Am Morgen des 14. August 2013 wurden in Berlin acht Wohnungen (darunter auch das Hausprojekt Rigaer 94) von etwa 400 Polizisten gestürmt und durchsucht. Anlass sei laut Polizei der Anschlag mit Brandsätzen auf Polizisten am Kottbusser Tor in Berlin-Kreuzberg im Juni bei einer unangemeldeten Flyer- und Barrikaden-Aktion in Solidarität mit den Kämpfen in der Türkei und Anschläge (Farbe, Steine, Feuer) gegen verschiedene Jobcenter/Arbeitsämter (allein 7 in der Nacht zum 3.05.2013).
Wir wollen nicht darüber spekulieren, ob die Cops irgendwelche Beweise gefunden oder überhaupt gesucht haben. Wir wissen nur, dass sie wieder einmal schnüffeln, nerven und zermürben wollen; der übliche stattliche Terror eben. Es ist natürlich krass, wenn mehrere hundert Bullen auf einmal zahlreiche Wohnungen razzen; und es macht uns wütend, aber nicht „nur“ weil sie erneut zu einem Repressionsschlag ausgeholt haben, nicht „nur“ weil sie Tag für Tag Menschen prügeln, foltern, töten, kontrollieren, schikanieren, einsperren, reglementieren und erniedrigen. Sondern schlichtweg weil sie existieren und somit einem selbstbestimmten Leben im Weg stehen. Genauso wie alle anderen autoritären/repressiven Strukturen/Institutionen dieser Gesellschaft. Wir möchten hiermit unsere Solidarität mit allen von den Razzien Betroffenen ausdrücken und unseren Freund_innen, Gefährt_innen und Kompliz_innen Kraft und Mut senden, um jegliche Kämpfe gegen die Autoritäten weiter zu führen! Sie werden uns nie die Freiheit nehmen können, um zu träumen! Wir werden nicht aufhören für eine andere Welt zu kämpfen, wir werden nicht aufhören unsere Ideen hinauszutragen und da wir ohne Hoffnung auf eine Verbesserung dieser ignoranten Gesellschaft sind, lassen wir auch manchmal einfach das Feuer für uns sprechen..... Ob in Chile, London, Stockholm, Brasilien, Griechenland oder der Türkei, die Rauchzeichen sprechen für sich, denn alle Institutionen, die den Staat bilden, sind brennbar, so sind sie es auch hier. Es ist schön zu sehen, dass in dieser Zeit, der sich überall vertiefenden Depression (und den dazugehörigen Hoffnungen, Kompromissen und Ersatzbefriedigungen) auch hier Menschen immer wieder zusammenfinden, gemeinsam agieren und versuchen ihrer Ablehnung jeder Autorität Ausdruck zu verleihen. Wir wissen, dass es immer wieder viel Kraft und Motivation kostet, sich in einer so liberalen und befriedeten Gesellschaft wie z.B. hier in Deutschland zu mobilisieren und Brüche zu provozieren. Nicht nur durch militante Angriffe, sondern vor allem auch durch unsere alltägliche Verweigerung mit dieser unterdrückenden Gesellschaft zusammenzuarbeiten oder sie zu unterstützen. Wir wollen den Gehorsam gegenüber der bürgerlichen Moral und den Gesetzten hinter uns lassen und versuchen unversöhnlich unseren eigenen Weg zu gehen. Es ist unser Verlangen nach Freiheit, welches sie ängstigt, denn dieses Verlangen werden sie niemals löschen können. Dieses Verlangen treibt weltweit Menschen an, diese Gesellschaft mit ihrem Staat, ihren Bullen und anderen Wachhunden (ob mit oder ohne Uniform), diesen Arbeitswahn/zwang, die Zerstörung der Natur- und Tierwelt, die grenzenlose Überwachung und Ausbeutung, diese tote und tötende Zivilisation nicht nur abzulehnen und überwinden zu wollen, sondern diese auch anzugreifen!
Mut und Kraft für die von den Razzien und staatlichen Ermittlungen betroffenen Gefährt_innen in Berlin!
Den rebellierenden Menschen weltweit viel Kraft und einige liebe und wahrhafte Kompliz_innen an ihrer Seite!
Allen eingesperrten, isolierten, depressiven und unterdrückten Menschen weltweit, gebt (euch) nicht auf, haltet durch und spuckt euren Hass und eure Wut allen Autoritäten ins Gesicht!
Let's set this world on fire!
Einige Anarchist_innen
(im Anhang pdf mit bild - sehr schick, zum ausdrucken und verteilen)