„Alle für Kalle“ in Köln: Kalles Wohnung ist geräumt

Erstveröffentlicht: 
16.04.2014

Im Kölner Agnesviertel haben Kalle-Unterstützer vergeblich versucht, die Zwangsräumung zu verhindern. Polizisten trugen Demonstranten aus dem Haus, eine Person wurde dabei verletzt. Gegen 9 Uhr war die Räumung vollstreckt, Kalle dankte für die Unterstützung.

 

Mit einem Straßenfest und Blockaden haben verschiedene Initiativen am Mittwochmorgen vergeblich versucht, erneut die Zwangsräumung von Kalle Gerigk aus seiner Wohnung im Agnesviertel verhindern. Gegen 9 Uhr konnte der Gerichtsvollzieher die Räumlichkeiten übergeben. Bei der Räumungsaktion wurde ein Demonstrant, der sich im Hausflur befand, verletzt.

 

Über Gerigks Fall und den Protest war bundesweit berichtet worden. Eine erste Zwangsräumung im Feburar war abgeblasen worden, nach dem rund 300 Demonstranten den Weg zu der Wohnung versperrt hatten. Der Kölner war von seinem neuen Vermieter wegen Eigenbedarfs gekündigt worden. Kurz darauf erschien die Wohnung als Verkaufsangebot im Internet.

 

Die Ereignissen vom Mittwochmorgen zum Nachlesen:

+++9:45 Uhr +++

Die Polizei bestätigt, dass es bei der Räumung einen Verletzten gab: Der Demonstrant war im Hausflur und habe sich gegen das Wegtragen durch die Einsatzkräfte massiv gewehrt, so dass er eine Platzwunde davontrug. Er musste ärztlich behandelt werden.

+++9:35 Uhr +++

Kalle sagt, er habe außer vor Gericht noch nie ein Wort mit seinem Vermieter wechseln können. Er hofft, dass sein Fall die Richter künftig zum Nachdenken bringt. Kalle bedauert, dass ein Demonstrant offenbar verletzt wurde.

+++9:30 Uhr +++

Kalle tritt vor das Haus und dankt erneut seinen Unterstützern. Er sei sehr „gerührt“ über den vielen Zuspruch. Seinen Tisch und die Matratze, die sich noch in der Wohnung befinden, will er bei Nachbarn einlagern.

+++9:20 Uhr +++

Die Zwangsräumung ist vollzogen, die Wohnung übergeben.

+++9:14 Uhr +++

Die Kalle-Unterstützer kündigen an, nach der Zwangsräumung in einem Demonstrationszug von der Agneskirche aus in Richtung Innenstadt zu marschieren.

+++9:00 Uhr +++

Der Gerichtsvollzieher ist jetzt in der Wohnung, die Zwangsräumung kann vollstreckt werden.

+++8:45 Uhr +++

Ein Gerichtssprecher teilt mit, dass sich der Gerichtsvollzieher vor Ort befindet

+++8:35 Uhr +++

Eine Demonstrantin steht im Hausflur und kommentiert das Geschehen im Innern des Gebäudes über Lautsprecher. Die Polizisten werden teilweise von ihr beschimpft.

+++8:30 Uhr +++

Ein Möbelwagen steht vor der Tür. Vermutlich wird er auch leer bleiben, denn in Kalle Gerigks Wohnung befinden sich so gut wie keine Möbel mehr, die abtransportiert werden müssten. Kalle scheint ein Übergangsquartier gefunden zu haben.

+++8:20 Uhr +++

Die wenigen Demonstranten, die es bis in den Vorgarten geschafft haben, werden von der Polizei weggetragen. Im Treppenhaus befinden sich noch rund 20 Menschen, die jetzt zum Verlassen des Gebäudes aufgefordert werden. Sie werden ebenfalls nach draußen getragen. Alles bleibt friedlich.

+++8:10 Uhr +++

Die Kalle-Unterstützer skandieren auf der Straße „Die Häuser denen, die drin wohnen“.

+++8:00 Uhr +++

Die Polizei geht mit Handwerkern des Schlüsseldienstes in das Haus, um das Wohnungsschloss zu öffnen.

+++7:50 Uhr +++

Kalle bestreitet, bereits in einer neuen Wohnung am Barbarossaplatz zu wohnen.

+++7:43 Uhr +++

Kalle tritt offenbar vors Haus und spricht zu den Demonstranten. Er dankt für die Unterstützung.

+++7:35 Uhr +++

Der Gerichtsvollzieher scheint sich im Haus zu befinden, heißt es bei Twitter. Das wird kurz darauf wieder dementiert.

+++7:15 Uhr+++

Rund 100 Demonstranten versuchen am frühen Morgen, mit einer Sitzblockade den Zugang zu Kalles Wohnung zu behindern. Das scheitert, denn die Polizei hat den Bereich in der Nacht weiträumig abgesperrt. Das Straßenfest mit mobiler Bühne findet also auch nicht vor dem Haus statt, sondern an der nächsten Straßenkreuzung.