Am Sonnabend demonstrierten ca. 500 Antifaschist_innen in der lyoner Innenstadt um an den in Paris von Faschisten ermordetem Clément Méric zu gedenken und um ein offensives antifaschistisches Signal zu senden. Dies ist besonders notwendig in Städten wie Lyon in denen es leider eine gut vernetzte und starke Faschoszene gibt.
Die Demonstration begann zunächst mit einer Kundgebung auf dem zentral gelegenem Platz Bellecour, an dem sich am frühen Nachmittag die Demonstrationsteilnehmer_innen einfanden. Der Demonstrationszug setzte sich dann nach etwa einer Stunde lautstark und kämpferisch in Bewegung.
Die gesamte Zeit über wurden Parolen gerufen und Flugblätter an die Umstehenden verteilt. Gerufen wurde unter anderem:
"On oublie pas, on pardonne pas" (Wir vergessen nicht, wir vergeben nicht),
"Pas de quartiers pour les fachos, pas de fachos dans nos quartiers!" (Keine Viertel für die Faschos, keine Faschos in unseren Vierteln),
"C'est chaud, c'est chaud, c'est chaud pour les fachos" (frei übersetzt: Es wird brenzlig für die Faschos),
"Lyon, Lyon, Antifa", "Police partout, justice nulle part" (Polizei überall, Gerechtigkeit nirgends), "Derrière le fachisme se cache le capital" (Das fr. Equivalent zu "Hinter dem Faschismus steht das Kapital") oder "La Guillotière emmerde les fachos" (Die Guillotière nervt die Faschos)
Die Demoroute verlief über Cordeliers und über die Brücke Lafayette auf die andere Seite des Rhône, in das Viertel Guillotière, das von vielen nicht-weißen Menschen bewohnt wird und in dem sich einige lyoner Squats befinden. Die Bullen hielten sich weitestgehend zurück und griffen auch nicht ein als sich zahlreiche Demoteilnehmer_innen vermummten oder mit Schablonen Graffiti hinterließen, die an Clément erinnern. So gab es weder Ingewahrsam- noch Festnahmen und auch keine physischen Auseinandersetzungen.
Auf dem Place Peri, an dem sich an Sonnabendnachmittagen generell sehr viele Menschen aufhalten, fand schließlich die Abschlusskundgebung statt.
Die Hintergründe der Demo können in diesem Artikel sehr gut nachgelesen werden: Wut und Trauer zu Widerstand - im Gedenken an Clément und all die anderen
Wir vergessen nicht, wir vergeben nie! Trauer, Wut und Entsetzen zu Widerstand!
