In der Nacht vom 31. Oktober auf den 01. November sind in der schleswig-holsteinischen Kleinstadt Mölln zahlreiche Neonazi-Graffitis mit dem Schriftzug „Nationaler Sozialismus jetzt“ aufgetaucht. Zum 20jährigen Gedenktag an den rassistischen Brandanschlag von Mölln 1992 haben die Überlebenden der Familie Arslan zum ersten Mal ein Gedenkprogramm nach ihren Vorstellungen gestaltet.
Eine Pressemitteilung: Erinnern Erkämpfen – Gegen Faschismus und Rasismus –Jetzt erst Recht
Freundeskreis im Gedenken an den rassistischen Brandanschlag von Mölln 1992. Hamburg, 1. November 2012
„Wir werten diese Graffitis als Angriff auf unsere Gedenkveranstaltungen“, sagt Ibrahim Arslan, der den Brandanschlag als Siebenjähriger nur knapp überlebte. „Rassismus und Neofaschismus werden in unserer Gesellschaft immer noch herunter gespielt. Es ist Zeit, ihnen entschlossen entgegen zu treten“, so Arslan. „Das Erinnern zu erkämpfen bleibt eine dringende gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Als Opfer sind wir keine Statisten, sondern die Hauptzeugen des Geschehenen. Und wir lassen uns nicht zum Schweigen bringen – nicht durch Neonazi-Graffitis, nicht durch Naziaufmärsche und nicht durch rassistische Tendenzen in der Gesellschaft.“
Das Haus der Familie Arslan wurde am 23.11.1992 von neofaschistischen Tätern mit Molotow-Cocktails angezündet. Bei dem Anschlag wurden die 10jährige Yeliz Arslan, die 14jährige Ayse Yilmaz und die 51jährige Bahide Arslan ermordet. Weitere Familienmitglieder wurden teilweise sehr schwer verletzt. Zuvor hatten die Neonazis bereits einen Brandanschlag auf die Ratzeburger Straße 13 verübt, wo ebenfalls Menschen türkischer Herkunft wohnten. Neun von ihnen erlitten schwere Verletzungen.
Mit bestem Gruß,
Freundeskreis im Gedenken an den rassistischen Brandanschlag von Mölln 1992
Mailkontakt: gedenkenmoelln1992@gmail.com
Post: Gedenken Mölln c/o Laut gegen Nazis e.V. Kronsaalsweg 70-74, 22525 HH
Bankverbindung: „Spendenkonto Brandanschläge Mölln“ *Bank: Hamburger Sparkasse * Konto: 1261 183 634 BLZ: 200 505 50