropäerIn von Geburt aus hat - Anderer, geben bereit sind gegenüber Europas Waffenexporten, Wirtschaftsmacht, Polizei, Frontex, Kolonialvergangenheit. Es stinkt zum Himmel! Und auch ich benutze die ganze Zeit diesen lächerlichen Begriff des Menschen! Ich sollte damit wirklich aufhören. Wir sollten damit aufhören. Kein Wort von Europäischen Werten und vom Humanismus mehr! Verzichten wir darauf den Ton angeben zu wollen, hören wir zu, öffnen wir uns für andere Gesellschaftsmodelle und Ideen, hören wir auf Sachen von Anderen zu fordern, die wir scheinbar nicht im mindesten einhalten können. Verlassen wir dieses Europa! 

 

Für freie Gesellschaften! Für tran/antinationale Solidaritäten! Für das Ende unserer Arroganz! Für die Zerschlagung westlicher Vorherrschaft!

 

Rafiki/UR/MZ-001