NPD Kundgebungen in Hildesheim und Hannover

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Am 10.01.2013 fanden in Hannover und Hildesheim Kundgebungen der neonazistischen NPD statt. Die Veranstaltungen standen im Rahmen der sogenannten "Niedersachsentour", einer Veranstaltungsreihe der NPD im Zuge des derzeitigen Landtagswahlkampfes. Auch in Hildesheim blieb die Zahl der angereisten Neonazis überschaubar. Damit glich die nun durchgeführte NPD-Kundgebung den vorangegangenen Aktivitäten. Lediglich 19 Personen aus den Strukturen der NPD Niedersachsen sowie der JN Niedersachsen nahmen an der Veranstaltung teil. Als Versammlungsleiter trat der Vorsitzende der JN Niedersachsen, Christian Fischer aus dem niedersächsischen Vechta in Erscheinung. Mitglieder der JN übernahmen wie bereits bei den vorangegangenen Kundgebungen den Ordnerdienst.

 

Als RednerInnen waren Ricarda Riefling, Vorsitzende des NPD Unterbezirkes Oberweser Adolf Dammann, seines Zeichen Vorsitzender des NPD-Unterbezirkes Stade sowie der stellvertretende NPD Bundesvorsitzende Udo Pastörs zugegen. Für Ricarda Riefling dürfte es der letzte Auftritt in ihrer Funktion als Unterbezirksvorsitzende gewesen sein. So verlegt sie derzeit ihren Lebensmittelpunkt nach Rheinland-Pfalz. Dies dürfte mit einer empfindlichen Schwächung des NPD-Unterbezirkes Oberweser einher gehen.

Gegen die Veranstaltung regte sich Widerstand. So sah sich die NPD rund 150 GegendemonstratInnen gegenüber. Die Polizei sprach im Nachhinein von "kleineren Scharmützeln" die sich im Umfeld der Kundgebung ereignet hätten. Eine Blockade des Lautsprecherwagens scheiterte allerdings. Es kam zu mehreren Ingewahrsamnahmen.

Anschließend zog es die NPD in die niedersächsische Landeshauptstadt. In Hannover wurden sie bereits von etwa 350 GegendemonstratInnen erwartet. Als Redner traten abermals Adolf Dammann und Udo Pastörs in Erscheinung. Auch Patrick Kallweit, Mitglied im JN Bundesvorstand und Pressesprecher der NPD Niedersachsen ergriff in Hannover das Mikrophon. Der Ordnerdienst wie auch die Versammlungsleitung wurde ebenfalls von Mitgliedern der JN Niedersachsen gestellt.

In Hannover konnte die NPD dann auch ihre Teilnehmerzahlen um eine Person steigern. Im strömenden Regen konnte die NPD insgesamt 20 Neonazis mobilisieren. Unter ihnen befand sich auch Thomas Warnat. Dieser war zuletzt aufgrund parteiinterner Streitigkeiten vom Vorsitz des NPD-Unterbezirkes Hannover zurückgetreten und auch aus der NPD ausgetreten.

Im Verlauf der Kundgebung gelang es AntifaschistInnen mittels gefälschter NPD Ausweise auf den Kundgebungsplatz der NPD zu gelangen und ein Transparent zu entrollen. Die eingesetzten NPD Ordner attackierten diese daraufhin gewaltsam. Im Vorfeld der Kundgebung wurde eine Blockade gegen den mitgeführten NPDLastwagen, das sogenannte "Flagschiff", von der Polizei aufgelöst. Es kam zu Ingewahrsamnahmen. Eine Anzeige wegen Körperverletzung erwartet hingen Gustav Haenschke, seines Zeichens Fahrer des "NPD-Flagschiffes". Er rammte einen Polizisten mit dem Außenspiegel des NPD-Lastwagens.

Hier eine Bildgallerie zu den NPD Kundgebungen in Hildesheim und Hannover
http://www.recherche-nord.com/gallery/2013.01.10.html


Eine grundlegende Einschätzung des bisherigen NPD-Wahlkampfes folgt in den nächsten Tagen.

http://www.recherche-nord.com/article/Landtagswahl2013/