Zum wiederholten Mal kam es im Dresdner Stadtteil Leuben zu Übergriffen durch Neonazis. Bereits im Dezember war ein Asylsuchender nach dem Besuch eines Supermarktes angegriffen und so schwer verletzt worden, dass er mit Kopfverletzungen in einem Krankenhaus behandelt werden musste. Wenige Monate zuvor war es unweit davon zu einem rechtsmotivierten Übergriff auf eine Gruppe Jugendlicher gekommen, bei dem diese ebenfalls zum Teil schwer verletzt wurden. Bei dem Übergriff am Freitagabend waren mehrere junge Männer dabei beobachtet worden, wie sie die Fensterscheibe einer Wohnung in der Neundorfer Straße, die von zwei Asylsuchenden bewohnt wird, einwarfen. Nachdem die Gruppe bei dem Versuch scheiterte die Tür einzutreten, flohen die Angreifer.
Bereits im Dezember war ein Asylsuchender nach dem Besuch eines
Supermarktes angegriffen und so schwer verletzt worden, dass er
mit Kopfverletzungen in einem Krankenhaus behandelt werden
musste. Wenige Monate zuvor war es unweit davon zu einem
rechtsmotivierten Übergriff auf eine Gruppe Jugendlicher
gekommen, bei dem diese ebenfalls zum Teil schwer verletzt wurden.
Bei dem Übergriff am Freitagabend waren mehrere junge Männer dabei beobachtet worden, wie sie die Fensterscheibe einer Wohnung in der Neundorfer Straße, die von zwei Asylsuchenden bewohnt wird, einwarfen. Nachdem die Gruppe bei dem Versuch scheiterte die Tür einzutreten, flohen die Angreifer.
Kurz darauf nahm die Polizei in einem Hausdurchgang auf der Rottwerndorfer Straße die Personalien von sieben Personen auf und prüfte, ob die Gruppe für den Übergriff verantwortlich sei. Unter den Verdächtigen befinden sich mutmaßliche Neonazis die bereits in der Region auffällig wurden.
Am selben Tag feierten Leubener_innen und Geflüchtete das erste interkulturelle Frühlingsfest auf dem Gelände des Kinder- und Familientreffs „Mosaik“. Dieser befindet sich an der Ecke Rottwerndorfer und Neundorfer Straße. Allerdings mussten beim Frühlingsfest auch Polizeistreifen präsent sein, da nicht alle Familien im Viertel den Asylbewerber_innen wohlgesonnen sind [1].
Seit einigen Jahren versucht die „Kameradschaft Leuben“ in den Stadteilen Laubegast, Tolkewitz, Zschertnitz, Niedersedlitz und Leuben „National befreite Zonen“ zu schaffen. Was nicht verwundert, da in dieser Gegend Hartmut Krien und Jens Baur, der 2009 als NPD-Spitzenkandidat im Wahlkreis 9 (Leuben) für de NPD kandidierte, wohnten.
Marco Eißler (geb. 1986), Christian Leister (geb. 1989), Luise Rieschel (geb. 1989) und Kay Nowotny (geb. 1989) bildeten den Kern einer gut funktionierenden Naziclique. Falk Dietz, Christian Martins, Tim Zimmermann und Hans Böhm gehören zum Umfeld der Naziclique um Eißler und Leister.[3]
In der Vergangenheit fielen Eißler, Leister und Nowotny vor allem durch Anwendung brutaler Gewalt auf. So schlugen sie mitten am Tag einen Prozessbeobachter zusammen und konnten danach gestellt werden. Eißler war unter anderem am 21. Juni 2008 an einem gewalttätigen Angriff auf einen tschechischen Journalisten im Zuge einer Nazi-Spontandemonstration beteiligt. Dies zeigt ein Video des Angriffs im Internet ( http://www.youtube.com/watch?v=9KldxKhGDis [Sekunde 16 bis 20]). Die Anderen fielen ebenfalls durch Störaktionen gegen „NichtRechte“ auf. Desweiteren nehmen sie regelmäßig an regionalen Demonstrationen der rechten Szene teil.
Umso erstaunlicher ist, dass der Dresdener Polizeipräsident Dieter Kroll noch 2012 von nicht gewalttätigen Neonazis spricht.
Dem Netzwerk „Laubegast ist bunt! Netzwerk Vitae Laubegast” ist es zu verdanken, dass die Polizei überhaupt von den Neonazis erfuhr. Nachdem das Netzwerk im März im Kriminalpolizeilichen Rat der Landeshauptstadt auf Probleme mit einer rechtsextremen Kameradschaft im Dresdner Osten hingewiesen hatte. Nach eigenen Angaben sind die angeblichen Ordnungshüter nun seit Mai regelmäßig mit mobilen Einsatz- und Fahndungsgruppen vor Ort.
„Diese Gruppierung ist aktuell ein Schwerpunkt unseres Dezernates Staatsschutz. Wir kennen das Problem und haben auch die betreffenden Personen identifiziert. Aber nur ein bestimmter Umfang des Agierens der Nazis ist strafrechtlich fassbar“, erklärte Dresdens Polizeipräsident Dieter Kroll. Die rechtsextreme Kameradschaft umfasst nach Polizeiangaben gegenwärtig 30 bis 40 Personen, im Durchschnittsalter von 24 Jahren. Es handelt sich vor allem um sogenannte Propagandadelikte, also beispielsweise Sprühereien und das kleben von Aufklebern. Weiterhin wurden Anwohner_innen provoziert und eingeschüchtert. [2]
Es zeigt sich, dass rechtes Gedankengut immer weiter in die Mitte der Gesellschaft vordringt oder zumindest billigend in Kauf genommen wird, wenn Neonazis ohne Widerstand in Dresden geduldet werden und es alltäglich wird, dass Menschen, die nicht in ihr Weltbild passen, permanent Angst haben müssen verbal oder körperlich angegriffen zu werden.
Bedenklich finden wir, dass rund 46 % der Leubener Bürger_innen kein Neonaziproblem wahrnehmen wollen und etwa ein Viertel die NPD als Partei wie jede andere betrachtet; so eine Umfrage der Universität Bielefeld (2011). Man muss feststellen, dass auch hier wieder ein hausgemachtes Problem auftritt, denn nur wo Nationalismus und Rassismus gesellschaftlich verankert sind, finden Neonazis ihren Nährboden.
Daraus lässt sich schließen, dass weder polizeiliche Präsenz noch bürgerschaftliches Engagement allein das Neonazi Problem lösen können, denn trotz ihres Einsatzes verschärfte es sich noch.
Wir fordern eine radikale antifaschistische Intervention!
Aktiv und solidarisch gegen Naziterror und alltäglichen Rassismus!
1]leubener feiern mit asylbewerbern
2] Dresdner Polizei engagiert sich im Kampf gegen Neonazis in Laubegast
[3]“Who is who?” – Einblicke in die Dresdner Naziszene
zum weiterlesen:
angriff-auf-wohnung-von-asylbewerbern
addn.me wieder-angriff-auf-asylsuchende
addn.me angriff-auf-asylsuchenden-in-leuben/
sz-online.de naziuebergriffe haeufen sich
addn.me nazis stoeren infostand in leuben
raa-sachsen.de stadt-dresden
dnn-online.de Dresdner Linkspolitiker kritisieren Polizei nach Stoerung durch Neonazis
laubegast-ist-bunt.de
publikative. orgneonazi uberfall in dresden mutmaslicher tater mit kontakten zur npd
addn.me Mildes Urteil gegen Nazischläger wegen Prozessverzögerung
addn.me Samthandschuhe für rechte Schläger
terminal dresden Raus, und zwar schnell!