Wir leben als „geduldete Flüchtlinge“ unter der ständigen Angst
vor Abschiebung. So viele von uns wurden frühmorgens von der Polizei
aus dem Bett geholt und abgeschoben. Die meisten von uns leben seit
vielen Jahren, über 10 und mehr Jahre in Deutschland. Alleine in Köln
sind wir 5000 “geduldete Flüchtlinge“.
Wir haben in unseren Herkunftsländern keine Zukunft. Unsere Häuser wurden zerstört, es gibt Krieg und Bürgerkrieg. Unsere Kinder werden hier geboren, sie wachsen hier auf und gehen zur Schule, sie sind hier zu Hause. Aber sie haben keine Perspektive für ihr Leben, denn sie dürfen keine Berufsausbildung beginnen und nicht arbeiten. Wir fordern einen sicheren Aufenthalt, damit wir arbeiten gehen können, damit es für uns und unsere Kinder eine Zukunft in Deutschland gibt!! (Aus dem Aufruf zu einer Demonstration in Köln im Juni 2006)
Auch
wenn kaum noch Flüchtlinge nach Deutschland kommen, werden aktuell
wieder Massenabschiebungen vorbereitet. Bereits gewährter
Flüchtlingsschutz für Flüchtlinge aus Kriegs- und Bürgerkriegsländern
wie Türkei, Kosovo, Irak oder Afghanistan wird aufgehoben. Ende
2009 läuft die Fristregelung für zuvor langfristig „Geduldete“ aus.
Ende 2006 hatte die Innenministerkonferenz beschlossen, dass
„Geduldete“ unter bestimmten Bedingungen bleiben dürften. Das Gesetz
war einmalig und betraf, auf Grund von vielerlei Ausschlussgründen, nur
70.000 von 180.000 „Geduldeten“, die schon jahrelang in Deutschland
leben. Die wenigen, die nach dem Stichtag dieser Regelung gekommen
sind oder noch kommen werden, erhalten erst gar keine Chance auf einen
Aufenthalt und ein Leben hier. Es steht zu erwarten, dass ab 2010
Zehntausende Menschen aus Deutschland deportiert werden.
Wir rufen im Vorfeld der Innenministerkonferenz im Dezember zu einer Demonstration am Samstag, 3. Oktober in Köln auf.
13 Uhr : Friesenplatz
ab 15 Uhr : Kundgebung / Konzert auf der Domplatte
Wir fordern von der Innenministerkonferenz ein Bleiberecht für alle, die in Deutschland bleiben müssen oder wollen.
UnterstützerInnen
(Stand 26.08.09): AGISRA, Kölner Netzwerk kein mensch ist illegal,
Ökumenisches Netzwerk Asyl in der Kirche in NRW e.V., Rom e.V.
Rückmeldungen zur Unterstützung des Aufrufs bitte bis spätestens Donnerstag, 10.9. an
kmii-koeln@gmx.net