Kiel: 200 demonstrieren in Solidarität mit den sozialen Kämpfen in Frankfurt, Istanbul und weltweit! Gegen repressive Verhältnisse überall! Am Donnerstag Abend demonstrierten rund 200 Aktivist_innen mit einer Spontandemonstration von dem Kieler Vinetaplatz vorbei an der Gaardener Polizeiwache zum Hauptbahnhof und folgten damit dem Aufruf der linksjugend 'solid unter dem Motto: „Blockupy ist überall! Demonstrationsrecht ist Grundrecht! Solidarität gegen Polizeiwillkür und Polizeigewalt!“ (1) und dem Aufruf von autonomen Strukturen "gegen repressive Verhältnisse überall", welche darin u.a. die Perspektive um die Kämpfe in der Türkei erweiterten (2).
Los ging es um 18.00 Uhr bei sonnigem Wetter auf dem zentralen Vinetaplatz mit einer Auftaktkundgebung mit zwei Redebeiträgen über die aktuell stattfindenden Kämpfe in der Türkei und die Blockupy-Proteste vom vergangen Wochenende, wobei speziell die staatliche Repression mit welchen nicht nur diese Beiden, sondern alle emanzipatorischen Bestrebungen konfrontiert sind, betont wurden.
Erst nach einiger Zeit tauchten auch die örtlichen Ordnungshüter auf, die Demo wurde angemeldet und setzte sich um etwa halb sieben unter rhythmischer Begleitung der Rhythms of Resistance Samba-Gruppe in Bewegung.
Während der Auftaktkundgebung und im Verlauf der Demonstration wurden hunderte Flyer an interessierte Anwohner_innen und Umstehende verteilt. Zusätzlich visualisierten Transparente und Fahnen sowie einige Regenschirme das Anliegen und die Inhalte der Demonstration und stellten einen konkreten Bezug zu Blockupy dar. So wurden am vergangenen Wochenende unter anderem die Präsenz von Regenschirmen im antikapitalistischen Block der Blockupy-Demo von den Ordnungskräften als Passive Bewaffnung denunziert und instrumentalisiert um diesen Demoteil bis zu neun Stunden lang einzukesseln, zu schikanieren und anzugreifen.
Vorbei an dem vierten Polizeirevier zogen die Demonstrierenden über die Gablenzbrücke zum Kieler Hauptbahnhof um dort mit einer Abschlusskundgebung die Demo zu beenden. In den letzten zwei dort vorgetragenen Redebeiträgen berichtete zum einen eine Genossin, welche selbst in Frankfurt an den Blockupy-Protesten beteiligt war, über ihre Erfahrungen und stellte hier besonders die Intensität der Repression gegen die Großdemonstration sowie andererseits die starke Solidarität, welche die Eingekesselten von der restlichen Demo erfuhren in den Vordergrund.
Ein zweiter Redebeitrag schilderte ausführlich die Situation der aktuell und seit Jahrzehnten in der Türkei kämpfenden Genoss_innen und deren Organiserungsbestrebungen.
Das sich trotz einer kurzen Mobilisierungszeit von zwei Tagen für diese Spontandemo an die 200 Aktivist_innen aus unterschiedlichsten Spektren zusammengefunden haben, unterstreicht das Bedürfnis vieler Genoss_innen ihre Wut über die Ereignisse in Frankfurt Ausdruck zu verleihen und ein solidarisches Zeichen an die kämpfenden genoss_inne in der Türkei und weltweit zu schicken.
In diesem Sinne: POLIZEI, TROIKA, ERDOGAN – SCHEISSE!
Zusammen kämpfen für eine globale emanzipatorische Perspektive!
(1) https://linksunten.indymedia.org/de/node/87965
(2) http://www.altemeierei.de/tiki-read_article.php?articleId=190
Weitere Infos: turkishspring.nadir.org // blockupy-frankfurt.org