Nazi – Terror unter den Augen des Staates Vortrag und Diskussion mit Paul Wellsow
Freitag, 23. November 2012, Vortrag & Diskussion ab 18 Uhr, Infoladen Wiesbaden
Zehn Morde, mehrere Sprengstoffanschläge
und zahlreiche Banküberfälle gehen auf das Konto des
»Nationalsozialistischen Untergrundes«. Die Täter waren keine isolierte
Zelle, sondern fest in organisierte Strukturen der Neonazi-Szene
eingebettet. Der Staat hat bei der Bekämpfung dieser Strukturen versagt –
war er auf dem rechten Auge blind?
13 Jahre hat die
polizeibekannte Neonazi-Gruppe aus dem Untergrund Morde begangen. Sie
agierte vor dem Hintergrund rassistischer Einstellungen in der
Gesellschaft und entstand in den 1990er Jahren in einer Hochphase der
neonazistischen Straßenmobilisierung und des Strukturaufbaus. Unter den
Augen der Behörden, zum Teil mit deren Duldung und Förderung, konnten
Neonazis Netzwerke aufbauen, die bis heute wirken. Trotz Fahndung
konnten die rassistischen Mörder unerkannt bleiben. Stattdessen wurden
die Täter im Umfeld der Opfer oder in der organisierten Kriminalität
gesucht.
Im April 2006 ermordete der NSU Halit Yozgat in Kassel. Nur Zufall oder eher das Ergebnis langjähriger und enger Kontakte zwischen Neonazis aus Hessen und Thüringen?
Etwa ein Jahr nach dem eher zufälligen Bekanntwerden des NSU stellt sich die Frage nach einem Zwischenfazit.
Paul Wellsow ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, schreibt regelmäßig für „Analyse & Kritik" und „Der Rechte Rand“
Eine Veranstaltung der DGB-Jugend Südhessen