Am ersten Wochenende im Januar werden wieder mehrere tausende linke Aktivist_innen in Berlin an die Ermordung von KPD-Gründer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht und die Niederschlagung des Spartakus-Aufstandes durch eine „grosse Koalition“ aus SPD, deutschen Kapital und rechtsradikalen Militaristen zu erinnern.
Am Samstag wird es bei der Rosa-Luxemburg-Konferenz der Tageszeitung „junge Welt“ in der Berliner Urania die Möglichkeit geben taugliche Strategien gegen Krieg und Kapital zu diskutieren, am Abend laden ARAB und die SDAJ zur legendären LL-Party ins Kreuberger Bi-Nuu und am Sonntag rufen wir gemeinsam mit unseren Genoss_innen vom revolutionären Bündnis 3a, kurdischen, türkischen und baskischen Freund_innen zu einem revolutionären und internationalistischen Block auf dem traditionellen Gedenkmarsch zu den Gräbern von Rosa und Karl auf.
Stay Rosa & Karl – Hinein in den revolutionären und internationalistischen Block!
Aufruf des Kurdistan Solidaritätskomitee Berlin
ARAB-Aufruf:
Stay Rosa & Karl
Rebel & Criminal against Capitalist States and Imperialist Wars
Vor nun 100 Jahre startete die „Deutschland AG“ ihren ersten umfassenden Versuch zum führenden „Global Player“ zu werden. Trotz 20 Millionen Toter erwies sich das Unternehmen, das als „Erster Weltkrieg“ bezeichnet wird, als Fehlschlag. Jahrelanger Hochrüstung und nationalistischer Hetze zum Trotz war die deutsche Wirtschaft noch nicht im Stande es mit dem Rest der Welt aufzunehmen und die einheimische Bevölkerung war noch nicht geistig verdorben genug um nach Jahren des Mordens und Abschlachtens nicht anzufangen zu murren und in Teilen gar offen zu revoltieren.Das Unternehmen scheiterte im Winter 1918/1919 an der Kriegsmüdigkeit der Bevölkerung und dem subversiven Treiben eines verschworenen Haufens von kriminellen Staatsfeind_innen und Vaterlandslosen Gesell_innen rund um den ehemaligen SPD-Abgeordneten Karl Liebknecht und die jüdisch-polnische Theoretikerin Rosa Luxemburg.
Mit der altbekannten Soße des völkischen Gemeinsinns war in den Jahren zuvor die einst revolutionäre deutsche Sozialdemokratie zu dem patriotischen Scheißhaufen worden, der sie noch heute ist. Lediglich ein Abgeordneter – Karl Liebknecht – weigerte sich 1914 beim nationalistischen Kriegsgebrüll der SPD mitzumachen und stimmte gegen die Kriegskredite. Nachdem die deutsche Bevölkerung in den Jahren zwischen 1914 und 1918 ausreichend die Möglichkeit hatte festzustellen, wie toll es ist sich in Verdun und anderswo fürs Vaterland abschlachten zu lassen, fingen sie an der Agitation dieser linksradikalen Spinner zunehmend Gehör zu schenken. Bis zu dem Punkt, wo ausgerechnet Matrosen der kaiserlichen Marine den Startschuss für den einzigen ernstzunehmenden Versuch in diesem Land gaben, mit dem bestehenden Elend Schluss zu machen und es durch etwas Menschenwürdiges zu ersetzen. Die deutsche Sozialdemokratie rettete in einer großen Koalition mit dem deutschen Kapital und rechtsradikalen Militarist_innen Deutschland vor diesem Horror und ließ Rosa, Karl und tausende weitere Gegner_innen der herrschenden Ordnung ermorden.
Auch 100 Jahre später verfolgt das deutsche Kapital seine Ambitionen auf die Pole Position unter den imperialistischen Nationen trotz aller Rückschläge weiterhin äußert engagiert. Und in den letzten Jahren leider auch wieder mit zunehmenden Erfolg. Nachdem die SPD mit „Agenda 2010″ und „HartzIV“ den deutsche Standort Fit gemacht hatte, werden nun dank der „EU-Schuldenkrise“ Griechenland, Portugal und der Balkan „Heim in Reich“ ins Reich geholt. Der Rest Europas soll bald folgen.
Dort wo des Kaisers und des Führers Panzerdivisionen scheiterten, scheinen die im Berliner Kanzleramt gebastelten ökonomischen Massenvernichtungswaffen namens „Sparpakete“ ganze Arbeit zu leisten. Geführt wird dieser ökonomischen Krieg gegen die Bevölkerung Süd- und Osteuropas ist wieder einmal von einer grossen Koalition aus Sozialdemokraten, Kapitalverbänden und den kaisertreuen Monarchisten von der CDU . Bereit dazu jeden Waffengang, jede soziale Schweinerei und jede nur erdenkliche Schandtat zu begehen die dazu dient dem deutschen Kapital im globalen Hauen und Stechen einen Vorsprung zu verschaffen.
Doch auch heute gibt es einige verschworene Haufen von vaterlandslosen Gesell_innen und linksradikalen Spinnern die gewillt sind, sich dem deutschen Grossmachtstreben in den Weg zu stellen und für eine menschenwürdige Gesellschaft frei von Krieg, Nationalismus, Konkurrenz und Kapitalismus zu streiten. Klar, es sind wenige, sie werden belächelt und wenn sie es zu bunt treiben, kommen Polizei und Knast. Der deutsche Burgfrieden scheint ein weiteres Mal unerschütterbar. Doch ein weiser Mann sagte mal: „So wie es ist, bleibt es nicht.“ Im Andenken an Rosa, Karl, Teddy, Andy, Ulrike und all jene, die sich dem deutschen Unwesen in den letzten 100 Jahren entgegenstellten und dafür mit ihrem Leben bezahlten, werden wir weiterkämpfen. Bis aus der Mücke im Hals des deutschen Imperialismus endlich ein Elefant geworden, der in der Lage ist der Bestie ein für allemal das Genick zu brechen. Auf dass es keine weiteren hundert Jahre dauert…
Ob 1914 oder 2014: Deutschland halt’s Maul!
Stay Rosa & Karl! Hinein in den revolutionären Block!