Neonazis marschieren rings um den Lindenauer Markt in Leipzig – zwei Gegenaktionen geplant

Erstveröffentlicht: 
16.05.2014

Leipzig. Etwa 200 Neonazis werden am kommenden Sonntag zu einer Demonstration in Leipzig-Lindenau erwartet. Der Marsch unter dem Motto „Linken Straßenterror stoppen! Medien-Verharmlosung und Polizei-Untätigkeit beenden“ soll ab 12 Uhr vom Lindenauer Markt über Dreilindenstraße, Zschochersche Straße, Lützner Straße, Merseburger Straße, Uhlandstraße, William-Zipperer-Straße und Demmeringstraße wieder zurück zum Ausgangspunkt führen, teilte das Ordnungsamt am Freitag mit. Organisiert wurde die rechtsradikale Demonstration vom NPD-Nachwuchs JN und den sogenannten Freien Kräften. Ein Ende wird gegen 19 Uhr erwartet.

 

Das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ hat parallel dazu in der Zeit von 11.30 Uhr bis 15 Uhr zwei Gegenaktionen angekündigt. Die erste soll auf dem Fußweg im Kreuzungsbereich zwischen Zschochersche Straße und Lützner Straße stattfinden, die zweite in der Endersstraße zwischen Lützner Straße und Merseburger Straße. Laut Ordnungsamt werden hier etwa 75 Teilnehmer unter dem Motto „Gegen neonazistische Propaganda. In Lindenau wie überall“ erwartet. Mitorganisatorin Juliane Nagel (Die Linke) rief zu einem friedlichen Protest gegen die rechten Demonstranten auf. „Das Maß der Dinge ist die Menschenwürde“, so Nagel.

Auto-, Straßenbahnfahrer sowie Anwohner müssen in der gesamten Zeit mit kurzzeitigen Einschränkungen rechnen, hieß es am Freitag aus dem Neuen Rathaus. Die Polizei kündigte an, den Protest mit der notwendigen Zahl an Einsatzkräften zu begleiten. Zuletzt wollten Rechtsradikale Anfang Februar in Leipzig vor dem Asylbewerberheim im Stadtteil Schönefeld demonstrieren. Trotz vorheriger Ankündigung von mehreren Tausend Teilnehmern kamen damals insgesamt nur 80 Neonazis. Ihnen gegenüber standen 800 friedliche Gegendemonstranten.