FRAUENFELD. Der Weinfelder Jurist und Politiker Hermann Lei weiss nichts über Vargr i Veum, eine Band, die der rechtsnationalen Szene zugeordnet wird.
«Hiermit erteilt die Band der Presse Hausverbot! Kopie geht an H. Lei, R. Weibel, Herrn Jenny.» Diese Mitteilung überreichte einer der Gitarristen der Band Vargr i Veum am Samstagabend dem Journalisten der Thurgauer Zeitung. Der Journalist musste daraufhin das Konzert, das die Band im «Löwen»-Pub in Riedt bei Erlen gab, verlassen.
Keine Kopie erhalten
Weshalb wollte die Band Hermann Lei über das von ihr verhängte Hausverbot für die Presse informieren? Was hat Rechtsanwalt und SVP-Kantonsrat Hermann Lei mit dieser Band, die der rechtsnationalen Szene zugeordnet wird, zu tun?
«Ich kenne diese Band nicht», sagt Hermann Lei auf Anfrage. Er wisse nicht, was das für Leute seien. Lei geht davon aus, dass er mit «H. Lei» gemeint ist. Er habe jedoch weder eine Kopie der Mitteilung erhalten noch Kontakt zu Mitgliedern der Band gehabt. «Die haben das wohl geschrieben, wie andere schreiben: <Kopie geht an den Bundesrat>, damit ihr Schreiben mehr Beachtung hat.»
Dass gerade sein Name genannt wird, erklärt Lei mit dem Umstand, dass er in einem Artikel der WOZ «zu Unrecht» mit einer angeblich rechtsextremen Internetseite in Verbindung gebracht worden ist. «Manche Leute glaubten die WOZ-Verunglimpfungen und denken nun, ich stehe in der rechten Ecke», ärgert sich Hermann Lei, der deswegen Strafanzeige gegen den Journalisten und die WOZ gestellt hat.
Kein rechter Anwalt
Hermann Lei betont, dass er als Rechtsanwalt auch Linke und Ausländer vertrete. «Ich mache als Anwalt einfach meine Arbeit.» Die Band Vargr i Veum würde Lei jedoch nicht vertreten. «Ich bin und will kein Anwalt der extremen Rechten sein», betont Lei. (ist)