Durchsuchung bei der Kurdischen Gemeinschaft Heilbronn

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Erstveröffentlicht: 
29.11.2012

Heilbronn - Die Vereinsräume der Kurdischen Gemeinschaft Heilbronn in der Kolpingstraße sind am Mittwochmorgen von der Polizei durchsucht worden. Das bestätigte Polizeisprecher Harald Schumacher auf Anfrage.

 

Nach Angaben des Vorsitzenden der Kurdischen Gemeinschaft, Orhan Ates, ist auch dessen Privatwohnung durchsucht worden. Während Polizisten seine Privatwohnung durchsucht hätten, habe er weitere Polizisten zum Vereinsheim begleiten sollen, damit er ihnen die Türe öffne.

Ates sieht sich unfair behandelt. „Wir Kurden werden ohne bedeutende Gründe durchsucht und als Terroristen angesehen“, sagt er. Ihm werde unter anderem vorgeworfen, die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK zu unterstützen. „So kann man uns leicht kriminalisieren“, so Ates. „Wir wollen einfach nur ein ganz normales kurdisches Vereinsleben führen.“ Er vermute ein politisches Motiv hinter der Aktion.

Die Polizisten haben nach Angaben von Orhan Ates manches beschlagnahmt, darunter Mitgliederlisten, Lastschriftauszüge und seinen privaten Computer. Die Kurdische Gemeinschaft Heilbronn war in jüngster Zeit immer wieder mit Protestaktionen in der Innenstadt präsent, zuletzt befanden sie sich drei Tage lang in einem Hungerstreik (wir berichteten). Die jüngsten Aktionen seien allesamt friedlich verlaufen, sagt Ates.

Die Kurdische Gemeinschaft Heilbronn hat seinen Angaben nach etwa 340 Mitglieder. Bereits 2009 sind die Räume des Vereins von Polizisten durchsucht worden. Auch damals wurde wegen Unterstützung der PKK ermittelt.