Die neue Rechtspartei ¨Alternative für Deutschland¨ führte am 6. Mai eine Saalveranstaltung im Henkelsaal in der Düsseldorfer Altstadt durch. Es erschienen ca. fünfzig Teilnehmer*innen und der Europa-Spitzenkandidat der AfD Hans-Olaf Henkel. Spontan versammelten sich hiergegen 15 Antifaschist*innen und hielten vor dem Eingang des Henkel-Saals eine Gegenkundgebung ab.
Die Gegenkundgebung entwickelte sich spontan. Zuvor noch hatte der ex-Republikaner und heute AfD-Stadtratskiandidat Axel Schick einem Antifaschisten
angedroht, ihm "eine Plastik Tüte über den Kopf" zu ziehen.
Vor allem die zahlreichen Menschen, die an den Außentischen der Kneipe ¨Füchschen¨ saßen, wurden mittels Redebeiträgen über rechtsradikale Positionierungen
von AfD Parteistrukturen und Funktionär*innen informiert. Erwähnt wurden hierbei die rassistischen Äußerungen des Essener Kreisvorsitzenden Marco
Trauten, der Übergriff eines AfD-Funktionärs mit einer Gaspistole auf eine Person in Bochum, die rassistische Hetze der Dortmunder AfD gegen Sinti
und Roma, die Unterstützung einer Anti-Moscheebau-Initiative durch den AfD-Kreisverband Märkischer Kreis, das Posten eines biologistisch-rassistischen Videos durch den Vorsitzenden des KV
Märkischer Kreis Sebastian Schulze, das homophobe Engagement der Europaparlamentskandidatin Beatrix von Storch, die sexistische Kampagne
der AfD-Jugend, die Kontakte einzelner Funktionäre und der AfD-Jugend zu Nigel Farage von der rechtsradikalen United Kingdom Independance Party und
die kulturalistisch-rassistischen Argumentationsmuster von Europa-Spitzenkandidat Henkel. Die Gegenkundgebung wurde von den meisten Altstadtbesucher*innen mit einiger Gleichgültigkeit hingenommen, bei der
AfD schien sie jedoch die Gemüter zu erhitzen. Einige Teilnehmer der AfD-Veranstaltung versuchten auch mit Teilnehmer*innen der Gegenkundgebung
zu diskutieren. Die mit drei Streifenwagen anwesende Polizei hielt sich weitgehend zurück, ein Auto einer Security-Firma patroullierte regelmäßig durch das Gebiet. Die geringe Teilnehmer*innenzahl und die Notwendigkeit,
die Gegenkundgebung spontan zu organisieren, ist in sofern unglücklich, als dass der Termin schon lange im Vorfeld hätte bekannt sein können. Dies
deutet darauf hin, dass in Teilen der linken Bewegung die Gefahr, die von der Alternative für Deutschland, die derzeit in Umfragen bei 7% steht,
massiv unterschätzt wird. Wir hoffen, dass das Engagement gegen die AfD im Wahlkampf nicht abebbt, sondern zunimmt!
Das Kommunalwahlprogramm der AfD Dortmund, in dem in unverblümt rassistischer Manier gegen Sinti und Roma gehetzt wird, findet sich unter diesem Link:
http://www.afd-dortmund.de/wp-content/uploads/2014/03/AfD-Kommunalwahlpr... (Punkt 6: Zuwanderung und Integration)
Mehr Informationen zur AfD Düsseldorf gibt es auch hier:
http://afaarea.blogsport.de/2014/05/02/wahlen-in-duesseldorf-2014-teil-1...
Die in der Rede auf der Kundgebung und in diesem Artikel thematisierten Beispiele für rassistische und rechtsradikale Ausrichtung der AfD sind nur einige zufällig ausgewählte Fälle.
Derartige Beispiele sind nahezu in jedem Kreisverband zu finden.