129 Menschen in den Balkan abgeschoben

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Erstveröffentlicht: 
11.12.2012

Unter Protesten von Menschenrechts-Aktivisten sind am Vormittag 129 Menschen vom Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden nach Serbien und Mazedonien abgeschoben worden. An der Abschiebungsaktion waren neun Bundesländer beteiligt.

Einige Abschiebungen waren kurzfristig gestoppt worden, ursprünglich sollten 180 Menschen heute in ihre Heimatländer zurückgebracht werden. Ein Grund dafür war offenbar der Wintereinbruch in Serbien.

Aus Baden-Württemberg sollten zunächst 20 Personen abgeschoben werden. Das Innenministerium gewährt jedoch Kindern und deren Eltern eine "Weihnachtsamnestie" und will sie erst im neuen Jahr abschieben; es handelt sich um 13 Betroffene. Vier Personen, die abgeschoben werden sollten, waren nicht auffindbar, daher wurden schließlich nur drei Personen in ihre Heimat ausgeflogen, darunter seien zwei Straftäter, hieß es.

Andere Bundesländer nahmen auf das bevorstehende Weihnachtsfest keine Rücksicht - unter den Abgeschobenen waren auch Familien mit kleinen Kindern.

 

Die Aktion war von Protesten begleitetet: Abschiebungsgegner aus Karlsruhe, Mannheim und Freiburg kritisierten Menschrechtsverletzungen in Serbien und Mazedonien. Davon seien vor allem Roma betroffen, die nun in ihre Heimat zurückgebracht wurden.