Am 14.09.2013 fand in Berlin-Wedding ein Kiez-Kino statt. Zwangsräumungen, Verdrängungen, rassistische Polizeikontrollen und viele weitere Mechanismen sind Ausdruck einer neoliberalen Stadtpolitik, gestaltet vom Berliner Senat, den staatlichen Repressionsorganen und Wohnungseigentümer_innen. Die Botschaft ist dabei schon lange deutlich: Wer sich die hohen Mieten nicht leisten kann, wer nicht in das rassistisch-normative Bild einer "sauberen" Stadt passt, muss wegziehen.
Nachdem Gentrifizierungsprozesse in weiten Bereichen der Stadtteile Prenzlauer Berg, Mitte und Friedrichshain abgeschlossen sind, geraten nun weitere Gebiete der sogenannten "neuen Mitte" Berlins in den intensiveren Fokus der Rendite-interessierten Verwertungsgesellschaften. Die Stadtteile Wedding, Moabit und sogar einige Bereiche Weißensees und Hohenschönhausens sowie einige weitere Gebiete sind enormen Mietentwicklungen unterworfen. In den Quartieren um die den Leopoldplatz, der Moabiter Stephanstraße und dem Hansaviertel nahe des Berliner Hauptbahnhofes bestehen Entwicklungen, welche bei Neuvermietungen Mietanstiege von teilw. über 20 Prozent verzeichnen.
Diese werden von einer Stadtpolitik weiter forciert, welche Stadt und Wohnraum nicht als allgemein notwendig, sondern vielmehr als Kapitalanlage begreift.
Zwangsräumungen werden mit brutaler Polizeigewalt durchgesetzt, während soziale Widersprüche mittels einer ausgebauten Sicherheitsarchitektur und einer ausgefeilten Stadtarchitektur aus dem öffentlichen Raum gedrängt werden.
Nachdem die stadtplanerische "Sozialhygiene" bereits die sogenannten "Trinker_innen" vom Leopoldplatz hinter die Kirche an einen "Trinkerplatz" inklusive einer Ummauerung verbannte, lässt sich erahnen, dass es nach der Fertigstellung des Platzes, durch die ausgedehnte Beleuchtung und Bebauung keinen Raum für politische Veranstaltung mehr geben wird.
Politische Opposition ist unerwünscht beim neoliberalen Umbau der Stadt und der Kieze, bei dem Quartiermanagements und das nun neu entwickelte Programmm "Aktionsräume plus" zugleich tragisch und fleißig mitmischen.
Nach der Walpurgisnacht ist vor der Walpurgisnacht!
Daher werden wir auch weiterhin stadtpolitische Forderungen im Wedding auf die Straße tragen
und rufen auf, sich am 28.09.2013 bei der Demonstration in Berlin-Kreuzberg zu beteiligen.
Damit Berlin Risikokapital wird...
Informationen zur Demonstration: www.keineprofitemitdermiete.org
Und danach:
Kundgebung & Hip Hop Open Air gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung
Mit: Hayat/Matondo, Kingza (Kingz of Kiez), PTK, Antinational Embassy
Samstag, 28.09.2013 | 17 Uhr | Nettelbeckplatz / S-Bhf. Wedding
www.haendewegvomwedding.blogsport.eu