Wir haben in der Fröbelstraße (Berlin) eine der Eingangstüren in Brand gesetzt um ein symbolisches Zeichen gegen den Ordnungswahn des Ordnungsamtes zu setzen. In einem aktuellen und einem alten Anschlag möchten wir damit Solidarität mit verschiedenen Haus und Wagenprojekten ausdrücken. Ans Haus haben wir einen Schriftzug "Ihr Ordnungswahn gegen unsere Solidarität" angebracht.
Das Ordnungsamt sorgt für eine Ordnung welche wir ablehnen. Uns liegt nichts an einer chaotischen Stadt, wir denken hingegen das eine solidarische Stadt möglich ist, wenn sie zur Zeit auch noch so weit weg scheint. Auf dem Weg dahin tritt uns aber das Ordnungsamt immer wieder gegenüber und hätte gern die Ordnung der Kapitalistischen Stadt hergestellt. Sie nerven im Park und beim Plakatieren, sie schauen umher und melden an ihre "großen" (die Bullen) wenn sie was enddecken was sie allein nicht hinbekommen. Das Auftreten des Ordnungsamtes kommt überraschend, sie werden nicht gerufen. Somit können sie eine alltägliche Presenz erschleichen, die bei Bullen nicht immer gegeben ist. Ihre Befugnisse und ihre Bewaffnung wird und kann weiter ausgebaut werden, was die "Messlatte" der Alltagsrepression wieder erhöht. Allein ihre Existenz tut dieser allerdings schon über zwei Ecken.
Die Ordnungsämter regeln den "Kleinkram" der nötig ist um die Fassade der Normalität aufrechtzuerhalten. Würden dies die Bullen machen, wären sie ein noch ein Stück mehr sichtbar. Bullen die irgendwo auftauchen und zum Beipiel einen Streit lösen oder eine Demonstration zerschlagen, werden auf diese Art und Weise "aufgewertet". Mensch ist der Meinung, dass da schon was arges los sein muß, sonst wären die "schweren Jungs und Mädels" ja nicht da.
Ein Schalter wird umgelegt und die die da von den Maßnahmen der Bullen betroffen sind, werden automatisch als Problem stigmatisiert.
Eine nach Kapitalistischen Maßstäben funktionierende Stadt lehnen wir ab und wollen viel lieber eine partizipativ-solidarische Stadt die durch Kommunikation und soziale Netze Konflikte löst und nicht durch Strafzettel und Verfügungen.
Dies soll auch der Schriftzug verdeutlichen:
Solidarität verstehen wir als ein gewisses Verhältniss zu Menschen, die in unterschiedlich schlimmen Maß von Staatlichen oder Kapitalistischen angriffen angegangen werden. Zur Zeit ist Solidarität ein Begriff und Handeln, welches oft nur innerhalb der linken Bewegung (im weitesten sinne) vorkommt und selten darüber hinnaus geht. Wir haben die Vorstellung, dass Solidarität zu einem bestimmenden Charakterzug aller Menschen werden könnte, um sich ohne Herrschaft und Kapitalistische Verhältnisse, zueinander in Beziehung zu setzen. Diese breite Alltagssolidarität wäre notwendig um fürs erste die jetzigen Verhältnisse umzuwerfen und sie wird wesentlich bei der Organisierung der befreiten Gesellschaft. Aus unserer Sicht ist diese Alltagssolidarität also ein wichtiger Gegenstandpunkt zur Kapitalistischen Ordnung.
Das, dass "ihr" in der Parole nicht als konkrete Personifizierung zu verstehen ist, sondern abstrakte Verhältnisse und Charaktermasken beschreibt, sollte natürlich nicht unerwähnt bleiben.
Dieser Angriff soll auch als Solibeitrag für die Menschen der freiburger Love or Hate Parade gelten, welche von "ihrem" Ordnungsamt heftig gebeutelt wurden.
Hiermit wollen sich Teile der Gruppo Informale auch zum Brandanschlag auf die Commerzbankfiliale in der Erich-Kurz Straße (Friedrichsfelde) bekennen (1.3.2013). Damals noch unter anderer Gruppenzusammensetzung und als anonyme Sabotage ausgeführt.
Dabei gingen sie wie folgt vor:
Eine Metallkugel sollte die Scheibe zum Zerbrechen bringen und dann sollten drei Liter Flüssigbrandbeschleuniger + drei Liter selbstgemachte Brandpaste (Benzin und Styropor) + eine Gaskartusche folgen. Die Scheibe war allerdings mit einer Sicherheitsfolie ausgestattet. Ein halbes Dutzend vorbereitete große Steine rissen diese aus ihrer Befestigung und durch die entstandene Lücke wurde oben genanntes geworfen.
Mit dem Wissen um die sichere Entdeckung, war eine weitere Gefährdung ausgeschlossen. So kam es auch, dem ausführenden Genossen wurde "stehenbleiben" hinterhergerufen. Die Feuerwehr benötigte eine Stunde um den Brand zu löschen, der den hinteren Bankraum weitestgehend zerstörte. Sonst aber zu keinen weiteren Schäden oder Gefährdungen führte.
Cui bono Bekennung?
Aufgrund der Gleichen Materialien die bei beiden anschlägen verwendet wurden (drei Liter Brandpaste), werden die Bullen früher oder später ohnehin auf den Trichter kommen, dass es Überschneidungen gibt. Anstatt das blub blub der Ermittlungsbehörden ertragen zu müssen, geben wir lieber selber Bescheid über aktuelles und vergangenes.
Der Anschlag auf die Commerzbank lag in dem Wagenplatzkauf einer Tochtergesellschaft der Commerzbank begründet. Diese hatte eine Zwangsversteigerung angeleiert, die den Wagenplatz neben der Köpi betrifft. Viel geändert hatte sich nicht, der Besitzer blieb.
Dennoch ist die Botschaft angekommen und Teile des Meinungsapparates haben den Zusammenhang zur Köpi erkannt.
Die anonyme Botschaft von damals erneuern wir heute, immer noch mit dem selben Feuer. Wenn sich an unseren Projekten und Häusern vergriffen wird, dann wird das Folgen haben. Nicht immer Feuer, dies ist bloß der Beitrag unserer Gruppe der nur ein Sandkorn von hunderten und tausenden ist, aber es muß auch damit gerechnet werden.
Gruppo Informale